Der Iran kommt nicht zur Ruhe. Nach dem gewaltsamen Tod der 22-jährigen
Kurdin Mahsa Amini vor rund fünf Wochen haben sich die Proteste im Land
ausgeweitet. Über alle Schichten und Bevölkerungsgruppen hinweg gehen
die Menschen auf die Straßen, um ihrer Wut auf das Regime Ausdruck zu
verleihen. Die Mullahs schlagen immer brutaler zurück, mehr als 120
Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Trotz eines furchteinflößenden
Sicherheitsapparats ist es der Regierung aber bislang nicht gelungen,
die Menschen zum Schweigen zu bringen.
Das iranische Regime stecke in einer "Zwickmühle", sagt Walter Posch in
der neuen Folge von "Das Politikteil". Posch ist Iranist und arbeitet am
Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der
Landesverteidigungsakademie in Wien. Im Podcast spricht er über die
angeknackste Stabilität der Regierung angesichts der kaum mehr
kalkulierbaren Dynamik in einem Land, in dem sich der verzweifelte
Wunsch nach Rechtsstaatlichkeit mischt mit ethnischen und religiösen
Konflikten.
Posch erklärt, warum die aktuelle Protestbewegung anders ist als
vorherige – und wie der Westen jetzt reagieren sollte. Ist es der
richtige Ansatz, wie SPD-Chefin Saskia Esken jüngst forderte, die
Verhandlungen über das Atomabkommen niederzulegen? Oder treibt man
Teheran damit zur geopolitischen Unzeit in die Arme Russlands?
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