Der Krisenfest Podcast mit Nicole Hoenig und der Blick aufs Gute

Krisenfest

19-04-2023 • 48 Min.


Wie ist es denn auf einmal mit dem Ende des Lebens konfrontiert zu werden und sich für das Leben zu entscheiden?


Wir sind Lungenschwester


Nicole und ich haben einiges gemeinsam, eine Sache ist, dass wir beide Lungentransplantiert sind und auch deswegen habe ich Nicole gebeten ins Krisenfest Gespräch zu kommen. Wir sprechen darüber wie sie ihre Geschichte erlebt hat, was ihr geholfen hat und was ihr nach wie vor hilft, denn das Leben als Patientin ist wahrlich nicht immer einfach. Das Gespräch macht Mut und zeigt, dass auch schwere und dunkle Zeiten viel Potential haben, uns zu stärken und ein Stück weit aus der Angst zu befreien.


Über das Interview


Eine große Ehre, dass Nicole in diesem Video das erste Mal öffentlich über ihre Lungentransplantation. Die humorvolle Hamburgerin erzählt von der Zeit der Krankheit, welche Bilder ihr geholfen habe nicht aufzugeben. Sie erzählt von Bergen der Kindheit und wie sie, trotzdem sie wohl nicht mehr den Sonnenaufgang am Gipfel erleben , das Bild davon immer bei ihr sein wird. Und so darf es auch ok sein, dass manches nicht mehr geht. Viel lieber konzentriert sie sich darauf, was noch möglich ist. Und das das viel ist, kann man an ihrem Tun sehen. Sie brennt für ihre Arbeit und begleitet seit 20 Jahren Menschen mit Essstörungen. Ihr Programm: Endlich entspannt essen drückt wohl all das aus, was für Nicole selbst wichtig ist, nämlich der Genuss und der Moment den man für sich hat - mit Café auf dem Balkon - gesund und für mehr Wohlbefinden. - Es war jedenfalls ein sehr besonderes Gespräch für mich.


Krisen holen Nicole aus dem gewohnten Alltag heraus - aus dem was man kann und kennt. Sie definiert sich nicht als Mensch der Rückschau, der sich darauf aufhängen was alles nicht mehr geht, sondern hält es für produktiver sich darauf zu konzentrieren was noch geht oder zusätzlich oder anders geht.  Zuerst mal die Krise akzeptieren und anzunehmen und auch kommunizieren. In einem zweiten Schritt überlegen, wie man hier wieder hinauskommt – kreative Lösungen finden.  Als Lungentransplantierte hat sie Corona zu Beginn in eine Krise gestürzt – eine Panik hat sich breit gemacht. Doch nach Anwendung ihrer erlernten Schritte hat sich dieses Gefühl schnell wieder gelegt.  Sie sagt: „Angst findet in unseren Gedanken statt – wir erschaffen sie selbst.“


23.14 – 23.50: „Das Fokussieren auf das was noch geht und da auch kreativ werden und nicht dem hinterher trauern, was nicht mehr geht.“


Durch ihre Krisen hat ihr ein Ziel und das Wissen wofür es sich zu kämpfen lohnt geholfen. Zusätzlich hat sie sich mit Menschen umgeben, die ihr gut getan haben.

Ihre größten Geschenke aus der Krise sind einerseits, dass sie ihr Leben mit anderen Augen sieht und andererseits, dass sie nicht mehr plant.


„Es ist ein Unterschied, ob ich mein Leben durchplane oder ob ich sage ich arbeite auf ein Ziel hin – ich begebe mich auf den Weg dahin.“


Bei Stress und Unsicherheit ist es wichtig gut auf sich zu achten und den Stress auf einen überschaubaren Zeitraum einzuschränken. Es ist wichtig eine Balance zu finden zwischen anstrengenden Zeiten und Ruhezeiten, damit man Dauerstress vermeidet.


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