fair & female - mit Barbara Haas

Barbara Haas

Fairness, Feminismus und die Frage, wie Gesellschaft wachsen kann. Ich möchte euch jede Woche zu einem spannenden Gespräch mitnehmen, das sich um diese drei Dinge dreht und euch, aber auch mich, am Ende vielleicht ein bisschen schlauer macht. In diesem Podcast gibt es nicht nur Lösungen, sondern auch Kritik am System, aber der Weg zu mehr Fairness und Geschlechtergerechtigkeit ist richtig. Ich freu mich, wenn ihr dabei zuhören mögt. Alles Liebe, Barbara read less
Society & CultureSociety & Culture
#110 Raphaela Scharf: Was kommt nach #MeToo?
Nov 26 2023
#110 Raphaela Scharf: Was kommt nach #MeToo?
„Ich war eigentlich da schon angewidert, denn es  ging viel um mein Äußeres und es war klar, dass Wolfgang Fellner ein Machtmensch ist, einer, der alles bestimmt“, erinnert sich die Journalistin zurück. Das war 2019, bei ihrem Vorstellungsgespräch. Vier Jahre später, im Frühling 2023, waren dann alle gerichtlichen Belange erledigt. Scharf klagte Wolfgang Fellner und gewann bzw. verglich sich. Es ging um Machtmissbrauch und es ging um sexuelle Belästigung. Dass sie überhaupt klagen konnte, hatte sie ihrer Rechtsschutzversicherung zu verdanken, dass ihr geglaubt wurde, ihrer peniblen Dokumentation von Chats und einer Art Zufall, denn ein entscheidendes Tondokument hatte ein Kollege in der Regie erstellt. Er hatte den Ton mitlaufen lassen, während Fellner die noch voll verkabelte Scharf in seinem Büro "zur Sau gemacht hat" (Scharf). Wie es zu all dem kam, was im Prozess passiert ist, wie es ihr psychisch und danach auch beruflich im sehr kleinen österreichischen Medien-Arbeitsmarkt ging, das habe ich mit ihr besprochen.Und auch, wie es konstruktiv nach diesem Trauma weitergehen kann. Scharf, und auch andere betroffene Journalistinnen, haben sich in den letzten Monaten viele Gedanken gemacht, welche Strukturen Frauen helfen könnten, und sind zu einem Ergebnis gekommen. Es soll eine Vertrauensstelle geben, die weiterhilft. Und ein erster Schritt dahin ist bereits gesetzt, der Verein „Columna V“ hat sich gegründet, Scharf ist die Vorstandsvorsitzende. Eine bereits durchgeführte Online-Umfrage zeigte, dass es sich bei diesem Thema nicht um ein spezielles „Fellner-Problem“ handelt, mehr als 220 Frauen schilderten darin ihre Erlebnisse.
#108 Wie kann eine Feministin gegen Wokeness sein, Zana Ramadani?
Nov 12 2023
#108 Wie kann eine Feministin gegen Wokeness sein, Zana Ramadani?
„Mit den Pseudowissenschaften, wie Genderwissenschaften, wird unsere Gesellschaft gespalten und wer nicht mitmacht,  wird diffamiert und exekutiert!“ Das sagt Zana Ramadani (39). Puh, also es geht gegen Wokeness und die Frau, die das sagt, ist selbst linke Feministin und eine migrantische Frau, die als Femen-Aktivistin mit nacktem Busen bei „Germanys next Topmodel“ gegen die sexistische Show auftrat. Und dann sagt sie auch noch, dass woke an sich schon gut sei, weil man ja nicht nicht gegen Rassismus, Sexismus oder klimaschädliches Verhalten sein kann. Aber heute würde eine Minderheit, die sich vor allem an den Universitäten und in einer Klasse befände, die von den Lebensrealitäten ohnehin keine Ahnung habe, sich als moralisierende Mehrheit generieren. Und das würde, so Ramadani, unsere Gesellschaft nachhaltig zersetzen. „Man darf nur noch was sagen, wenn man ausreichend Opfer-Punkte auf der Opferkarte hat. Erst dann ist es einem erlaubt, was zu sagen. Und sonst soll man seine Privilegien checken und ruhig sein.“ In ihrem aktuellen Buch „Woke“ hat sie sich gemeinsam mit ihrem Co-Autor Peter Köpf zu all den Kampfbegriffen und Entwicklungen Gedanken gemacht. Eine muslimisch-migrantische Feministin und ein »alter weißer Mann« fürchten: Unsere Demokratie ist in Gefahr. Und ich habe mit ihr im aktuellen fair&female-Podcast darüber diskutiert, ob es wirklich eine so große Gefahr ist, wenn die Perspektiven von Minderheiten stärker wahrgenommen werden. Hier gehts zum Buch.