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Das Politikteil

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Warum kostet ein Kalb in Deutschland nur ein paar Euro? Kann Joe Biden die USA versöhnen? Und sind die Volksparteien noch zu retten? Am Ende der Woche sprechen wir über Politik – was sie antreibt, was sie anrichtet, was sie erreichen kann. Jeden Freitag zwei Moderatoren, ein Gast und ein Geräusch. Im Wechsel hören Sie hier Ileana Grabitz, Peter Dausend, Tina Hildebrandt, und Heinrich Wefing. Auch in der ZEIT und auf ZEIT ONLINE berichten wir ausführlich über das politische Geschehen. Jetzt 4 Wochen kostenlos testen unter www.zeit.de/politikteil-abo read less
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Wirtschaftsweiser über den Pflegenotstand: "Wird das Spaß machen, wenn wir alt sind? Ich fürchte: Nein."
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Wirtschaftsweiser über den Pflegenotstand: "Wird das Spaß machen, wenn wir alt sind? Ich fürchte: Nein."
Gesundheitsminister Karl Lauterbach schlägt Alarm: 50.000 neue Pflegefälle habe man im vergangenen Jahr erwartet – 360.000 seien es am Ende geworden. Tendenz: weiter steigend. Der demografische Wandel und die große Zahl fehlender Fachkräfte brächten das System zunehmend an seine Grenzen, so Lauterbach. In der Tat sind die Probleme so gewaltig, dass die Verdopplung der Beitragssätze keinerlei Linderung gebracht hat. Wenn wir heute schon von Pflege-Notstand sprechen: Wie wird es erst sein, wenn die geburtenstarken Jahrgänge Hilfe benötigen– die Boomer also? Was braucht man noch außer mehr Geld, damit die Pflege besser und auch nachhaltig funktioniert? Und: Sind der breite Einsatz von KI-getriebenen Pflegerobotern die Lösung – oder doch eher eine Horrorvision? In der neuen Folge von „Das Politikteil“ sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr Universität in Bochum, Martin Werding – einem der fünf „Wirtschaftsweisen“ – über die Krise bei der Pflege und wie sie überwunden werden kann. Werding erläutert, warum Lauterbachs Alarmruf womöglich etwas zu schrill, trotzdem aber dringend notwendig ist und begründet, weshalb der Staat bei der Pflege mehr gefordert ist als bei der Rente – vor allem moralisch.  Zudem beschreibt er, was in anderen Ländern besser läuft, was wir von ihnen lernen können und wie es sich in einer Gesellschaft lebt, die immer nicht mehr immer älter wird, sondern tatsächlich alt ist. Wie realistisch das Szenario einer dreiteiligen ARD-Doku mit dem Titel „Aufstand der Alten“ ist, in der Pflegebedürftige nach Afrika verfrachtet werden, wo sie in riesigen Bettenlagern dahinvegetieren? Auch darauf gibt Martin Werding eine Antwort.  Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.  Noch ein Hinweis in eigener Sache: Am 8.Juni nehmen wir eine neue Ausgabe von „Das Politikteil“ live vor Publikum auf – und zwar im Rahmen der Veranstaltung „Die lange Nacht der ZEIT“. Gast wird Florence Gaub sein, die deutsch-französische Politikwissenschaftlerin und Zukunftsforscherin. Ort: Universität Hamburg. Start: 18 Uhr. Karten gibt es hier: https://verlag.zeit.de/veranstaltungen/ausblick/zeit-veranstaltungen/lange-nacht-der-zeit/     [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Absturz des iranischen Präsidenten: „Sein Tod ist ein Störfaktor auf dem Weg zum wahrhaft islamischen Staat.“
24-05-2024
Absturz des iranischen Präsidenten: „Sein Tod ist ein Störfaktor auf dem Weg zum wahrhaft islamischen Staat.“
Während regimetreue Iraner den Tod ihres Präsidenten betrauern, herrscht in großen Teilen der Bevölkerung eher Erleichterung angesichts der Nachricht vom Hubschrauberabsturz Ebrahim Raissis: Zusammen mit Revolutionsführer Ali Chamenei war Raissi, der nicht umsonst im Volk den Beinamen Blutrichter trägt, verantwortlich für die Hinrichtungen von Zehntausenden Oppositionellen in den vergangenen Jahrzehnten – ebenso wie für die Unterdrückung der Proteste von 2022, bei denen laut Amnesty International Hunderte Erwachsene und Kinder getötet und Tausende verletzt wurden. "Die wenigsten Iraner haben Raissi Tränen nachgeweint. Viele haben im Stillen gefeiert", sagt Azadeh Zamirirad, Iran-Expertin bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). In der neuen Ausgabe von "Das Politikteil" diskutieren wir mit der Wissenschaftlerin über die Bedeutung Ebrahim Raissis für den Iran – und die Konsequenzen seines Todes für das Land: Hat das temporäre Machtvakuum womöglich das Potenzial, den Mullahs gefährlich zu werden? Wer kommt für Raissis Nachfolge in Betracht? Wie lebendig ist die Protestbewegung, die zuletzt 2022 nach dem gewaltsamen Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Zehntausende auf die Straßen trieb – bis die Proteste seitens der iranischen Machthaber mit äußerster Brutalität niedergeschlagen wurden? Und was kann der Westen tun, um diese Kräfte zu stützen?  Zamirirad erläutert im Podcast, wie Chamenei die Etablierung der Islamischen Republik mithilfe neuer radikaler Kräfte vorantreibt und dabei große Hoffnungen setzt auf die Jugend, die von Staatsseite mit allerlei Angeboten umgarnt werden. Anders als noch vor wenigen Jahren habe die regimekritische Zivilgesellschaft den Glauben daran verloren, auf geordnetem Weg Einfluss auf die Politik zu nehmen, sagt die Expertin. "Die Vorstellung, dass Wahlen ein Kanal für Wandel sein können, ist nicht mehr vorhanden. Die Straße ist der einzige Ort für Wandel." Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche eine Stunde lang über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend. Ein Hinweis in eigener Sache: Am 8. Juni zeichnen wir "Das Politikteil" live bei der Langen Nacht der ZEIT in Hamburg auf. Zu Gast ist die Zukunftsforscherin und Militärexpertin Florence Gaub. Tickets sind hier erhältlich: https://verlag.zeit.de/veranstaltungen/ausblick/zeit-veranstaltungen/lange-nacht-der-zeit/  Gast: Azadeh Zamirirad Hosts: Peter Dausend, Ileana Grabitz Recherche: Dune Kordt   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Demokratie-Spezial, Teil 3: "Die wirkliche Stabilisierung der Demokratie kommt von innen"
18-05-2024
Demokratie-Spezial, Teil 3: "Die wirkliche Stabilisierung der Demokratie kommt von innen"
Der Verfassungsschutz darf die AfD als "rechtsextremistischen Verdachtsfall" beobachten. Das hat gerade ein Gericht entschieden. Kommt jetzt ein Verbot der AfD? Welche Gefahren drohen der Republik überhaupt durch den radikalen Populismus von rechts, wie anfällig sind unsere Institutionen – und wie kann man sie schützen? Gibt es auch in der Politik so etwas wie einen Kipppunkt – stehen wir vielleicht schon kurz davor? Oder sorgt gerade unser Versuch, die Demokratie zu schützen, dafür, dass die Zustimmung zu ihr weiter abnimmt?  In einem dreiteiligen Deep Dive von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE, diskutieren wir aus Anlass des 75. Geburtstags des Grundgesetzes, wie stabil unsere Demokratie ist. In drei Folgen sprechen wir mit Journalisten, Juristen und Politikwissenschaftlern darüber, wo Veränderung endet – und wo die Demontage eines politischen Systems beginnt, das nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus doch besonders wehrhaft sein wollte.  In der dritten Folge beschreibt die Verfassungsrechtlerin Sophie Schönberger, warum Verfassungsgerichte in aller Welt unter Druck geraten sind – und erklärt, wie sich die Unabhängigkeit des Bundesverfassungsgerichts besser sichern lässt, für den Fall, dass auch in Deutschland der Einfluss der Autoritären wächst. Und mit dem Politikwissenschaftler Philip Manow diskutieren wir, ob die liberale Demokratie ihre Feinde womöglich selbst produziert. Und warum es falsch wäre zu hoffen, man könne die politische Auseinandersetzung mit den Populisten und Rechtsextremisten an die Justiz outsourcen.  Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir normalerweise jede Woche eine Stunde lang über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend. Den dreiteiligen Deep Dive "Kippt die Republik?" moderieren Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gäste: Sophie Schönberger, Professorin für Verfassungsrecht an der Universität Düsseldorf und Philip Manow, Professor für Politikwissenschaft, Uni Siegen  Redaktion und Recherche: Carlotta Wald Schnitt und Produktion: Pool Artists   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Demokratie-Spezial, Teil 2: „Ein Parteiverbot ist ein autoritäres Instrument, um die Demokratie vor Autoritären zu schützen“
17-05-2024
Demokratie-Spezial, Teil 2: „Ein Parteiverbot ist ein autoritäres Instrument, um die Demokratie vor Autoritären zu schützen“
Der Verfassungsschutz darf die AfD als „rechtsextremistischen Verdachtsfall“  beobachten. Das hat gerade ein Gericht entschieden. Kommt jetzt ein Verbot der  AfD? Welche Gefahren drohen der Republik überhaupt durch den radikalen  Populismus von rechts, wie anfällig sind unsere Institutionen – und wie kann man sie  schützen? Gibt es auch in der Politik so etwas wie einen Kipppunkt – stehen wir  vielleicht schon kurz davor? Oder sorgt gerade unser Versuch, die Demokratie zu  schützen, dafür, dass die Zustimmung zu ihr weiter abnimmt? In einem dreiteiligen Deep Dive von "Das Politikteil", dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT Online, diskutieren wir aus Anlass des 75. Geburtstags des  Grundgesetzes, wie stabil unsere Demokratie ist. In drei Folgen sprechen wir mit  Journalisten, Juristen und Politikwissenschaftlerinnen darüber, wo Veränderung endet -  und wo die Demontage eines politischen Systems beginnt, das nach den  Erfahrungen des Nationalsozialismus doch besonders wehrhaft sein wollte. In der zweiten Folge erklärt der Berliner Verfassungsrechtler Christoph Möllers,  warum es in den Fünfzigerjahren einfacher war, eine Partei zu verbieten, und er  erzählt, welche Erfahrungen er selbst mit einem Parteiverbotsverfahren gemacht hat. Die Juristin Sophie Schönberger von der Universität Düsseldorf erläutert, welche  juristischen Voraussetzungen ein Parteiverbot hat – und welche politischen Folgen:  „Nur so ein ungutes Gefühl reicht nicht, um eine Partei zu verbieten.“ Und unser Kollege Paul Middelhoff aus dem Politikressort der ZEIT erläutert, was die Strategie der AfD vor Gericht mit der von Donald Trump zu tun hat.   Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir normalerweise jede Woche eine Stunde lang  über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die  Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem  Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing  oder Ileana Grabitz und Peter Dausend. Den dreiteiligen Deep Dive „Kippt die Republik?“ moderieren Heinrich Wefing und  Tina Hildebrandt. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gäste: Sophie Schönberger, Professorin für Verfassungsrecht an der Universität Düsseldorf, Christoph Möllers, Professor für Verfassungsrecht an der Humboldt-Universität zu Berlin und Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin, und  Paul Middelhoff, Redakteur der ZEIT in Berlin Redaktion und Recherche: Carlotta Wald Schnitt und Produktion: Pool Artists     [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Demokratie-Spezial, Teil 1: „Radikale haben einen entscheidenden Vorteil: Sie haben keine  Schmerzgrenze“
16-05-2024
Demokratie-Spezial, Teil 1: „Radikale haben einen entscheidenden Vorteil: Sie haben keine Schmerzgrenze“
Der Verfassungsschutz darf die AfD als „rechtsextremistischen Verdachtsfall“ beobachten. Das hat gerade ein Gericht entschieden. Kommt jetzt ein Verbot der AfD? Welche Gefahren drohen der Republik überhaupt durch den radikalen Populismus von rechts, wie anfällig sind unsere Institutionen - und wie kann man sie schützen? Gibt es auch in der Politik so etwas wie einen Kipp-Punkt – stehen wir vielleicht schon kurz davor? Oder sorgt gerade unser Versuch, die Demokratie zu schützen, dafür, dass die Zustimmung zu ihr weiter abnimmt?  In einem dreiteiligen Deep Dive von Das Politikteil, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT Online, diskutieren wir aus Anlass des 75. Geburtstags des Grundgesetzes, wie stabil unsere Demokratie ist. In drei Folgen sprechen wir mit Journalisten, Juristen und Politikwissenschaftlern darüber, wo Veränderung endet - und wo die Demontage eines politischen Systems beginnt, das nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus doch besonders wehrhaft sein wollte.  In der ersten Folge beschreibt Anne Hähnig, Leitende Redakteurin bei ZEIT-Online und frühere Leiterin des Leipziger Büros der ZEIT die politische Situation in Sachsen, Brandenburg und Thüringen, wo im Herbst gewählt wird. Der Autor und Journalist Max Steinbeis berichtet, wie er mit seinem „Thüringen-Projekt“ konkrete Szenarien untersucht, wie eine Machtübernahme der AfD laufen könnte. Und der Berliner Verfassungsrechtler Christoph Möllers erklärt, wo das Konzept der „wehrhaften Demokratie“ herkommt und wie es eigentlich gemeint war.  Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir normalerweise jede Woche eine Stunde lang über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend. Den dreiteiligen Deep Dive „Kippt die Republik?“ moderieren Heinrich Wefing und Tina Hildebrandt Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gäste: Anne Hähnig, Leitende Redakteurin bei ZEIT-Online, Max Steinbeis, Autor und Gründer des „Verfassungsblogs“, Christoph Möllers, Professor für Verfassungsrecht an der Humboldt Universität zu Berlin und Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin Redaktion und Recherche: Carlotta Wald Schnitt und Produktion: Pool Artists     [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Verzweifeltes Gaza: "Wie überlebe ich diesen Tag und vielleicht noch den nächsten?"
10-05-2024
Verzweifeltes Gaza: "Wie überlebe ich diesen Tag und vielleicht noch den nächsten?"
Im Gaza-Krieg spitzt sich die Lage weiter zu: Die Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln kommen nicht voran, zeitgleich ruft Israel zur Evakuierung von 100.000 Menschen in Rafah auf – was den Beginn der seit Wochen angedrohten Großoffensive fürchten lässt. Für die in Gaza eingeschlossenen Menschen wäre ein großflächiger Militärschlag, so viel steht fest, eine Katastrophe.  Aber wie dramatisch ist die humanitäre Lage in Gaza wirklich? Wie steht es um die Versorgung der Menschen mit Medikamenten und Lebensmitteln? Droht eine Hungersnot oder ist sie tatsächlich schon im Gange, wie internationale Hilfsorganisationen warnen? Wie steht es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt nach sechs Monaten Krieg? Und was sind die Szenarien für den Fortgang oder ein mögliches Ende des Krieges? Darüber diskutieren wir in der neuen Folge von Das Politikteil mit Yassin Musharbash, stellvertretender Leiter des Investigativteams von ZEIT und ZEIT ONLINE, und Investigativredakteurin Luisa Hommerich.  Gemeinsam mit einer kleinen Taskforce haben die beiden Journalisten in den vergangenen Monaten versucht, so nahe wie möglich an Gaza heranzukommen – einem Gebiet, das derzeit für Journalisten kaum zugänglich ist. Sie haben mit Helfern gesprochen, die vor Ort waren, sie haben mit Leuten in Gaza telefoniert und einen Flug begleitet, der Hilfsgüter über Gaza abgeworfen hat. "Von oben ähnelt das Land einem Totenkopf mit ausgeschlagenen Zähnen", sagt Yassin Musharbash auf die Frage, wie er das Ausmaß der Zerstörung aus der Luft wahrgenommen hat. Hunger sei ein riesiges Problem, berichtet Luisa Hommerich, und die Verwaltung habe jede Kontrolle verloren. "Es werden Tote gezählt und Arztbriefe ausgestellt – das ist der Rest an Verwaltung in Gaza." Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Tina Hildebrandt sind auch Peter Dausend und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.  [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Das Politikteil Live zur Ukraine: "Für viele sind die, die nicht kämpfen, Verräter"
03-05-2024
Das Politikteil Live zur Ukraine: "Für viele sind die, die nicht kämpfen, Verräter"
Wie ist es, jeden Morgen vom Luftalarm aufzuwachen? Was heißt es wirklich, zwei Jahre an der Front zu sein? Und was macht es mit einer Gesellschaft, in der die einen kämpfen und die anderen in Cafés gehen können? Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politikteil" mit Olivia Kortas, seit zwei Jahren Korrespondentin der ZEIT in Kiew. Kortas berichtet von ihren Besuchen an der Front, von der Verbitterung vieler Soldaten über die, die nicht kämpfen, sie beschreibt, wie  notwendig die Mobilisierung ist – und wie sie das Land gleichzeitig spaltet. Kortas erzählt, wie es ist, in einem Land zu leben, in dem vielerorts scheinbar ein ganz normaler Alltag herrscht und in dem der Krieg doch jede Minute präsent ist. Sie erzählt von Soldaten, die manchmal nicht schießen können, weil sie keine Munition mehr haben. Sie erklärt, warum die Militärhilfen der USA vielleicht zu spät kommen, und berichtet, dass sie trotzdem eine positive Vision von einer Ukraine in 20 Jahren hat. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Olivia Kortas, Kiew-Korrespondentin der ZEIT. Recherche und Töne: Carlotta Wald Aufnahme: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 24. April 2024 live auf dem EuropaCamp der Zeit Stiftung Bucerius auf Kampnagel, Hamburg [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
"Trump gibt den amerikanischen Nawalny"
26-04-2024
"Trump gibt den amerikanischen Nawalny"
Eine Pornodarstellerin, ein Playmate oft the Year, ein rechtsextremer Agitator, ein dubioser Verleger – und mittendrin Donald Trump. Im New Yorker Strafprozess gegen den amerikanischen Ex-Präsidenten, der erneut nach dem höchsten US-Amt greift, geht es um gefälschte Geschäftsunterlagen, 130.000 Dollar Schweigegeld, eine Affäre Trumps mit einer Darstellerin aus Erwachsenenfilmen, einen Kronzeugen der Anklage, der mehrfach des Meineids überführt wurde – und vieles mehr, was Stoff für eine Kultserie bei Netflix bieten könnte. Zum ersten Mal in der US-Geschichte muss sich ein Ex-Präsident wegen einer Straftat vor Gericht verantworten – drei weitere Prozesse warten auf ihn. Entscheiden die Richter, wer nächster US-Präsident wird?  In der aktuellen Ausgabe von "Das Politikteil" sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit der langjährigen US-Korrespondentin der ZEIT, Kerstin Kohlenberg, über den Einfluss der Prozesse auf die US-Wahlen im kommenden November. Kohlenberg hat die ersten Verhandlungstage in New York live mitverfolgt und beschreibt, wie sie sich nachts um vier Uhr in eine Schlange einreihen musste, um einen Platz im Gerichtssaal zu ergattern – und was sie dann vor Ort erlebte. Sie analysiert die Strategien der Anklage und der Verteidigung, ordnet das Auftreten Trumps ein und erklärt, warum das Lager des US-Präsidenten zwar mit einer Verurteilung rechnet, sich darüber aber wenig besorgt zeigt. Zudem schildert sie, was von den drei weiteren Prozessen zu erwarten ist. Jenseits der Gerichtssäle geht Kohlenberg noch auf zwei weitere Ereignisse ein, die den US-Wahlkampf aktuell prägen. Zum einen zeigt sie auf, welche Motive hinter der überraschenden Billigung eines 60-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für die Ukraine durch den Kongress stehen. Und zum anderen beschreibt sie, warum der gegenwärtige US-Präsident Joe Biden die ausufernden Unruhen an den amerikanischen Eliteuniversitäten fürchten muss.  Kerstin Kohlenberg hat in Marburg, Berlin und New York Soziologie, Volkswirtschaft und Politikwissenschaften studiert und arbeitet seit 2004 für DIE ZEIT. Von 2014 bis 2021 war sie als US-Korrespondentin tätig, aktuell gehört sie dem Ressort Dossier an. Die gebürtige Koblenzerin wurde für ihre Texte vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Theodor-Wolff-, dem Herbert-Riehl-Heyse- und dem Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.  [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
"Wir brauchen eine planetarische Müllabfuhr"
19-04-2024
"Wir brauchen eine planetarische Müllabfuhr"
2023 war das wärmste Jahr seit 1850. In Barcelona muss jetzt schon Wasser gespart werden. Die Zielmarke von 1,5 Grad Erderwärmung ist längst überschritten. In Deutschland sind die Emissionen gesunken – aber hauptsächlich wegen der Wirtschaftsschwäche. Kann es dem Klima nur gut gehen, wenn es der Wirtschaft schlecht geht? Ist die Lage so schlimm, dass eh nichts mehr hilft? Oder vielleicht besser als gedacht? Darüber sprechen wir in Das Politikteil diese Woche mit dem Chefökonomen am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer. Edenhofer erklärt, warum wir eine City-Maut brauchen, warum Sonnensegel im Weltall unsere Probleme nicht lösen werden – die amtierende Bundesregierung aber leider auch nicht. Der Ökonom, der als Mitglied des Weltklimarat IPCC an der Erarbeitung des 1,5-Grad-Ziels beteiligt war, sagt, warum er vor allem, auf Preise setzt und auf die bislang in Deutschland verbotene CO₂-Speicherung CCS. "Wir haben die letzte Dekade versemmelt", bilanziert Edenhofer und erzählt, was ihm beim Blick aufs Klima Hoffnung macht.  Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind  als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.  Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Ottmar Edenhofer, Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Mitarbeit: Katja Gerland  Aufnahme: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 17. April 2024    [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
"Benjamin Netanjahu – ein kluger Kopf mit einem Fucked-up-Charakter"
12-04-2024
"Benjamin Netanjahu – ein kluger Kopf mit einem Fucked-up-Charakter"
Die Kritik an Israel wird immer schärfer – und gleichzeitig kommt Dynamik in den Konflikt in und um Gaza. Während sich mittlerweile fast die gesamte Weltgemeinschaft gegen das schonungslose Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen stellt und der Regierung von Benjamin Netanjahu Völkermord vorwirft, sind dort neue Entwicklungen zu beobachten, die zum Teil widersprüchlich verlaufen. Einerseits hat Israel einen Großteil seiner Truppen aus dem Süden Gazas abgezogen, anderseits erwarten Experten eine Großoffensive auf die letzte Hochburg der Hamas, die Grenzstadt Rafah. Hoffnungsvollen Berichten über einen bevorstehenden Deal in der Geiselfrage stehen Befürchtungen gegenüber, der Iran könne infolge des Anschlags auf seine Botschaft in Syrien militärisch in den Konflikt eingreifen. Steht die Region also vor einer Wende im Gaza-Krieg hin zum Besseren – oder vor einer Eskalation? Und welche Rolle spielt in dieser Lage eigentlich Israels (Noch-)Premier Netanjahu? In der neuen Folge von Das Politikteil sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem Israel-Korrespondenten der ZEIT, Jan Roß, über die hochdynamische Situation rund um den Gazastreifen und in der israelischen Regierung. Roß berichtet zunächst über den Alltag in einer Ausnahmesituation – und wird dann politisch. Mit dem Anschlag auf die iranische Botschaft, so analysiert er, wolle Israel die Botschaft aussenden, dass es nicht nur "die Subunternehmer des Terrors" ins Visier nehme, sondern auch die Zentrale. Roß sieht Premier Netanjahu – unter dem Druck der USA – auf eine neue Kriegsstrategie einschwenken, erläutert, warum er das Bild von Israel als einem gespaltenen Land mit einer gespaltenen Gesellschaft nicht teilt, und erklärt, warum man den Begriff "Sieg" nicht verwenden sollte. Von Netanjahu zeichnet Roß ein differenziertes Bild. Ihn als "israelischen Trump" zu bezeichnen, werde ihm intellektuell keineswegs gerecht, im Kern sei Israels umstrittener Premier eher ein "Zögerer und Zauderer" und nicht der Bulldozer, als der er oft beschrieben werde. "Mehr Clinton als Trump." Zum Schluss beschreibt Roß noch, das größte Defizit in der Debatte um die Zukunft des Gazastreifens – und verrät, was ihm trotz allem Hoffnung macht. Jan Roß, Jahrgang 1965, war Feuilletonredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie der Berliner Zeitung, bevor er vor mehr als 20 Jahren zur ZEIT wechselte – und damit auch zur Politik. Zwischen 2013 und 2018 berichtete er als Korrespondent aus Indien. Roß, Autor mehrere Bücher, reist regelmäßig nach Israel und beschreibt die politische und gesellschaftliche Entwicklung dort.  Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.                      [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
30 Jahre seit dem Völkermord in Ruanda: Was hat der Westen aus seinem Versagen gelernt?
05-04-2024
30 Jahre seit dem Völkermord in Ruanda: Was hat der Westen aus seinem Versagen gelernt?
30 Jahre ist es her, dass sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit ein unfassbares Verbrechen abspielte: Zwischen April und Juli 1994 wurde Ruanda Opfer eines systematisch geplanten Völkermords, bei dem 800.000 Menschen starben. Und während die Täter mordeten und töteten, tat die internationale Gemeinschaft: nichts. Die UN, die USA, auch Frankreich und Deutschland schauten einfach weg. Jahre vergingen, bis überhaupt eine Aufarbeitung dieses Versagens begann. In der neuen Folge von "Das Politikteil" sprechen wir mit Andrea Böhm, Politikredakteurin und Afrika-Expertin der ZEIT, über Ruanda – damals und heute. Wir beleuchten die Wurzeln des Konflikts, der zu dem Völkermord führte. Wir sprechen über die Motive der Täter und fragen, warum der Westen tatenlos blieb – und ob aus diesem Komplettversagen richtige Lehren gezogen wurden. "Nach dem Schock folgte viel Verschleierung", sagt Andrea Böhm. "Die USA haben sich wochenlang geweigert, das Offensichtliche beim Namen zu nennen: den Völkermord als Völkermord zu bezeichnen." Die Afrika-Kennerin, die selbst mehrfach in Ruanda war, berichtet zudem darüber, wie der Völkermord das Land bis heute prägt, wie es dennoch gelernt hat, mit dem Trauma umzugehen. Und wie es kommt, dass ausgerechnet Ruanda heute das Land in Afrika ist, das westliche Staaten wie Großbritannien als aussichtsreichen Partner für Asylabkommen betrachten. Geht es nach dem britischen Premier Rishi Sunak, wird sein Land demnächst Geflüchtete im großen Stil nach Ruanda abschieben. Wie blickt die dortige Regierung unter Präsident Paul Kagame auf solche Pläne? Und was würden sie für das afrikanische Land bedeuten? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
„Ich glaube nicht, dass wir ein demokratisches Russland erleben werden“
29-03-2024
„Ich glaube nicht, dass wir ein demokratisches Russland erleben werden“
Was haben zwei Jahre Krieg in der Ukraine und der jüngste Terroranschlag in Moskau mit der russischen Gesellschaft gemacht? Wie populär ist Wladimir Putin, wie sehr stehen die Menschen in Russland hinter ihm und seiner immer brutaleren Politik? Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT Online.Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing ist Sabine Adler vom Deutschlandfunk, eine der besten Osteuropa-Kennerinnen des Landes. Sie hat viele Jahre aus Moskau berichtet, später aus Warschau und Kiew, und gerade ein neues Buch geschrieben: „Was wird aus Russland? Über eine Nation zwischen Krieg und Selbstzerstörung“. Die Sendung wurde live auf der Buchmesse in Leipzig aufgezeichnet.  Hinter Putin stehe ein „kollektiver Putin“, sagt Sabine Adler, eine Gruppe von Männern, die ganz auf den Präsidenten fixiert seien, bei dem die Kontrolle über die Institutionen zusammenlaufe: „Das macht den Mafia-Charakter des Staates aus. Die Clique um ihn herum vereinigt die Regierungsmacht, alle bewaffneten Organe, die Medienmacht und Wirtschaftsmacht.“ Und sollte Putin je stürzen, so Adler, „würde jemand aus seiner Clique der neue Putin werden." Derweil seien die Menschen durchaus nicht alle geschlossen für die Invasion in der Ukraine, aber es herrsche ein verbreiteter Stolz, in einer nuklear gerüsteten Nation zu leben, die in der Welt respektiert und gefürchtet werde. "Putin wirkt in eine Gesellschaft der Gleichgültigkeit hinein, eine politisch sedierte Mitte... , die sich der Obrigkeit unterordnet und die sich nicht politisch äußert." Sabine Adler erklärt in Das Politikteil, Putin brauche mittlerweile den Krieg, seine Herrschaft sei komplett um den Krieg herum organisiert. Deshalb habe er auch kein Interesse an einem Waffenstillstand oder einem „Einfrieren“ des Krieges, wie es sich manche Politiker in Deutschland wünschen: "Putin geht erst dann an den Verhandlungstisch, wenn Kämpfen nicht mehr lohnt. Davon ist er weit entfernt." Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören.    Hosts: Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing Gast: Sabine Adler, Deutschlandfunk  Recherche und Töne: Carlotta Wald Aufnahme: Felix Böhme, Pool Artists Aufgezeichnet am 24. März 2024 live auf der Buchmesse in Leipzig   [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
"Die AfD wird immer radikaler – und immer erfolgreicher"
22-03-2024
"Die AfD wird immer radikaler – und immer erfolgreicher"
Anfang des Jahres gab es überall in Deutschland große Demonstrationen – gegen die AfD und für die Demokratie, wie das häufig gelabelt wurde. Auch in vielen Städten in Ostdeutschland, in denen die AfD bei Wahlen besonders stark abschneidet. Wie ist die Lage jetzt, einige Wochen später: Haben die Demos etwas verändert, in der Stimmung, in den politischen Kräfteverhältnissen? Ist die AfD kleinlauter geworden, gerade in Ostdeutschland? Was sagen die AfD-Funktionäre, was sagen die AfD-Wähler, ein paar Monate vor den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Ländern? Und wer sind diese Wählerinnen und Wähler überhaupt? Darüber sprechen wir diese Woche in Das Politikteil, dem politischen Podcast von ZEIT und ZEIT ONLINE. Zu Gast bei Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing sind August Modersohn, Leiter des Leipziger Büros der ZEIT, außerdem Christian Endt, Datenjournalist bei ZEIT ONLINE, und Sasan Abdi-Herrle, leitender Redakteur bei ZEIT ONLINE. August Modersohn erzählt, dass die Demonstrationen weitergehen, gerade in Kleinstädten und Dörfern. Es hätten sich neue Netzwerke gebildet, die sich der gefühlten Dominanz der AfD auf der Straße entgegenstellten: "Jetzt gibt es zum ersten Mal eine Gegenwehr gegen die rechte Mobilisierung im Osten."   Auch in den Umfragen gibt es aktuell einen leichten Rückgang für die AfD. August Modersohn aber warnt davor, das allein auf die Demonstrationen zurückzuführen. Eine große Rolle spiele vermutlich auch die Präsenz des neuen Bündnis Sahra Wagenknecht, das zum Teil ähnliche Wähler anspreche wie die AfD. "Wagenknecht kommt in AfD-Milieus sehr gut an", sagt August, man dürfe das BSW "als Gefahr für die AfD in Ostdeutschland nicht unterschätzen". Außerdem erklären Christian Endt und Sasan Abdi-Herrle in Das Politikteil, wer die Wählerinnen und Wähler der AfD sind. Sie stützen sich dabei auf umfassende Daten der Deutschen Gesellschaft für Wahlforschung und des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften, die sie exklusiv für die ZEIT und ZEIT ONLINE auswerten konnten. Danach sind viele gängige Klischees über die Anhänger der AfD überholt, die Partei findet mittlerweile Unterstützung in fast allen Regionen und Milieus der Republik, sie ist weiblicher, westlicher und städtischer, als bislang angenommen wurde. "Die AfD ist keine Männer- und Prekariatspartei mehr. Sie ist eine Mehrmilieupartei auf dem Weg zur Volkspartei", sagt Christian Endt. "Die neuen AfD-Wähler sind gemäßigter", erklärt Sasan Abdi-Herrle: "Viele verorten sich selbst in der politischen Mitte, nicht am rechten Rand. Die sind für die Demokratie noch nicht verloren."   Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana Grabitz und Peter Dausend zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
"Wir sind die Demokratie": "Politikteil" live mit Marina Weisband
15-03-2024
"Wir sind die Demokratie": "Politikteil" live mit Marina Weisband
Politikteil on the road: Für die aktuelle Ausgabe haben wir uns auf den Weg gemacht – und sind in Münster gelandet. Vor 500 Zuschauerinnen und Zuschauern im voll besetzten Fürstenberghaus am Domplatz sprachen Heinrich Wefing und Peter Dausend mit der ukrainisch-deutschen Publizistin und einstigen Netzaktivistin Marina Weisband über die dramatische Lage in der Ukraine und die Versäumnisse der Bundesregierung, über die sozialen Medien als Katalysator der Propaganda von Autokraten, Populisten und Ultrarechen sowie über die Frage, was der Einzelne tun kann, um die Demokratie zu stärken. Entstanden ist dabei ein Politikteil XXL: 90 statt der üblichen 60 Minuten. Vor dem Hintergrund des aktuellen Vormarschs russischer Truppen in der Ukraine kritisiert Weisband ein zu zögerliches Handeln des Westens und geht insbesondere mit dem Bundeskanzler hart ins Gericht. Olaf Scholz wolle keine Verantwortung übernehmen, fliehe geradezu vor ihr – und das könne in Zukunft noch dramatische Folgen haben. Sie beklagt zudem das Fehlen jeder Strategie der Regierung gegen die russische Propaganda und wirft den etablierten Parteien vor, soziale Netzwerke nicht rechtzeitig und nicht zielgruppengerecht bespielt zu haben – nur so habe TikTok zu einer Hauptbühne der AfD-Propaganda werden können. Weisband, eine Diplom-Psychologin und Beteiligungspädagogin, beschreibt auch, wie im Rahmen des von ihr entwickelten Aula-Projektes an ausgewählten Schulen demokratisches Verhalten gelernt und eingeübt wird – und sie verrät, wie man mit großen Mengen selbst gekochter Suppe die Demokratie in Deutschland stärken kann.  Gegen Ende des Podcasts beantwortet sie Fragen aus dem Publikum – auch eine sehr persönliche über den Umgang mit Ihren Ängsten. Marina Weisband wurde 1987 in Kiew geboren und kam 1994 mit ihrer Familie nach Deutschland – als sogenannter jüdischer Kontingentflüchtling. An der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster studierte sie Psychologie. 2009 trat sie der Piratenpartei bei, stieg zur politischen Geschäftsführerin und zum Mitglied des Bundesvorstands auf. 2015 trat sie aus der Piratenpartei aus, als Grund nannte sie, der progressive Flügel sei vertrieben worden. Seit 2018 ist sie Mitglied der Grünen. Weisband hat mehrere Bücher verfasst, im April erscheint ihr neuestes: Die neue Schule der Demokratie – wilder denken, wirksam handeln.    Im Podcast Das Politikteil sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Heinrich Wegfing und Peter Dausend sind auch Ileana Grabitz und Tina Hildebrandt als Gastgeber zu hören.  [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
"El Loco", der Verrückte: Javier Milei und das verzweifelte Argentinien
08-03-2024
"El Loco", der Verrückte: Javier Milei und das verzweifelte Argentinien
Es wirkt ein wenig so, als sei der Mann aus einem Drehbuch für eine Politsatire entsprungen: Javier Milei, seit vergangenem Dezember Präsident von Argentinien, hält sich für einen von Gott auserwählten modernen Propheten, bleibt über ein Medium in Kontakt zu seinem verstorbenen Hund, der ihm als Berater dient, beschimpft Widersacher gern vulgär – und kämmt sich nie. Milei, ein 53-jähriger Ökonom, der sich selbst als „Anarchokapitalisten“ bezeichnet und seinen Spitznamen „El Loco“, der Verrückte, mit Stolz trägt, hat seinem Land eine ultraliberale Rosskur verordnet, um es aus seiner wirtschaftlichen Dauermisere zu führen. Mit dem Ergebnis, dass Argentinien drei Monate nach Mileis Wahlsieg in Aufruhr ist: Es gibt Massenproteste und Massenstreiks. Stürzt der neue Präsident sein Land endgültig ins Chaos? In der neuen Ausgabe von „Das Politikteil“ sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem Lateinamerika-Experten Dr. Peter Birle vom Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin über die dramatische Entwicklung in Argentinien. Birle vermittelt einen Einblick in den schillernden Charakter des neuen Präsidenten und erklärt, wie er sich geformt hat. Er geht der Frage nach, ob die radikalen Maßnahmen des Staatsverächters Milei nicht doch Erfolg haben könnten, beschreibt die Folgen der galoppierenden Inflation und erläutert, warum Milei trotz schärfster Proteste unverändert der beliebteste Politiker des Landes ist. Darüber hinaus analysiert Birle, wie das einst so reiche Argentinien, „die Schweiz Südamerikas“, wirtschaftlich so abstürzen konnte und zeigt auf, dass das Land trotz seiner gravierenden Probleme viel mehr ist als Tango, Maradona, Messi und Evita Perón. Fazit: Um Argentinien muss man (noch) nicht weinen. Dr. Peter Birle ist als Politikwissenschaftler am Ibero-Amerikanischen Institut Preußischer Kulturbesitz in Berlin tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die lateinamerikanische Außenpolitik, die regionale Kooperation sowie die vergleichende Analyse der politischen Systeme in Lateinamerika. Sein besonderes Interesse gilt Argentinien, das er regelmäßig zu Forschungszwecken besucht.  Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.  Am 13.März 2024 geht „Das Politikteil“ auf Tour und wird im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung live aufgenommen. Ort: das Fürstenberghaus der Universität Münster, Domplatz 20-22, 48143 Münster. Karten sind unter: www.zeit.de/veranstaltungen erhältlich. Gast wird Marina Weisband sein.         [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Bomben statt Butter: Wer zahlt für unsere Sicherheit?
01-03-2024
Bomben statt Butter: Wer zahlt für unsere Sicherheit?
Der Mann hatte Weitsicht: 1953 bereits warf der damalige US-Präsident Dwigth D. Eisenhower in seiner berühmten „Chance for Peace“-Rede die Frage auf, wer eigentlich für Kriege und Aufrüstung zahlt. „Jede Waffe, die hergestellt wird“, so Eisenhower, „jedes Kriegsschiff, das vom Stapel läuft, jede Rakete, die gen Himmel steigt, stellt einen Raub an denen dar, die hungrig sind und nichts zu essen haben, denen kalt ist und die nichts zum Anziehen besitzen.“ 71 Jahre später ist die Frage aktueller denn je: Zahlen die Deutschen die rapide steigenden Militärausgabe mit einem Abbau des Sozialstaates, harten Kürzungen bei Wissenschaft und Forschung, mit der Zukunft unserer Kinder? Oder gibt es andere Wege zu finanzieren, was nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine notwendig wurde? In der neuen Ausgabe von „Das Politikteil“ sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem stellvertretenden Politikchef und Finanzexperten der ZEIT, Mark Schieritz, ob die Armen, wie von Eisenhower beschrieben, die Aufrüstung bezahlen, ob man Superreiche und Vermögende stärker in die Verantwortung nehmen muss – und ob sich Deutschland angesichts seiner aktuellen Wachstumsprobleme deutlich größere Militärausgaben überhaupt leisten kann. Schieritz zeigt auf, wie man die Ausgaben für die Verteidigung entschieden erhöhen kann, ohne den Sozialstaat zusammenkürzen zu müssen. Er analysiert, ob es tatsächlich wirtschaftlich so schlecht um Deutschland steht, wie sogar der Finanz- und der Wirtschaftsminister behaupten. Er legt dar, warum er neue Sondervermögen, wie von manchen Politikern gefordert, für den falschen Weg hält. Und beschreibt, was die Schuldenbremse mit Odysseus zu tun hat.  Mark Schieritz hat Politik und Volkswirtschaft in Freiburg, an der Harvard University und an der London School of Economics studiert. Seit 2008 arbeitet er für DIE ZEIT, zuvor war er unter anderem Leiter der Finanzmarktredaktion der Financial Times Deutschland. Aktuell ist er der stellvertretende Ressortleiter Politik.   Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.  Am 13. März 2024 geht „Das Politikteil“ auf Tour und wird im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung live aufgenommen. Ort: das Fürstenberghaus der Universität Münster, Domplatz 20–22, 48143 Münster. Karten sind unter: www.zeit.de/veranstaltungen erhältlich. Gast wird Marina Weisband sein.     [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
"Das zerreißt das Land."
23-02-2024
"Das zerreißt das Land."
Zwei Jahre nach der Vollinvasion Russlands sprechen wir darüber, wie es heute in der Ukraine aussieht. Wie stark ist der Widerstandswille der Ukrainer? Wie viel Unterstützung hat Präsident Volodymyr Selenskyj – von innen und von außen? Welche Risse gehen durch die ukrainische Gesellschaft? Und ist nach 700 Tagen die Gefahr größer oder geringer geworden, dass Putin den Krieg auch in andere Länder trägt?  Darüber sprechen wir diese Woche in "Das Politikteil" mit Olivia Kortas, der Ukraine-Korrespondentin der ZEIT. Kortas beschreibt, wie es ist, in einem Land zu leben, in dem täglicher Luftalarm zu einer Routine geworden ist, die sich trotzdem niemals wie Normalität anfühlt. Sie spricht darüber, wie die Debatte darüber, wer kämpft und wer nicht, das Land zerreißt. Und sie schildert, warum die Ukrainer nicht bereit sind, aufzugeben, auch wenn niemand mehr große Erfolge erwartet. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.   Hosts: Heinrich Wefing, Tina Hildebrandt Gast: Olivia Kortas Recherche und Töne: Carlotta Aufnahme: Christian Krükler, Poolartists [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Fünf Jahre bis zum Krieg mit Russland?
16-02-2024
Fünf Jahre bis zum Krieg mit Russland?
Noch spielt er politisch eine Außenseiterrolle, doch mit seinen jüngsten Äußerungen zur Nato lehrte Donald Trump die internationale Gemeinschaft das Fürchten: Falls er wieder US-Präsident werde, sagte Trump, würden die USA säumigen Nato-Mitgliedern keinen Schutz mehr vor Russland bieten. Er würde "Russland sogar dazu ermutigen zu tun, was auch immer sie zur Hölle wollen", fügte der Republikaner an. Diese indirekte Angriffsaufforderung an Wladimir Putin wirkt insofern bedrohlicher, als führende Militärexperten Russland in fünf bis acht Jahren rein militärisch für in der Lage halten, die Nato anzugreifen.  Was ist dran an diesen Gedankenspielen? Und was folgt daraus für Deutschland und für die EU? Wie steht es eigentlich um die Kriegstüchtigkeit der Europäer und Deutschlands im Besonderen? Und müssen wir an dem nuklearen Tabu rütteln und unter den französischen Nuklearschirm schlüpfen, um einen Ausfall des US-Partners im Falle des Falls kompensieren zu können? Über all diese Fragen sprechen wir in "Das Politikteil" mit dem Sicherheits- und Bundeswehrexperten Frank Sauer. Sauer ist habilitierter Politologe an der Universität der Bundeswehr in München und Co-Moderator des Podcasts "Sicherheitshalber".  Der Politologe plädiert dafür, die Signale aus Russland wie auch die aus den USA ernst zu nehmen. Es sei unerlässlich, Putin entschlossen zu begegnen, sagt er: "Sonst wird er immer die gleiche Lehre ziehen. Nämlich dass sich ihm niemand entgegenstellt." An der nötigen Entschlossenheit mangelt es hierzulande aus Sicht des Experten allerdings deutlich – und das, obwohl Kanzler Olaf Scholz vor zwei Jahren die Zeitenwende einläutete und mehr Geld für die Bundeswehr frei machte wie seit Jahren nicht mehr. "Nach der Zeitenwende ist die politische und ministerielle Entscheidungsebene wieder ins Dösen versunken", kritisiert Sauer. Die Forderung, dass Deutschland sich seine eigenen Atombomben beschafft, hält der Experte dagegen für Unsinn, eine Zusammenarbeit mit den Franzosen allerdings für bedenkenswert.  Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
"Das kann sehr, sehr schnell außer Kontrolle geraten"
09-02-2024
"Das kann sehr, sehr schnell außer Kontrolle geraten"
Wir fragen die frühere Libanon-Korrespondentin der ZEIT und außenpolitische Expertin Andrea Böhm: Woher stammen die Huthis, was treibt sie an? Mit wem sind sie verbündet, wer sind ihre Feinde? Und welche Rolle spielen sie im Nahostkonflikt, der sich seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober zu einem regionalen Krieg entwickelt hat?  Böhm beschreibt, wie sich die Huthis von einer jemenitischen Berg-Guerilla zu einer schlagkräftigen Truppe entwickelt haben, die sogar US-Präsident Joe Biden in die Bredouille bringen. Sie erklärt, warum die Huthis zwar mit dem Iran zusammenwirken, aber keine bloßen Befehlsempfänger sind und warum sie das Wort "Flächenbrand" nicht mehr hören kann.  Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik bewegt, erklären Hintergründe und diskutieren Zusammenhänge. Immer freitags, mit zwei Moderatoren und einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind als Gastgeber Ileana Grabitz und Peter Dausend oder Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing zu hören.   Hosts: Heinrich Wefing, Tina Hildebrandt Gast: Andrea Böhm Recherche und Töne: Katja Gerland Aufnahme: Felix Böhme, Poolartists Die Folge wurde aufgezeichnet am 7. Februar 2024. Die Nachricht über einen weiteren Schlag der USA im Irak, bei der ein Milizenführer getötet worden sein soll, lag zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor.    [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.
Gefährdet die Revolution in der Arbeitswelt unseren Wohlstand?
02-02-2024
Gefährdet die Revolution in der Arbeitswelt unseren Wohlstand?
Zuerst streikten die Lokführer, dann die Bus-, Tram- und U-Bahn-Fahrer und zuletzt die Sicherheitskräfte an den Flughäfen – mit besten Aussichten auf Erfolg. Denn der Fachkräftemangel verschiebt die Gewichte im Gefüge der Arbeitswelt: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden immer mächtiger, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen deren Forderungen immer öfter nachgeben, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Kommt nun oder bald die Viertagewoche für alle und eine Work-Life-Balance, bei der es um ganz viel Life und möglichst wenig Work geht? Kann Zuwanderung den Fachkräftemangel ausgleichen? Zudem wird der Vormarsch der künstlichen Intelligenz den Arbeitsmarkt revolutionieren – zum Vorteil oder zum Nachteil der Menschen? In der neuen Ausgabe von "Das Politikteil" sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit dem Ökonomen Marcel Fratzscher über die Zukunft der Arbeit. Fratzscher vertritt die These, dass die aktuellen Arbeitskämpfe letztlich zu einer besseren Arbeitswelt mit flexiblerer Arbeitszeit und flexiblerem Renteneintrittsalter führen werden. Vehement verteidigt er die viel gescholtene Generation Z (Geburtenjahrgänge von 1995 bis 2010) gegen Vorwürfe, sie sei verwöhnt, egoistisch und arbeitsunwillig. Fratzscher spricht sich zudem für eine Zuwanderungspolitik aus, die nicht allein die Hochqualifizierten in den Blick nehmen dürfe, sondern auch weniger gut ausgebildete Migranten, da in Deutschland Arbeitskräfte in nahezu allen Branchen fehlen würden. In diesem Zusammenhang kritisiert er nicht nur die Rhetorik des Bundeskanzlers ("endlich im großen Stil abschieben") als kontraproduktiv, er wirft weiten Teilen der Bevölkerung auch vor, ein falsches Bild von der Attraktivität Deutschlands als Einwanderungsland zu besitzen: "Wir verstehen nicht, dass Deutschland für Migranten nicht das Paradies auf Erden ist." Die künstliche Intelligenz, so Fratzscher weiter, berge sowohl große Gefahren als auch große Chancen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssten mit revolutionären Veränderungen rechnen – und sich durch Weiterbildung rechtzeitig darauf einstellen. In der globalen Marktdominanz einzelner IT-Konzerne sieht er eine Gefahr für die Demokratie. Marcel Fratzscher ist Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin und der aktuelle Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Er hat in Kiel, Harvard und Cambridge studiert, unter anderem für die Weltbank gearbeitet und es als Tischtennisspieler in die 2. Bundesliga geschafft. Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer Werbepartnerinnen und -partner finden Sie HIER [ANZEIGE] Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT. Hier geht's zum Angebot.