28-03-2023
"Teilweise denke ich: Es geht den Leuten in Deutschland zu gut"
In Folge 13 von "Warum denken Sie das?" geht es um eine große
Streitfrage: Wie gerecht ist Deutschland? Hat jeder die gleichen
Chancen, aufzusteigen und zu Wohlstand zu gelangen – und wenn nicht: Wie
ließe sich das ändern?
Zu Gast sind zwei Menschen, die viel miteinander verbindet, die aber –
wenn es um politische Fragen geht – völlig unterschiedliche Ansichten
vertreten.
Sasa Zatata, 36, wuchs in prekären Verhältnissen auf und bemühte sich
früh, dieser Armut zu entfliehen. Sie begann zu studieren, konnte sich
aber die Studiengebühren bald nicht mehr leisten. Zatata wurde
Politikerin. Seit einigen Jahren ist sie aber chronisch krank und
erwerbsunfähig. Sie sagt: In Deutschland müsse der Reichtum dringend
gerechter verteilt werden und die Wohlhabenden müssten hierzu einen
größeren Beitrag leisten.
Paschew Kader, 24, ist der Sohn kurdischer Einwanderer aus dem Irak,
geboren wurde er in Regensburg. Nachdem er wegen schlechter Leistungen
von der Schule geflogen war, änderte er sein Leben, machte erst eine
Ausbildung und nutzte während der Corona-Pandemie die Gunst der Stunde:
Gemeinsam mit einem Freund eröffnete er mehrere Corona-Testzentren und
konnte sich damit ein kleines Vermögen aufbauen. Er findet, Deutschland
sei ein Land, in dem jeder alle Möglichkeiten habe. Kader lehnt höhere
Abgaben für Wohlhabende ab – etwa eine Vermögenssteuer oder eine höhere
Erbschaftssteuer.
Beide führen ein sehr kontroverses Gespräch, stellen aber zugleich fest,
wie viele Überschneidungen es in ihren Biografien gibt. Es ist ein
Gespräch darüber, ob Deutschland jedem unabhängig von der Herkunft
dieselben Möglichkeiten bietet – und darüber, welche Rolle es spielen
kann, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein.
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