Unsere soziale Herkunft hat einen großen Einfluss auf unser Leben – auch im Erwachsenenalter. Wenn wir Entscheidungen treffen, beziehen wir unser Familiensystem und die Werte, die uns von klein auf vermittelt wurden, mit ein. Das gilt auch für die Arbeitswelt. Umso wichtiger ist es, sich diesen Einfluss auf unser Berufsleben bewusst zu machen.
In COACHGEFLÜSTER spricht Johannes diesmal mit Christine Yildirim. Sie ist INQUA Coach sowie Beraterin für die Themen Diversity und Inklusion. In dieser Episode erklärt sie, wie die Ressourcenorientierte Genogrammarbeit im INQUA Coaching die Klient:innen dabei unterstützt, die eigene soziale Herkunft zu visualisieren und wertvolle Ressourcen und Erkenntnisse daraus abzuleiten.
Wenn frühkindliche Prägungen und vermittelte Werte im Erwachsenenalter noch wirken, bedeutet das, dass sie auch unsere berufliche Orientierung beeinflussen. Darum spielt die Genogrammarbeit eine wichtige Rolle im INQUA Coaching. „Die biografische Arbeit findet in der Reflexionsphase am Anfang des Coachings statt“, erklärt Christine. „Hier arbeiten wir mit dem Familienstammbaum und dem System, aus dem wir kommen.“ Das Genogramm, das dabei ensteht, visualisiert die Familiensituation im näheren Umfeld der Klient:in. Hierbei werden den einzelnen Verwandten und Bezugspersonen Kompetenzen und Werte zugeordnet.
Die Klient:innen bekommen ihre Ressourcen damit buchstäblich vor Augen geführt. So können sie erkennen, was ihre Vorfahren ihnen mit in die Wiege gelegt haben und welche Werte ihnen vermittelt wurden. Daneben spielt auch die soziale Herkunft in Bezug auf die Klasse eine große Rolle, denn auch sie prägt den Berufs- und Bildungsweg. „Menschen, die aus der Arbeiterschicht kommen, blicken oft auf einen Berufsweg zurück, der mit Hürden belegt ist“, sagt Christine. „In Familien werden eben nicht nur Werte vermittelt, sondern auch Glaubenssätze und Rollenerwartungen.“
Den wenigsten Menschen ist bewusst, mit welchem „Auftrag“ sie in die Welt geschickt wurden – also: welche Erwartungen ihr Familiensystem ihnen auferlegt hat. Ein Blick auf das eigene Genogramm ist darum häufig ein immenser Erkenntnisgewinn. „Der Moment des Erkennens macht viel mit den Klient:innen“, weiß Christine. „Die Genogrammarbeit ist ein mächtiges Instrument, das auch Schmerz auslösen kann.“ Unsere Coaches werden daher intensiv geschult, um diese schmerzvollen Momente gut auffangen und ihre Klient:innen sicher begleiten zu können.
Die Auseinandersetzung mit dem Ahnensystem im Karriere-Coaching ist die Basisarbeit, um stärkende Ressourcen oder hinderliche Glaubenssätze aufzuspüren – und dann im nächsten Schritt ganz bewusst die eigenen Entscheidungen und das eigene Wertesystem zu überprüfen. „Mein Familiensystem muss nicht der Rahmen bleiben, in dem ich mich bewege“, sagt Christine. Sie arbeitet mit ihren Coachees daran, „out of the box“ zu denken und sucht gemeinsam mit ihnen nach Möglichkeiten, Dinge anders zu machen als die eigenen Vorfahren.
Wenn du mehr darüber hören willst, wie zum Beispiel ein mit Flucht belastetes Familiensystem über Generationen hinweg wirkt und wie wichtig Role Models für die eigene Resilienz sind, lausch direkt rein in diese Episode. Viel Spaß!
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