Home Bias beschreibt die Tendenz von Anlegerinnen und Anlegern, ihr Geld überproportional in ihrem Heimatland anzulegen. Sie tun das aus verschiedenen Gründen, die teilweise emotional getrieben und wenig rational sind.
Oft ist dabei die Annahme, dass man mit der Fokussierung auf den eigenen Markt, den man gut zu kennen meint, das Risiko einer schlechten Performance der Aktien und Wertpapiere minimiert - doch das Gegenteil ist der Fall.
Das wird in dieser Folge vertieft:
Was ist Home Bias und warum ereilt sie uns?
Wie wirkt sich diese Heimatliebe, diese Heimatmarktneigung auf unser Portfolio aus
Warum sollten wir uns davor hüten, übermäßig in unserem Heimatland zu investieren?
Was können wir gegen eine übermäßige Home Bias tun?
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Home Bias: Warum es unser Investment negativ beeinflussen kann
Home Bias ist ein Konzept in der Verhaltensökonomie, das die Neigung von Investoren beschreibt, ihr Portfolio auf heimische Aktien zu konzentrieren, anstatt global zu diversifizieren. In Deutschland fließen 15% des Aktienkapitals in deutsche Unternehmen, obwohl deutsche Aktien am Weltmarkt nur einen Anteil von 2% haben, was eine Home Bias von 13 Prozentpunkten bedeutet. Deutsche Anleger haben auch 50% deutsche Aktien in ihren Depots. Dieses Verhalten kann auch in anderen Ländern beobachtet werden.
Die Gründe für Home Bias sind vielfältig. Eine davon ist die Vertrautheit, die Investoren mit heimischen Unternehmen und der heimischen Wirtschaft haben. Deutsche Investoren sind beispielsweise mit der Wirtschaftsberichterstattung und den Unternehmen des DAX vertraut. Es gibt auch Bekannte, die in diesen Unternehmen arbeiten und über ihre Erfahrungen berichten können. Dadurch entsteht der Eindruck, dass man die Lage des Unternehmens besser einschätzen und kontrollieren kann. Zudem gibt es keine Sprachbarriere, und die relevanten Informationen zur politischen Lage, zur Entwicklung der Wirtschaft und zu einem Unternehmen, seinen Produkten und seinem Management liegen uns theoretisch vor.
Eine weitere mögliche Ursache für Home Bias ist der Patriotismus. Investoren sind möglicherweise stolz auf die heimische Wirtschaft und wollen durch ihr Investment Zuversicht in die zukünftige Entwicklung ausdrücken. Dieser Punkt ist besonders für deutsche Investoren relevant, da sie sich vielleicht mit Patriotismus schwer tun, aber dennoch stolz auf Labels wie Exportweltmeister oder deutsche Ingenieurskunst sind.
Ein weiterer Grund für Home Bias ist das politische Risiko. Investoren setzen anderen Ländern ein höheres politisches Risiko aus, das möglicherweise wirtschaftsfeindliche Reformen oder Enteignungen einschließen kann. Dieser Punkt ist auch gültig, da es durchaus Länder gibt, in denen das politische Risiko höher ist als in Deutschland.
Home Bias ist jedoch problematisch für die Rendite des Portfolios, da es dazu führt, dass Investoren ihr Geld nicht optimal diversifizieren. Wenn ein großer Teil des Portfolios in heimischen Aktien investiert ist, ist es anfälliger für ein einzelnes Ereignis wie eine Rezession oder ein Skandal in einem Unternehmen. Eine globale Diversifikation kann das Risiko reduzieren, da Ereignisse in einem Land oder in einem Unternehmen nicht das gesamte Portfolio beeinträchtigen können.
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