In deutschen Kliniken starben im Jahr 2019 etwa 20.000 Menschen, obwohl ihr Tod vermeidbar gewesen wäre. Verglichen mit der Luftfahrt würde solch eine Zahl bedeuten, dass jeden dritten Tag ein Kurz- oder Mittelstreckenflugzeug abstürzt, verdeutlicht der Pilot und Human-Factors-Trainer Marco Dürbrook in der neuen Folge von O-Ton Innere Medizin. „Das ist ein inakzeptables Risiko. Kein Mensch würde mehr ins Flugzeug steigen. Daher frage ich mich: Warum gibt es da kein Umdenken in der Medizin?“
Gemeinsam mit Nina Steimle, Ärztin in Weiterbildung und Human-Factors-Trainerin, erklärt er, wie menschliche, aber auch strukturelle Aspekte wie z.B. Hierarchie, Konformitätsdruck, private Belastungen und Erschöpfung zu Fehlern oder Beinahe-Fehlern führen können. Derzeit würden diese Faktoren noch relativ wenig im klinischen Risikomanagement berücksichtigt. Dabei seien aus anderen Branchen Instrumente bekannt, die Fehler aufgrund menschlicher Faktoren reduzieren könnten und übertragbar wären. Letztlich sei ein höherer Fokus auf menschliche Faktoren für Krankenhäuser auch ökonomisch attraktiv, berichten die beiden.
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