Abiturientendeutschland hat ein neues Feindbild. Es ist der Mensch, dessen Nase über die Maske ragt. Wir sind zu Wutsnobs geworden. Wutsnobs sind die Leute, die auf einen Sündenbock einteufeln, die ihre Wut auf das einfachste, das billigste, das für sie selbst angenehmste Ziel richten und sich wenig bis gar nicht um die Beseitigung der Gründe für die Wut kümmern.
Die schale, schnelle Wut auf den Nasenmann - noch bevor man überhaupt nachgefragt hat - hat enorm viele Geschwister. Wutsnobismus findet sich überall dort, wo Alltagskonflikte nur an der Oberfläche betrachtet werden. Wo Erklärungen, Hintergründe, gesellschaftliche Strukturen ausgeblendet werden. Über den Nasenmaskenmann kann man sich besonders leicht erheben, wenn man ganz genau über Corona Bescheid weiß, ohne jedoch eigene Konsequenzen zu ziehen, die mal etwas unangenehmer sein könnten.
Im Podcast geht Sascha Lobo darauf ein, welche Wut in diesem Zusammenhang berechtigt ist. Und warum das Tragen einer Maske relevant ist.
Musik: Chris Zabriskie - Air Hockey Saloon, CC-BY
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