Von München nach Berlin in unter einer Stunde. Gabriele Semino, Projektleiter bei TUM Hyperloop

New Leadership Podcast

27-05-2021 • 29 Min.

In der 36. Episode des Future of Leadership Podcasts diskutieren Gabriele Semino, Projektleiter bei TUM Hyperloop und Sebastian Morgner über die potenzielle Zukunft der Mobilität, was Elon Musk damit zu tun hat und wie Hyperloop zur Nachhaltigkeit beiträgt. Er erklärt, mit welcher Technologie man mittellange Strecken in kürzester Zeit zurücklegen kann.

Hyperloop ist ein Transportkonzept, mit der man zukünftig Menschen auf mittellangen Strecken von A nach B transportieren kann. Dafür werden Kapseln (auch Pods genannt) verwendet, die in einer verschlossenen Röhre eingesetzt werden. Der Vorteil dabei ist, dass man aus den Röhren kontrolliert die Luft herausnehmen kann. Somit gibt es für die Kapseln keinen Luftwiderstand, was hohe Geschwindigkeiten ermöglicht. Mit dieser Methode kann man beispielsweise umweltbelastende Kurzflüge vermeiden. So könnte man unter anderem eine Strecke von München nach Berlin in weniger als einer Stunde zurücklegen. Offiziell gibt es noch keine Strecke, die genutzt wird. Allerdings gibt es Teststrecken, bei denen technische Feinheiten untersucht werden. Mit Gabriele Semino als Projektleiter arbeiten derzeit 70 bis 80 Studierende und Doktoranden/innen an dem TUM Projekt Hyperloop.

Der Ursprung dieser Idee wurde von Elon Musk entwickelt. Anschließend ist dieses Projekt an der TU München durch eine studentische Initiative entstanden. Zwar haben sich die Teams im Laufe der Zeit verändert, das Grundprinzip ist aber gleichgeblieben. Aus der Initiative heraus hat man sich für eine Teilnahme an dem internationalen Wettbewerb beworben und konnte diesen viermal in Folge gewinnen. Das Erfolgsrezept liegt beim TUM Hyperloop unter anderem in ihrer Organisation. Es gibt allgemeine Teamleiter und zu jedem Bereich der Kapsel gibt es Sub-Teams mit dem jeweiligen Sub-Teamleiter, der die Verantwortung des jeweiligen Bereichs trägt. Gleichzeitig hat man sich oft zum Austausch von Informationen getroffen sowie schnelles Kommunizieren und Lösen von Problemen, was Flexibilität in der Struktur hervorgeholt hat. Das Ansehen der TU München schaffte andererseits auch finanzielle Unterstützung von Sponsoren. Airbus ist hier der größte Sponsor.

Da der Wettbewerb aktuell nicht mehr stattfindet, fokussiert sich das TUM Hyperloop Projekt auf den Ausbau der Hyperloop-Technologie und damit die Entwicklung des Systems. Hier werden rückblickend die Fehler aus den Wettbewerben analysiert. Man will eigene Prototypen entwickeln und testen sowie eine eigene Röhre zum Testen aufstellen. Gabriele Semino ist optimistisch für die Zukunft mit der Hoffnung auf viele „Hyperloop-Bahnhöfe“ und kürzeren Reisezeiten. Durch schnelle Kommunikation, offene Zusammenarbeit und ein Hauch von Glück erwartet uns in Zukunft spannendes in der Welt der Mobilität.