Thema in Sachsen

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Worüber wird gerade am meisten diskutiert? Zu welcher Entscheidung oder zu welchen Ereignissen haben die Menschen im Freistaat Fragen? Der Podcast über Themen, die Sachsen bewegen. Das ist "Thema in Sachsen". Ob Wahlen, große Veranstaltungen in Kultur, Sport, Gesellschaft, Demonstrationen - oder Dinge, die auch außerhalb passieren, aber natürlich genauso in Sachsen ein Thema sind. In diesem News-Podcast bekommen Sie Informationen und Hintergründe. Sie erfahren, was gerade passiert und wichtig ist. Über das jeweilige "Thema in Sachsen" werden in jeder Folge Gespräche mit Fachleuten, politisch Aktiven und Gestaltenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder Journalisten geführt. Es werden Ergebnisse von Recherchen der Redaktion von Sächsische.de präsentiert - und auch angehört, was die Menschen in Sachsen auf der Straße oder in Umfragen dazu sagen. read less
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Wird es bald überall Vegane Fleischereien geben?
10-04-2024
Wird es bald überall Vegane Fleischereien geben?
Die Vegane Fleischerei in Dresden, ein Start-up, das einen Blitzstart hingelegt hat. Seit Anfang 2023 gibt es das Unternehmen - und den dazugehörigen Laden am Bischofsweg in der Neustadt. Doch Geschäfte mit diesem Namen gibt es mittlerweile auch in anderen Städten. Bundesweit ist die Nachfrage nach dem Konzept des dahinter stehenden Gründerquartetts groß. Grund genug, um nach reichlich einem Jahr auf diese Erfolgsgeschichte drauf zu schauen. Wo steht das Start-up jetzt? Was folgte auf den Höhenflug am Anfang? Und noch wichtiger: Wie geht es weiter? Im Podcast "Thema in Sachsen" gewährt Stefan Meyer-Götz, einer der vier Gesellschafter, exklusive Einblicke. Noch einmal blickt der Unternehmer zurück auf die ersten Tage rund um die Eröffnung am 7. Januar 2023. Ihm und seinen Mitgründern Nils Steiger, Daniel Quis und Andreas Henning sei es damals mehr darum gegangen, das Thema vegane Ernährung in Verbindung mit Nachhaltigkeit und Tierwohl zu stärken. "Wir wollten eigentlich nur diese Sache eröffnen, ohne Profitgedanken dahinter [...] und plötzlich hat es einfach Bumm gemacht", erinnert er sich zurück. Wochenlang standen Menschen Schlange vor dem Laden. "Schon nach drei Tagen war uns klar, wir müssen etwas ändern", sagt Meyer-Götz und meint damit außer der Idee so ziemlich alles: Das Start-up baute in einer leerstehenden Bäckerei eine Produktionsstätte auf, ein Webshop entstand und es wurden viele Gespräche geführt: Mit Handelsketten, interessierten Investoren, Banken und potenziellen Franchisepartnern. Schließlich folgte die Eröffnung zweier Geschäfte in München. Meyer-Götz beschreibt einen Weg, der auf den ersten Blick wie eine Bilderbuchgeschichte anmutet, der es aber bis heute nicht immer ist. Und das hat zum Teil auch mit der Haltung zu tun, die das Unternehmen transportieren will. "Wir sind ein Purpose-Unternehmen", erklärt Meyer-Götz. Erwirtschaftete Gewinne sollen irgendwann zu einem Großteil zweckgebunden in gemeinnützige und nachhaltige Projekte investiert werden. "Wir haben eben nur diese eine Erde." Die Vegane Fleischerei bringt das in eine Zwickmühle: Um für ihr Ziel profitabel genug werden zu können und weitere Geschäfte bundesweit zu eröffnen, braucht das Unternehmen Geld für den Ausbau von Produktionskapazitäten. Klassische Geldgeber, die in der Regel an einer Gewinnmaximierung- und Beteiligung interessiert sind, fallen also aus. Meyer-Götz erklärt, wie Crowdfunding das "schwierige Thema" lösen soll und wie in diesem Jahr voraussichtlich noch in zwei deutschen Großstädte Vegane Fleischereien entstehen könnten ... Außerdem Schwerpunkte des Gesprächs: - Wie geht das Start-up mit Hass und Wut in Sozialen Medien um? - Der Gewinn des Peta Food Awards 2024 in der Kategorie vegane Wurst - Was hat der Hype des Anfangs mit den Gründern gemacht? - Was braucht eine Vegane Fleischerei?
Das Erfolgsgeheimnis von Karls Erlebniswelt
26-03-2024
Das Erfolgsgeheimnis von Karls Erlebniswelt
Als am 23. März Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln erstmals öffnete, endete gleichzeitig eine lange Vorgeschichte. Fast zehn Jahre hat es gedauert vom Bekanntwerden erster Ideen bis zu dem Moment, als Robert Dahl das symbolische rote Band am Eingang des neuen Freizeitparks zerschnitt. Im Podcast "Thema in Sachsen" erzählt der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, das hinter der großen Erdbeer- und Erlebniswelt von Karls steht, wieso er unbedingt in Sachsen etwas aufbauen wollte. Dahl nennt eine ganze Reihe von Gründen - und den sicher auch entscheidenden: "Die Sachsen sind schon seit jeher für uns eine große Fangruppe." Und ohnehin habe er nie Zweifel an diesem Schritt gehabt. Er sei auch überzeugt, dass sein Unternehmen, das wie er selbst für eine weltoffene Haltung stehe, nach Sachsen passe. Mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl in sechs Monaten ist er sich zudem sicher: "So eine Haltung in das Land zu tragen, kann auf keinen Fall schaden." Schließlich beschreibt der Unternehmer den langen Weg von der Idee zum fertigen Erlebnis-Dorf in Döbeln und dass es so manche unvorhersehbare Überraschung gab. Zum Beispiel das Aus des ursprünglichen Plans, in Bannewitz in unmittelbarer Nähe zu Dresden bauen. Das Vorhaben scheiterte. "Das war wirklich ein trauriger Moment", erzählt Dahl und erklärt, wieso er mit Döbeln jetzt aber umso glücklicher ist. In dem Podcast geht es aber nicht nur um die neue Döbelner Erlebniswelt, sondern auch um die Geschichte hinter der Marke Karls. Was war ausschlaggebend dafür, dass aus einem einfachen Landwirtschaftsbetrieb ein Millionenunternehmen geworden ist? Und wie wichtig ist bei aller Euphorie um die Freizeitanlagen eigentlich noch das Kerngeschäft, also der Anbau und Verkauf von Erdbeeren? Die kurze Antwort darauf wäre: sehr wichtig! Die ausführliche gibt es in dem rund 60-minütigen Interview ... Außerdem Schwerpunkte des Gesprächs: - Was ist neu im Döbelner Erlebnis-Dorf? - Wie kann Karls seine Ticketpreise verhältnismäßig niedrig halten? - Wie sucht, findet und bezahlt Karls für die Erdbeerernte Erntehelfer? - Wieso baut Karls kein Bio-Sortiment auf? - Wo will Karls nach Döbeln das nächste Erlebnis-Dorf aufbauen?
Die Macht von Umfragen und der Streit über die Glaubwürdigkeit
12-03-2024
Die Macht von Umfragen und der Streit über die Glaubwürdigkeit
Menschen wollen einfach wissen, wo sie mit ihrer Meinung im Vergleich zu anderen stehen. Ein bewährtes wie beliebtes Mittel, um genau das herauszufinden, sind Umfragen. Doch übertreiben es Medien mit der Menge an Erhebungen und bisweilen sensationslüsternen Ergebnisberichten? Wie nützlich sind insbesondere politische Umfragen? Und noch viel spannender: Wie wird eigentlich dafür gesorgt, dass Ergebnisse auch wirklich repräsentativ sind? Im Podcast "Thema in Sachsen" diskutieren darüber der Dresdner Politikwissenschaftler Hans Vorländer und Gerrit Richter, Chef des Berliner Meinungsforschungsunternehmens Civey. Ausgangspunkt der Diskussion ist die Sonntagsfrage für Sachsen, die Sächsische.de immer zu Beginn eines Monats veröffentlicht und sich dabei auf Daten von Civey stützt. Vorländer und Richter analysieren den aktuellen Trend, nach dem CDU und AfD in Sachsen gleichauf bei 31 Prozent liegen. Hinter den 16 Prozent, die der Umfrage zufolge "eine andere Partei" wählen würden, dürfte der Großteil auf das Bündnis Sahra Wagenknecht entfallen. Darüber sind sich Vorländer und Richter einig. Auch darüber, dass diese Umfrage ein halbes Jahr vor der Wahl im September nur eine Momentaufnahme ist, und dass insbesondere die Konstellation der beiden auf Protest setzenden Parteien BSW und AfD noch für viel Dynamik sorgen könnte. Unterschiedlicher Auffassung sind die beiden Politikexperten hinsichtlich dem Wert solcher wie anderer Umfragen im Generellen. Vorländer kritisiert, dass es zu viele Umfragen gebe und die Politik dadurch zusätzlich unter Druck gerate. Der Politologe sieht das als Gefahr, weil durch hektische Reaktionen auf Umfragen bisweilen die Sacharbeit liegen bleibe. Richter hält dagegen und findet, man könne gar nicht zu viele Umfragen machen. Der Civey-Chef sagt: "Umfragen geben auch denen eine Stimme, die sonst schweigen." Richter sieht in Umfragen eine Art Korrektiv, das dafür sorge, den oft von den lautesten Akteuren dominierten Diskurs in den Medien mit fundierten Stimmungsbildern zu begegnen. Ein weiteres großes Thema der Diskussion ist die Kritik an Online-Umfragen, wie sie beispielsweise von Civey durchgeführt werden. Kritik, die auch Sächsische.de regelmäßig bei Veröffentlichungen von Umfragen bekommt. Der Wissenschaftler Hans Vorländer bemängelt fehlende Transparenz und Datengrundlagen. Richter argumentiert, wieso Umfragen mit Civey trotz aller Kritik repräsentativ sind. Und er erklärt, wie die Umfragen funktionieren. Außerdem Schwerpunkte der Debatte - Wem schadet bzw. nützt in Sachsen ein starkes BSW mit Blick auf die Wahl? - Warum hat die AfD zuletzt in Sachsen stark eingebüßt? - Worin zeichnen sich qualitativ hochwertige und verlässliche Umfragen aus? - Was ist besser: Telefon-Befragung, Face to Face oder Online-Umfrage?
Frauen, haltet zusammen! Und Männer, hört zu!
08-03-2024
Frauen, haltet zusammen! Und Männer, hört zu!
"Frauen ab einem gewissen Alter finden einfach nicht statt in der Öffentlichkeit." Romina Stawowy beschreibt im Podcast "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de den Aha-Moment, der für sie persönlich und ihre Arbeit prägend werden sollte. Seither sorgt die Dresdnerin dafür, dass Frauen - und zwar unabhängig von Alter, Aussehen und Herkunft - mehr Sichtbarkeit in Medien, Politik und Wirtschaft bekommen. Dieser Aha-Moment geht zurück auf das Jahr 2017. Stawowy erzählt von einem Besuch einer Veranstaltung der MaLisa-Stiftung. Die von der Schauspielerin Maria Furtwängler und ihrer Tochter Elisabeth gegründete Organisation hat das Ziel, auf einschränkende Rollenbilder hinzuweisen und diese zu überwinden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung von Frauen im TV-Programm, in Filmen und Serien. "Als ich hörte, wie unterrepräsentiert Frauen sind, habe ich gedacht: 'Himmel, da muss ich etwas dagegen tun.'" Seither ist bei Romina Stawowy viel passiert: Sie ist jetzt Verlegerin und bringt in Eigenregie dreimal im Jahr das Magazin "femMit" heraus, betreibt eine dazugehörige Website und organisiert Events, die sich gezielt an Frauen richten. Dort, so erklärt es die 41-Jährige, fänden Frauen zwar einen "Safe space" vor, würden aber erfahren, wie es ist, sichtbar zu sein, und könnten genau das Selbstvertrauen aufbauen, um sich in von Männern dominierten Bereichen durchzusetzen. Frauen ermutigen, sich ihrer eigenen Stärken bewusst zu werden, das sei ihr Ziel. Ihr größter Wunsch ist aber noch ein anderer. Und der ist zugleich Antrieb für ihre tägliche Arbeit: "Ich wünsche mir, dass wir Frauen viel, viel mehr zusammenhalten." Und dass Männer mehr zuhören würden, worum es Frauen geht. Und eine Frage wird im Podcast auch gestellt: Wie wichtig ist der internationale Frauentag am 8. März eigentlich? "Mir persönlich nicht so sehr. Es wäre mehr geholfen, wenn wir das Thema 365 Tage im Jahr spielen", sagt Stawowy und verweist auf eine Grafik, die das Google-Ranking der Begriffe Frauenrechte und Gleichberechtigung im Jahresverlauf zeigen. Wenn man diesen Verlauf sehe, so Stawowy, wisse man, wo das Problem liege. Man müsste gar nicht einmal im Jahr über Sichtbarkeit oder Gleichberechtigung reden, wenn es einfach selbstverständlich wäre. Außerdem Schwerpunkte des Gesprächs: - Wie sich die Sichtbarkeit von Frauen in Medien entwickelt und aktuell darstellt - Warum Frauen ab einem Alter von 47 Jahren einfach nicht mehr vorkommen - Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen in Sachsen: Das Rollenbild der Frau in der AfD - und was das für Frauen bedeutet
Wie wollen wir mit Künstlicher Intelligenz leben?
19-02-2024
Wie wollen wir mit Künstlicher Intelligenz leben?
Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch. In so gut wie jedem Lebensbereich spielen kleine oder größere technische Helfer inzwischen eine Rolle. Wo aber sollte beim Verschmelzen von Mensch und Technik genauer hingeschaut werden und wann ist es vielleicht auch besser, der Innovation genug Raum zur Entfaltung zu geben? Im Podcast "Thema in Sachsen" diskutieren darüber die Unternehmerin Miriam Corcoran sowie die Wissenschaftler Dirk Labudde und Bertolt Meyer. Corcoran, die mit ihrem im sächsischen Freiberg ansässigen Start-up Mivia eine Lösung für die Qualitätskontrolle im Metallbau entwickelt hat, sagt: "Wir sehen uns eher als einen Unterstützer, der den Menschen von repetitiven und monotonen Tätigkeiten befreit". Ihre Software kann mittels einer speziellen Bildanalyse in 20 Sekunden eine Aufgabe erledigen, für die ein Mensch 20 Minuten brauche. "Und das noch dazu immer in derselben Qualität", betont die Unternehmerin. Der Psychologe Bertolt Meyer, der an der TU Chemnitz das Zusammenspiel von Mensch und Technik erforscht, sieht genau darin eine der größten Chance von KI. Er sagt: "Wenn eine gut gebaute KI in der Lage wäre, unseren viel zu wenigen Altenpflegekräfte in Senioreneinrichtungen die Dokumentationsarbeit abzunehmen, damit diese sich um die Bewohner:innen kümmern können, ist daran nichts Schlechtes." Diskussionen darüber, dass KI den Menschen in der Arbeitswelt ersetze, hält Meyer eher für ein aufgebauschtes Bedrohungsszenario. "Arbeitslosigkeit ist in Sachsen gerade nicht das größte Problem, das wir haben. Im Gegenteil: Wir haben einen krassen Fachkräftemangel." KI könnte dabei helfen, diesen zu lindern. Dirk Labudde ergänzt dazu: "KI wird keine Experten ersetzen, sondern nur die Experten, die von KI keine Ahnung haben." Der Bioinformatiker und IT-Forensiker von der Hochschule Mittweida beschäftigt sich vordergründig mit Fragen in den Bereichen Sicherheit und Kampf gegen Kriminalität. Er weiß: KI ist oft nur so gut wie die Absicht, in der Menschen oder Unternehmen, sie nutzen. Labudde berichtet von Fällen, in denen sein Team und er bei der Aufklärung von Kriminalfällen KI-Anwendungen nutzen konnten. Bei der Frage, wem Künstliche Intelligenz mehr helfe, der Seite des Verbrechens oder Ermittlern, wird es kompliziert. Die ausführliche Antwort hören Sie in dem einstündigen Podcast-Gespräch ... *Anmerkung: Bei Minute 52:10 gab es in der Originalaufnahme für etwa 30 Sekunden ein Tonproblem. Diese kurze Sequenz fehlt in dem Podcast und wird durch einen akustischen Hinweis deutlich gemacht. Gäste in dieser Folge: Miriam Corcoran: Mitgründerin des Freiberger KI-Start-ups MIVIA, das mittels Künstlicher Intelligenz die Qualitätskontrolle von Materialien in der Metallindustrie beschleunigt und somit bestimmte Jobs von Menschen nachhaltig verändert. Professor Bertolt Meyer: Deutschlands Hochschullehrer des Jahres 2024, der an der Technischen Universität Chemnitz das Zusammenspiel von Mensch und Technik erforscht. Er sieht in KI viel Potenzial, wenn sie so eingesetzt wird, dass Menschen davon auch wirklich profitieren. Professor Dirk Labudde: Bioinformatiker und Forensiker an der Hochschule Mittweida, der unter anderem als Experte bei Ermittlungen hinzugezogen wird. Er weiß, welchen Einfluss KI im Bereich von Sicherheit und Kriminologie schon jetzt hat. Moderiert wird die Diskussion von Fabian Deicke, Leiter Podcast & Audio bei Sächsische.de.
Warum darf man vor KI keine Angst haben, Herr Socher?
06-02-2024
Warum darf man vor KI keine Angst haben, Herr Socher?
Seit dem globalen Erfolg von Anwendungen wie ChatGPT ist Künstliche Intelligenz (KI) ein Thema, das die Welt beschäftigt und wohl nachhaltig verändern wird. Richard Socher ist einer der weltweit führenden Köpfe bei der Entwicklung KI-gestützter Technologien. Im Podcast "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de spricht der gebürtige Dresdner über große Chancen, das Überwinden von Ängsten gegenüber Innovationen und seine ganz eigene Vision: mit seinem Start-up You.com den Giganten Google zu überholen. Für Richard Socher ist das, was seit anderthalb Jahren am KI-Markt passiert, eigentlich keine Überraschung. Der 40-Jährige beschäftigt sich schon seit mehr als 10 Jahren intensiv mit der Entwicklung sogenannter neuronaler Netze. An den renommierten Universitäten Princeton und Standford hat er geforscht, einen Doktor gemacht und anschließend als Chefentwickler des Weltkonzerns Salesforce sein Wissen im Cloud-Bereich eingebracht. Dennoch sagt er: "Es ist unglaublich spannend, was passiert ist, seit die Firma Open AI ChatGPT herausgebracht hat. Die Technologie gab es zwar vorher schon, aber die wirklich so zusammenzupacken, dass Menschen damit interagieren können, hat sehr viele Forscher motiviert, jetzt erst richtig loszulegen." Richtig loslegen, das macht auch Socher selbst. Und zwar mit seinem Start-up You.com. Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich dabei um den Anbieter einer Suchmaschine. Jedoch, so sagt es der frühere Dresdner, kann seine Erfindung mehr als Google. Doch kann er damit den milliardenschweren Konzern überholen? Socher ist überzeugt davon und findet mehrere Erklärungen dafür. Eine ist allerdings verbunden mit einer weniger guten Nachricht für Europa generell und für Deutschland im Speziellen ... Weitere Schwerpunkte des Podcast-Interviews: - Muss KI besser reguliert werden? - Ab wann ist auch für KI-Enthusiasten eine Risiko-Grenze erreicht? - Welche großen Chancen bietet der Einzug von KI in den Alltag?
Protest gegen Rechts, eine Bewegung der Vielen
30-01-2024
Protest gegen Rechts, eine Bewegung der Vielen
Die Mehrheit schweigt nicht mehr. Diesen Eindruck erwecken die überall in Deutschland gegenwärtig stattfindenden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Auch in Sachsen treibt es Menschen auf die Straße, die es sonst für gewöhnlich wohl eher nicht machen. So wie in den vergangenen Tagen in Bautzen, Borna, Hoyerswerda, Döbeln und an vielen weiteren Orten. Der Podcast "Thema in Sachsen" nimmt die Protestwelle, die sich gerade in Gang setzt, einmal genauer unter die Lupe. Besonders einprägsam waren die Bilder der womöglich größten Demonstrationen zu diesem Thema, die es in Sachsen jemals gab. Am 21. Januar versammelten sich im gesamten Freistaat schätzungsweise deutlich mehr als 100.000 Menschen. Die größten Demos gab es in Leipzig und Dresden. Im Podcast berichtet die 17-jährige Ella, die Mitglied der Klima-Bewegung Fridays for Future ist und bei der Planung der Großdemonstration in Dresden mitgewirkt hat, über das Zustandekommen dieses außergewöhnlichen Ereignisses. "Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, dass 40.000 Menschen kommen würden. Das war wirklich ein tolles Gefühl", beschreibt die Schülerin rückblickend. Ella erzählt, wieso sie und ihre meist ähnlich jungen Mitstreiter die Aktion überhaupt organisiert haben. "Die Berichte von Correctiv waren ein Weckruf für die breite Gesellschaft und dem wollten wir uns anschließen." Das Recherche-Kollektiv hatte enthüllt, dass sich Rechtsextreme mit AfD-Vertretern bei einem Geheimtreffen über einen "Masterplan" zur massenhaften Ausweisung von Menschen aus Deutschland beraten haben sollen. Alexander Leistner, Soziologe und Protestforscher an der Universität Leipzig sowie Mitglied im Projektverbund Erbe89, sieht in diesem Weckruf-Effekt die Stärke der Protestwelle. Er ist ebenfalls zu Gast im Podcast und sagt: "Das Teilnehmerfeld ist wirklich eine überraschende Mischung, es bietet eine große Vielfalt. Weswegen ich schon sagen würde, es ist eine Bewegung der Vielen, die wir im Moment beobachten." Doch wie werden sich die Proteste auswirken? Schaden die Demonstrationen vielleicht sogar der AfD, die sich im Osten laut Umfragen im Höhenflug befindet? Auch diese Fragen werden in dieser Folge analysiert. Klar ist, das kann man dem Hören vorweg nehmen, was die Schülerin Ella schließlich sagt: "Das starke Zeichen hat Mut und Hoffnung gemacht. Aber man muss dann eben auch wählen gehen und sich weiter beteiligen."
Was sind die Folgen des AfD-Wahlsiegs in Pirna?
18-12-2023
Was sind die Folgen des AfD-Wahlsiegs in Pirna?
Tim Lochner hat in Pirna erstmals eine Oberbürgermeisterwahl in Deutschland für die AfD gewonnen. Als das Ergebnis am Sonntagabend Gewissheit wurde, rückte die Stadt in den Fokus bundesweiter Berichterstattung. In Pirna, das stand mit diesem Moment fest, war nicht nur ein neues Stadtoberhaupt gewählt worden, sondern auch etwas Außerordentliches passiert. In der aktuellen Folge "Thema in Sachsen" wird auf diese Wahl geblickt und die Frage gestellt: Welche Ursachen und Folgen hat das Ergebnis? Zu Gast ist der Leiter des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden, Hans Vorländer. Der Politikwissenschaftler merkt an: Dass es diese Premiere gibt, ist etwas besonders. Allerdings sieht er im Abschneiden des parteilosen und für die AfD angetretenen Kandidaten Tim Lochner ein eher "bescheidenes Ergebnis". Im Vergleich zum ersten Wahlgang habe Lochner nicht signifikant zulegen können. Dass er gewonnen habe, sei der fehlenden Zuspitzung im zweiten Wahlgang geschuldet, weil sowohl CDU als auch Freie Wähler erneut antraten und sich somit dem Wähler kein klares "Bündnis demokratischer Parteien gegen die AfD" ersichtlich war. Doch was sagt das Wahlergebnis ein reichliches Dreivierteljahr vor der Landtagswahl in Sachsen aus? Immerhin konnte in Pirna der AfD-Kandidat nach vorläufigem Endergebnis rund 38,5 Prozent der Stimmen holen. "Das war absolut ein Stimmungstest für diese Wahl." Allerdings, fährt Vorländer fort, habe das Pirnaer Ergebnis auch gezeigt: "Es ist die Grenze des Potenzials der AfD erreicht." Schließlich habe es bei Lochner im Vergleich der beiden Wahlgänge nur wenig Veränderung gegeben. Außerdem Aspekte des Gesprächs sind die Einstufung des sächsischen AfD-Landesverbandes als gesichert rechtsextremistisch, die Bedeutung des Wahlergebnisses für den Standort Pirna sowie die Frage nach den Ursachen für die häufig geringe Wahlbeteiligung bei Wahlen auf kommunaler Ebene. In Pirna hatten nur rund 53 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt.
Die Mobilität der Zukunft und der Streit um Radwege oder Straßen
16-11-2023
Die Mobilität der Zukunft und der Streit um Radwege oder Straßen
Wie sollte die Verkehrsplanung für die Zukunft laufen? Und welches Fortbewegungsmittel bekommt dabei vielleicht mehr oder weniger Platz als bisher? Im Podcast "Thema in Sachsen" diskutieren darüber die Kommunalpolitiker Stephan Kühn und Holger Zastrow am Beispiel der Großstadt Dresden. Kühn, Mitglied der Grünen und seit 2020 Baubürgermeister in der sächsischen Landeshauptstadt, und Zastrow, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Stadtrat, liefern sich einen Schlagabtausch. Während Kühn für eine Mobilitätswende mit sich verändernden Gewohnheiten wirbt, setzt Zastrow auf Pragmatismus und Bewährtes. "Wir sollten in Deutschland wieder Politik für die Mehrheit machen", findet Zastrow. Das Auto sei nach wie vor das beliebteste Verkehrsmittel. "Auch in Dresden", betont der FDP-Mann. Doch stimmt das? "Nein", erwidert Kühn und erklärt, die meisten Dresdner seien multimobil unterwegs. "Das heißt, sie sind nicht nur auf ein Verkehrsmittel fixiert", so der Baubürgermeister. Es liege daher nahe, dass Verkehrspolitik nicht für einen Teil, sondern für alle gemacht werden müsse. Schließlich mündet die Diskussion in der Frage, was wichtiger sei: Gleiche Sicherheit für alle oder freie Fahrt für die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer, die noch immer motorisiert unterwegs sind? Weitere Themen, über die Zastrow und Kühn diskutieren: - Sollten Bauprojekte künftig noch mehr mit Verkehrsversuchen getestet werden? - Sind die geplanten Radwege auf dem Blauen Wunder sinnvoll oder nicht? - Wäre eine Verbreiterung des Elberadwegs auf Johannstädter Seite sinnvoll? Das Streitgespräch ist Teil der Veröffentlichungsreihe zum großen Mobilitätskompass von Sächsische.de - einer Verkehrsstudie in Kooperation mit der Agentur Die Mehrwertmacher und der Evangelischen Hochschule Dresden.
Werden Restaurants und Schulessen bald noch teurer?
20-10-2023
Werden Restaurants und Schulessen bald noch teurer?
Der Besuch eines Restaurants, aber auch die Essensversorgung in Kitas, Schulen oder Pflegeeinrichtungen könnte ab Januar teurer werden. Grund dafür: Die Mehrwertsteuer auf Speisen, die dann wieder 19 statt 7 Prozent betragen muss. Zumindest nach jetzigem Stand. Es sei denn, es wird noch eine Lösung zur Verlängerung der bis Ende 2023 befristeten Ausnahmeregel gefunden. Wieso ist die Mehrwertsteuer überhaupt momentan niedriger? Warum gibt es um die mögliche Rückkehr eine große politische Debatte und bisher keine bundesweite Einigung? Und welche Folgen hätte eine Rückkehr zum vollen Steuersatz für Preise und Unternehmen? Darum geht es in der neuen Folge "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de. Zu Gast sind Axel Klein, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes in Sachsen, sowie der Chef des Dresdner Catering-Unternehmens Q-Linar, Martin Mix. Beide sprechen sich klar für ein beibehalten des niedrigeren Umsatzsteuersatzes aus. Beide sind als Vertreter der Branche betroffen, jedoch argumentieren sie nicht nur aus unternehmerischer Sicht für die den Verbleib bei 7 Prozent. Es gehe sowohl um steigende Preise für Kunden als auch die Frage, wie sich die Gastronomie vor weiteren Einschnitten bewahrt. Laut Klein würden 570 Betriebe in Sachsen eine Mehrwertsteuererhöhung nicht überleben. Außerdem erklärt Sachsens Chef der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Oliver Schenk (CDU), wie sich der Freistaat in der bundesweiten Diskussion um die Mehrwertsteuer verhält. Außerdem im Schwerpunkte in dieser Folge: - Wie die Bundesregierung darüber denkt - Was genau in der Pandemie zum Schutz der Gastronomie beschlossen wurde - Ob Kita- und Schulessen in Sachsen wie in Berlin staatlich gefördert werden sollte
Lehrer am Limit
27-09-2023
Lehrer am Limit
Die angespannte Personalsituation an Schulen in Sachsen führt zu Frust bei Lehrerinnen und Lehrern. Auch in diesem noch sehr jungen Schuljahr zeigt sich: Die Personallücke ist riesengroß. Wie groß genau und welche Folgen das im Einzelnen hat, darum geht es in der neuen Ausgabe des Podcasts "Thema in Sachsen". Darin berichtet die Lehrerin Anne-Marie Leiblich von ihren Erlebnissen im Alltag an einem Gymnasium in Dresden. Die 29-Jährige arbeitet in Vollzeit, hatte jedoch den Wunsch ihre Stundenzahl zu reduzieren. Weil das Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) den Antrag abgelehnt hat, schickt sie einen Brandbrief an die Schulbehörde und das Kultusministerium und zieht eine drastische Konsequenz: Zum Halbjahr quittiert sie ihren Dienst. Eigentlich, so die Lehrerin, wolle sie gar nicht aufhören. "Ich bin sehr gerne Lehrerin, aber die Arbeitsbedingungen führen dazu, dass ich meinen Traumberuf nicht so ausführen kann, dass ich meinem Anspruch daran gerecht werde." Leiblich arbeite im Schnitt bis zu 45 Stunden pro Woche. "In Spitzenzeiten sind es auch mal 50." In Teilzeit, so schätzt sie es ein, sei die Arbeitsbelastung wahrscheinlich äquivalent einer Vollzeitstelle. Für die Genehmigung von Teilzeitanträgen gibt es klare Regeln. Das Kultusministerium, das auf eine Anfrage von Sächsische.de für den Podcast schriftlich antwortete, schreibt: "Wir halten uns hier an Recht und Gesetz." Teilzeitanträge werden seit dem vergangenen Schuljahr nur noch aus den gesetzlichen Gründen genehmigt, etwa wenn Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen sind. Auch mit einem ärztlichen Attest sei die Gewährung von Teilzeit möglich. "Das liegt bei mir alles nicht vor. Und ein Burnout habe ich zum Glück noch nicht", meint Leiblich. Die Lehrerin kritisiert, dass die Behörden wie in ihrem Fall pauschal Anträge ablehnen würden. "Ich hatte nie das Gefühl, man begegnet mir auf Augenhöhe [...] oder ist gewillt eine gemeinsame Lösung zu finden." Wer so mit Arbeitnehmern umgehe, dürfe sich nicht wundern, wenn sie woanders hin gehen. Außerdem berichtet in dem Podcast die Sächsische.de-Bildungsreporterin Andrea Schawe von der generellen Lage an Schulen in Sachsen, wie die Politik mit Veränderungen in der Lehrerausbildung dem akuten Lehrermangel begegnen will und welche Wege sich aus der aktuell brenzlichen Situation abzeichnen. Weitere Schwerpunkte des Gesprächs: - Wieso junge Lehrkräfte an Schulen delegiert werden - Wie gut oder schlecht sind Lehrkräfte auf den Alltag in der Schule vorbereitet - Welche Aufgaben hat ein Lehrer eigentlich - außer Stunden halten - Wie groß ist die Personalnot bei Sozialarbeitern
Warum werden Kinder in Sachsen immer dicker?
14-09-2023
Warum werden Kinder in Sachsen immer dicker?
Immer mehr Kinder in Sachsen sind krankhaft übergewichtig. "Zwischen 2017 und 2022, also allein in den vergangenen fünf Jahren, hat der Anteil von Kindern mit der Diagnose Adipositas um 7,1 Prozent zugenommen", sagt Marius Milde, Geschäftsführer der AOK Plus, im Podcast "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de. Milde bezeichnet die Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung, die die Krankenkasse exklusiv für Sächsische.de durchgeführt hat, als alarmierend. Demzufolge sei im Freistaat jedes 20. Kind zwischen 3 und 18 Jahren von Adipositas betroffen. Die Analyse stützt sich auf Daten von circa 390.000 bei der AOK in Sachsen versicherten Kindern. Um die Dimension des Problems zu verdeutlichen, erklärt Milde: "Adipös heißt hier nicht nur, man ist ein bisschen übergewichtig. Wir sprechen hier über Fälle, die die Grenze zum krankhaften Übergewicht überschritten haben." Der AOK-Geschäftsführer sieht dringenden Handlungsbedarf und sieht ein Verbot von an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Nahrungsmittel als ein mögliches Instrument an. Außerdem in dieser Podcast-Folge: Die Ärztin Maria Philipp, die das Kinder- und Jugendprogramm am Adipositas Zentrum des Städtischen Klinikums Dresden leitet. Die Medizinerin spricht über die Ursachen und Folgen von Adipositas, aber auch darüber, wie man die Krankheit erfolgreich behandeln kann. Philipp macht dabei deutlich: Die Therapie eines einzelnen Kindes geht nicht selten mit der "Therapie der ganzen Familie" einher. Schließlich beschreibt die Kinder- und Jugendärztin Adipositas als eine Krankheit, die oft auf die Bewegungs- und Ernährungsgewohnheiten im nahen Umfeld eines Kindes zurückzuführen ist.
Wie sicher sind Sachsens Schulen?
31-08-2023
Wie sicher sind Sachsens Schulen?
Am 23. August stürmt in Bischofswerda ein mutmaßlich ehemaliger Schüler der Oberschule in den Schulkomplex an der Kirchstraße. Dort befindet sich auch eine Grundschule. Auf seinem Weg durch das Gebäude begegnet ihm ein Achtjähriger. Der Angreifer verletzt den Drittklässler schwer mit einem Messer. Auch sich selbst fügt der Jugendliche schwere Verletzungen zu. Hinzu kommen viele, die das Erlebte jetzt verarbeiten müssen. Eine Woche nach der Messerattacke drängen sich viele Fragen auf: Was ist genau passiert in dieser Schule? Wie konnte noch Schlimmeres abgewendet werden? Was lief bei der großen Einsatzlage gut, was nicht? Wie gehen die Menschen damit um, dass in ihrer Stadt so etwas passiert ist? Und was sagt der Fall in Bischofswerda generell über die Sicherheit an Schulen in Sachsen aus? In dieser Folge "Thema in Sachsen" sprechen darüber SZ-Reporterin Miriam Schönbach und Michael Hoyer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Sachsen (GEW), der als Lehrer in Chemnitz arbeitet und Berufskollegen in Workshops auf gefährliche Situationen trainiert. Mit Blick auf die Gesamtlage, die durch steigende Zahlen von Gewaltdelikten an Schulen gekennzeichnet ist, sagt Hoyer: "Ich bin der Meinung, dass es ähnlich wie Erste-Hilfe-Ausbildungen alle vier Jahre auch mindestens eine Schulung zu Gewalt- und Deeskalation-Strategien geben muss." Außerdem bemängelt der GEW-Mann, dass nach wie vor zu viele Stellen für Sozialarbeiter und Schulpsychologen unbesetzt seien und was er sich in Bezug auf die Ausbildung der künftigen Generation von Lehrkräften wünsche.
TSMC und die Erfolgsstory im Silicon Saxony
18-08-2023
TSMC und die Erfolgsstory im Silicon Saxony
Frank Bösenberg, Geschäftsführer des Branchenverbands Silicon Saxony e.V., sieht in der geplanten Großansiedlung des taiwanischen Chipriesen TSMC in Dresden eine Bestätigung für jahrzehntelange Aufbauarbeit. "Die Zeichen stehen weiter klar auf Wachstum - und das ist auch gut so", sagt er im Podcasts "Thema in Sachsen". Dass mit TSMC nicht nur der weltgrößte, sondern auch ein asiatischer Hersteller nach Sachsen komme, mache den Standort "zu einem Leuchtturm auf der globalen Landkarte für die Fertigung von Halbleitern". Zudem würden die zusätzlich in Dresden entstehenden Kapazitäten auch Europa dabei helfen, das selbst gesteckte Ziel nach mehr Versorgungsicherheit zu erreichen. In dem Gespräch reagiert Bösenberg auch auf Kritik, die sich an der hohen Subventionierung des Chipwerkes festmacht. Der Bund macht bis zu 5 Milliarden Euro frei. Ökonomen kritisieren das, weil die Halbleiterbranche im Grunde selbst in der Lage sein müsste, solche Investitionen zu stemmen. "Das stimmt auch", sagt Bösenberg, "allerdings müssen die Hersteller nirgendwo auf der Welt, wo vergleichbare Projekte möglich sind, das tun." Ist es also wirklich so, dass der, der nicht mitbietet, auch leer ausgeht? Außerdem spricht der Geschäftsführer des Branchenverbandes darüber, wie er die weitere Entwicklung des Silicon Saxony bewertet, wie die Firmen ihren Bedarf an Fachkräften decken wollen und welche Mikrochips in Dresden gefertigt werden.
Richtig fit werden: Lauftipps von Profi Karl Bebendorf
05-05-2023
Richtig fit werden: Lauftipps von Profi Karl Bebendorf
Rund 17 Millionen Deutsche ab einem Alter von 14 Jahren gehen gelegentlich joggen. Ein kleiner Teil, etwa 6 Millionen, macht es regelmäßig. Allerdings, das zeigt die Allensbach-Studie, von der diese Zahlen stammen: 47 Millionen Menschen sagen: Sie gehen niemals laufen. Dabei ist bei vielen der Wunsch groß, sich mehr zu bewegen, um so einen Beitrag zur eigenen Gesundheit und Fitness zu leisten. Wie schafft man es also, in Form zu kommen, halbwegs sportlich zu werden - und die Grundlage zu legen, sich wohl im eigenen Körper zu fühlen? Darum geht es in der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" bei Sächsische.de. Zu Gast sind der Dresdner Leichtathlet Karl Bebendorf und Sportreporterin Michaela Widder. Der Profi, der bei der EM 2022 Fünfter im Hindernislauf über 3.000 Meter wurde, und die Journalistin geben aktuell in einer Serie unter dem Titel "Fit in den Frühling" Tipps, wie sich Laufmuffel motivieren können, was sie am besten tun oder aber auch lassen sollten. Im Podcast wird schnell klar: Hobbysportler haben zwar ganz andere Ziele als Leistungssportler. Sie können sich aber eine Menge bei den Profis abgucken. Bebendorf, der auf Instagram eine Community von rund 100.000 Followern hat, teilt fast täglich Videos seines Trainings. "Ich rücke dort oft das Thema Motivation in den Vordergrund", erzählt er. Das Interesse daran, wie er es schaffe, sich auf seine Ziele zu fokussieren, sei groß. Und natürlich gibt Bebendorf neben seinem Rezept gegen den "inneren Schweinehund" auch Tipps zur Ausrüstung. Wie viel Geld sollte man für Laufschuhe in die Hand nehmen? Was bringen eigentlich Carbon-Sohlen? Welchen Nutzen haben Fitness-Uhr eigentlich? Und wieso lohnt sich der Weg ins Fachgeschäft? Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast: - Warum sollten Hobbyläufer ihren Puls und andere Werte im Auge behalten? - Wie gut oder schlecht steht es um die Sportförderung in Deutschland? - Warum Freizeitläufe auch für Leistungssportler wichtige Ereignisse sind
Die Energiewende: Scheitern ausgeschlossen?
21-04-2023
Die Energiewende: Scheitern ausgeschlossen?
Verfolgt man die öffentliche Debatte um die Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland fällt auf: Viele Menschen sind in Sorge, dass Energie nun knapp und alles noch teurer werden könnte. Einer Umfrage zufolge hätten sich sogar 81 Prozent der Sachsen gewünscht, dass die Meiler länger als bis zum 15. April am Netz geblieben wären. Und Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) schlussfolgert beim Erneuern seiner Kritik am Atom-Aus diese Woche: "Wir müssen eine neue Energiewende aufsetzen." Doch ist die bisherige Idee von der Energiewende wirklich gescheitert, nur weil Deutschland jetzt keinen Atomstrom mehr produziert? Welche Folgen hat es auf die Preise, wenn die zuletzt verbliebenen rund 6 Prozent Atomstrom künftig im Strommix fehlen? Und wie weit ist das Land eigentlich bei der Energiewende? Das sind die Kernfragen, um die es in der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" geht. Die Antworten der beiden in dem Podcast befragten Experten fallen eher zuversichtlich aus. Gunter Erfurt, CEO des in Sachsen produzierenden Solarunternehmens Herstellers Meyer Burger, ist sich sogar sicher: "Wir werden in zehn Jahren zurückblicken und sagen: 'Das war ja einfach'". Ein Satz, der in der aktuell durch eher negativ geprägte Nachrichten dominierten Zeit, einmal erfreulich anders klingt. Etwas zurückhaltender aber dennoch ähnlich argumentiert Dominik Möst, Energieökonom und Professor am Institut für Wirtschaftswissenschaften an der TU Dresden. Bei der Stromerzeugung sieht er den Anteil erneuerbarer Energien in den nächsten zehn Jahren auf Werte von 70 bis 75 Prozent steigen. Im Gesamtsystem, also auch mit den Bereichen Verkehr und Gebäude, seien 35 Prozent realistisch. Schließlich sagt er: "Die Energiewende ist nicht gescheitert. Wir stecken mittendrin." Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast: - Hat sich der Energiemarkt nach einem Jahr Krise jetzt beruhigt? - Wieso der Gaspreis sich auf einem etwa verdoppelten Niveau einpendelt - Kann der Osten wieder zum weltweiten Vorreiter der Solarindustrie werden? - Welche Lösungen gibt es bei Speichern und Netzausbau - Importeur oder Exporteur: Deutschlands Rolle im europäischen Energiemarkt
Wieso Dresden Flüchtlinge in Containern unterbringt
05-04-2023
Wieso Dresden Flüchtlinge in Containern unterbringt
Die Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen in Dresden sind erschöpft. Bis Herbst werden deshalb an neun Standorten sogenannte "mobile Wohneinheiten" aufgebaut. Sie sollen zwei Jahre stehen bleiben. Konkret geht es dabei um Container, in denen vier Personen leben können. Im Podcast "Thema in Sachsen" erklärt Dresdens Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Die Linke), wieso sich die Stadt für diese Lösung entschieden hat. "Wohncontainer sind für uns die bessere Alternative zu Zeltstädten, wozu sich beispielsweise Leipzig für kommunal zugewiesene Flüchtlinge entschieden hat", sagt Kaufmann. Die Container seien zwar nicht vergleichbar mit festen Unterkünften, kämen dem aber näher als große Sammelunterkünfte. Außerdem sei auch die Belegung von Messe- und Turnhallen keine Alternative. "Obwohl man als Kommune darauf schnell Zugriff hätte." Und schnell muss es tatsächlich gehen. Denn nachdem die Stadt im vergangenen Jahr über 9.000 Menschen aus der Ukraine und 1.600 Asylsuchende aus den klassischen Herkunftsländern Syrien, Türkei, Venezuela, Afghanistan und Irak untergebracht hat, sei "unser Puffer jetzt aufgebraucht", erklärt Kaufmann. In diesem Jahr erwartet die Stadt 2.200 Asylsuchende. Hinzu komme noch die Gruppe der Ukrainer, die zusätzliche Kapazitäten auf dem ohnehin angespannten Markt für Sozialwohnungen binde. Dass die Schaffung von neun Container-Standorten mit Kapazitäten zwischen 42 und 152 Plätzen für Spannungen in der Bevölkerung sorge, verstehe Kaufmann. Um Ressentiment und Ängsten zu begegnen, sei bewusst eine Reihe mit Bürgerdialogen geplant. Bei der ersten Auflage am vergangenen Freitag in der Dreikönigskirche hatten Gegner der geplanten Maßnahme sich teils lautstark zu Wort gemeldet. "Uns ist sehr bewusst, dass der Diskurs nicht vergnügungssteuerpflichtig wird", sagt Kaufmann. Jedoch sei es eine Lehre aus den Jahren 2015 und 2016, die Bevölkerung frühzeitig zu involvieren. Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast: - Rückblick auf den Bürgerdialog in der Dreikönigskirche - Wie wird an den Container-Standorten für Sicherheit gesorgt - Wie Dresden weitere Kapazitäten schaffen will - Wie Integrationsprozesse verbessert werden können
Der Wolf zum Abschuss frei?
10-03-2023
Der Wolf zum Abschuss frei?
"Der Wolf ist kein Kuscheltier", das ist der Titel eines aktuellen Positionspapiers der sächsischen CDU. Darin verleiht die Partei ihren Forderungen nach einem Umdenken im Umgang mit dem Raubtier in mehrerlei Hinsicht Nachdruck, unter anderem nach einer jährlichen Abschussquote. In der neuen Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" erklärt Georg-Ludwig von Breitenbuch, Fraktionsvize der CDU im sächsischen Landtag: "Wir brauchen endlich diese Entscheidung der Vernunft." Von Breitenbuch, selbst Landwirt und Jäger in Nordsachsen, hält eine aktive Bestandsregulierung für unerlässlich und stellt klar: "Der jährliche Zuwachs liegt bei 30 Prozent. Wenn man den Bestand halten will, muss man also 30 Prozent schießen." Doch wäre eine Quote wirklich das richtige Mittel, um Nutztierbestände zu schützen und Wölfe von Gebieten fernzuhalten, in denen sie mehr Schaden als Nutzen stiften? Marie Neuwald, Referentin für Wölfe und Beweidung beim Naturschutzbund NABU, hält dagegen: "Eine Quote würde bei Wölfen nichts bringen, weil sie territoriale Tiere sind. Es ist rein biologisch nicht zu erwarten, dass es auf einer kleinen Fläche massenhaft Wölfe gibt." in Rudel, in der Regel bestehend aus rund acht Tieren, besetze durchschnittlich ein Territorium mit einer Fläche von 200 bis 250 Quadratkilometer. Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Fläche der Stadt Chemnitz. Bei einer Quote von 30 Prozent dürften auf dieser Fläche folglich zwei oder drei Tiere pro Jahr abgeschossen werden. Es blieben also trotzdem fünf Wölfe übrig, die für Nutztierhalter gefährlich werden könnten, rechnet Neuwald vor und stellt klar: "Eine Quote entbehrt nicht vom Herdenschutz." Weitere Schwerpunkte und Fragen in diesem Podcast: - Spaltet das Positionspapier der CDU die sächsische Landesregierung? - Nutzt die CDU das Thema, um gegen die AfD im ländlichen Raum zu punkten? - Ist das sächsische Wolfsmanagement gut oder verbesserungswürdig? - Wie sieht die Lage in anderen Bundesländern aus? - Warum stellt sich die Bundesregierung gegen die Unionspläne zur Abschussquote? -Was schreibt der Rechtsrahmen in Sachsen, dem Bund und der EU zum Schutz von Wölfen vor?