Der Klassik Exorzismus. Ein Spezial mit Klassikhasser MC Beef-Buddy

Klassik Ultras

16-11-2021 • 7 Min.

Wie im Rausch arbeitete Peter Tschaikowksy im Frühjahr 1878 am Genfer See an seinem Violinkonzert in D-Dur. Es sollte Ausdruck purer Lebensfreude sein. „In solchem Gemütszustand verliert das Schaffen gänzlich das Gepräge der Arbeit“, schrieb er ganz euphorisch an seine Freundin und Gönnerin Nadeshda von Meck. Dass er noch einmal eine solche Freude verspüren würde, hätte Tschaikowsky selbst gar nicht mehr für möglich gehalten – schließlich war er in die Schweiz gereist, um sich von einem schweren Nervenzusammenbruch zu erholen. Quälende Jahre lagen auch hinter Johannes Brahms bis er mit sich als Sinfonien-Komponist zufrieden war. Dann aber schien der Knoten geplatzt zu sein. Über Brahms 3. Sinfonie urteilte Clara Schumann: „Welch ein Werk, welche Poesie, die harmonischste Stimmung durch das Ganze, alle Sätze wie aus einem Gusse, ein Herzschlag, jeder Satz ein Juwel!“