"Freiheit und Leben kann man uns nehmen. Die Ehre nicht." Diese berühmt
gewordenen Worte spricht SPD-Parteichef Otto Wels am 23. März 1933 in
der Berliner Krolloper. Knapp zwei Monate zuvor ist Hitler zum
Reichskanzler ernannt worden, knapp einen Monat zuvor hat der Reichstag
gebrannt. Nun tagt das Parlament in seinem Ausweichquartier und die
Nationalsozialisten lassen über das "Ermächtigungsgesetz" abstimmen –
eine der rechtlichen Grundlagen ihrer Diktatur. Auf formal legalem Weg
wollen sie den Reichstag entmachten und es der Regierung Hitler
erlauben, Gesetze zu erlassen. Nur die 94 Abgeordneten der SPD beweisen
an diesem Tag Mut und stimmen geschlossen mit Nein. Otto Wels begründet
für die SPD, warum seine Partei sich der Selbstentmachtung des
Parlaments entgegenstellt.
In unserer neuen Folge zeichnen wir den Weg der Weimarer Republik in die
Diktatur nach und fragen nach der Rolle der Sozialdemokraten in den
letzten Jahren der Republik. Darüber haben wir mit dem Historiker
Heinrich August Winkler gesprochen, einem der besten Kenner der
Geschichte der Weimarer Republik. Wir stellen den SPD-Vorsitzenden Otto
Wels vor und hören Auszüge aus seiner berühmten Rede, der letzten freien
Rede in einem deutschen Parlament bis 1949. Wir ordnen seine Worte ein
und erzählen so von einer der Sternstunden des deutschen
Parlamentarismus – an dessen schwärzestem Tag.
Die Rede ist als Fragment im Originalton überliefert und zum Beispiel
hier zu finden.
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