Nach der Wende schossen auch in Brandenburg überall Anlaufstellen für
Selbsthilfegruppen aus dem Boden. Das Bedürfnis, sich präventiv oder
therapiebegleitend auszutauschen und zu vernetzen war nach den Jahren der
vorgegebenen starren Strukturen in der DDR einfach riesengroß. In den
Städten und Gemeinden entstanden so die ersten Selbsthilfekontaktstellen.
Doch die Aufgaben waren immens, die Umstellung auf das bundesdeutsche
Sozial- und Gesundheitssystem oft eine echte Herausforderung. Um die Arbeit
der Kontaktstellen zu unterstützen, wurde 1992 die Landesarbeitsgemeinschaft
der Selbsthilfekontaktstellen, kurz LAGS, gegründet. Der gemeinnützige
Verein bietet unter anderem Unterstützung und Fortbildungen an und fungiert
als Trommler und Lobbyist für die Belange der Selbsthilfe in der Öffentlichkeit
und bei der brandenburgischen Politik.
Seit zwei Jahren hat die LAGS mit der Landeskoordinierungsstelle LAKOS ein
eigenes Büro in Potsdam sowie eine feste Stelle für die Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit. Zuvor waren die Tätigkeiten rein ehrenamtlich gewesen.
Dadurch kann sie ihre Inhalte jetzt noch besser vertreten sowie für die
Selbsthilfe in Brandenburg in der Öffentlichkeit und in den Medien verstärkt
werben. Am 7. September 2022 wird das 30-jährige LAGS-Jubiläum mit einem
Festakt in Potsdam begangen. Dabei richtet sich der Blick auch nach vorn: Wie
verändert sich die Selbsthilfe grade durch den digitalen Wandel?
In der aktuellen Folge ziehen wir mit Anke Polkowski, Selbsthilfekontaktstellenleiterin in Teltow und Mitglied im LAGS-Vorstand, sowie mit der LAKOS-Pressereferentin Nadine-Claire Geldener eine Bilanz der letzten 30 Jahre und widmen uns der Frage, wie die Selbsthilfe in Brandenburg zukünftig aussehen wird.
Gäste:
• Anke Polkowski, Selbsthilfekontaktstellenleiterin in Teltow und Mitglied im
LAGS-Vorstand
• Nadine-Claire Geldener, LAKOS-Pressereferentin
Moderation: Oliver Geldener
Web: https://www.selbsthilfe-brandenburg.de