Sätze und Wörter können krasse Auswirkungen haben - positive, aber leider auch negative. Manche Aussagen bleiben uns für immer im Kopf und verletzen oder verunsichern uns das ganze Leben lang. Was muss ich also bei meiner Wortwahl bedenken? Und warum greifen bestimmte Aussagen manche Menschen mehr an als andere? Diese und andere Fragen klären wir mit Dinc Sacik. Er setzt sich als Sozialpädagoge bei SOS-Kinderdorf Hamburg ganz viel mit Jugendlichen und (deren) Sprache auseinander.
Außerdem hat er selbst schon als Junge erfahren müssen, wie es ist, wenn andere mit ihren Aussagen beleidigen und einen in Schubladen stecken, in die man doch gar nicht hineingehört.
LEXIKON ZUM PODCAST:
Rassismus
N-Wort - Die Abkürzung N-Wort dient dazu, den rassistischen Begriff nicht zu reproduzieren. Der Begriff sollte nicht ausgesprochen oder ausgeschrieben werden, da er in Rassentheorien sowie der Versklavung schwarzer Menschen verwurzelt ist und Schwarze entwürdigt
Z-Wort - Das Z-Wort wird von den meisten Sint*ezze und Rom*nja als rassistische Fremdbezeichnung abgelehnt.
”Schlitzauge” - Rassistische Beleidigung für Menschen asiatischer Abstammung und geht gar nicht im Wortgebrauch!
Ableismus bedeutet, dass Menschen mit Behinderung nur auf die Merkmale ihrer Behinderung reduziert werden
“behindert” - “Behindert” sollte auf keinen Fall als Schimpfwort verwendet werden
“An den Rollstuhl gefesselt” - Im Normalfall erleichtert der Rollstuhl das Leben des Menschen, der im Rollstuhl sitzt. Ist also vielmehr eine Befreiung, als eine Fessel.
“Spast”/”Spasti” - kommt von Spastiker, einer Form der Behinderung. Sollte deshalb also auch nicht als Schimpfwort/Beleidigung verwendet werden
Viele Wörter haben eine ungute Vergangenheit z.B. “Idiot” oder “Asozial”. Diese Wörter stammen aus dem Nationalsozialismus und sollten nicht reproduziert werden.
Wörter die wir nutzen und gar nicht wissen, was wir damit anrichten:
“Du bist behindert”
“Honk” steht für “Hauptschüler*in ohne nennenswerte Kenntnisse”
“Du bist voll das Mädchen”
“Du bist voll die Pussy”
zickig, hysterisch impliziert, dass Frauen/Mädchen angeblich schwach und/oder anstrengend sind 🙁
Tipp: immer wieder die eigene(n) Sprache und Aussagen hinterfragen! Z.B. mit dem englischen Think-Modell, das eigentlich nach dem “Sei-immer-freundlich”-Prinzip funktioniert: THINK - (think before you speak = überlege, bevor du sprichst)
T = True Ist das, was ich sage, wahr?
H = Helpful nützt das, was ich sage, dem anderen?
I = Inspiring Ist es inspirierend oder weiterführend?
N = Necessary Ist es notwendig?
K = Kind Ist es nett/liebevoll?
Falls Du uns Rückmeldung geben möchtest, Fragen hast, oder einfach den Kontakt suchst, schreibe uns gerne an: jugend@sos-kinderdorf.de
Hier einige Adressen, falls es Dir aktuell nicht gut geht und bzgl. Tipps wie Du selbst gut für Dich sorgen kannst:
https://www.sos-kinderdorf.de/portal/spenden/lp/mental-health-kinder-und-jugendliche www.nummergegenkummer.de www.telefonseelsorge.de
https://www.ich-bin-alles.de/
Falls Du die Arbeit von SOS-Kinderdorf näher kennen lernen willst, besuch gerne unsere Website www.sos-kinderdorf.de
Wenn Du Deinem Lehrer vorschlagen willst, einmal eine Unterrichtsstunde rund um die Arbeit von SOS-Kinderdorf zu gestalten, dann kannst Du Dich gerne auf www.sos-kinderdorf-campus.de umsehen und Dich am besten gleich bewerben.
Moderation: Jolina Ledl & Lukas Linder
Redaktion & Produktion: Kadda Gehret
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