Cultural Fit – die kulturelle Passung – ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein gesundes Arbeitsumfeld. Menschen wollen sich dort, wo sie arbeiten, am richtigen Platz fühlen. Sie möchten, dass sie und ihr:e Arbeitgeber:in Wertvorstellungen teilen, dass sie sich in ihren Denkweisen ähneln und dass sie grundsätzlich gut miteinander auskommen. Aber wie finde ich heraus, wie das passende Unternehmen kulturell ticken sollte, welche Unternehmenskultur ich eigentlich brauche? Darüber spricht Johannes Junker, Coach und Head of Communications am INQUA-Institut, mit Karriere-Coach Diane Hedderich in der neuen Folge unseres Podcasts COACHGEFLÜSTER.
„Cultural Fit bedeutet, dass das Individuum auf der einen und die Organisation auf der anderen Seite kulturell gut zueinander passen“, erklärt Diane. „Das hat eine sachliche und eine emotionale Ebene.“ Die Relevanz der gelebten Unternehmenskultur für das eigene Wohlbefinden wird Menschen meist erst dann bewusst, wenn es nicht (mehr) passt. Um das Risiko eines solchen Wertekonflikts zu minimieren, ist es wichtig, sich schon im Bewerbungsprozess mit der Kultur eines Unternehmens zu beschäftigen.
Ein typischer Wertkonflikt kann zum Beispiel die Unstimmigkeit mit der Unternehmenskultur in einem Wirtschaftsunternehmen sein. Dort kann es hart zugehen, die Arbeitsatmosphäre ist eher sachlich und kühl. Ökologische Aspekte und Nachhaltigkeitsthemen kommen im Wirtschaftskontext häufig zu kurz. Mitarbeiter:innen, denen diese Punkte wichtig sind, können dort ins Zweifeln geraten. „Ich werde hier nicht verstanden, meine Vorgesetzten verstehen mich nicht, ich fühle mich im Team unwohl – da wird der Konflikt spürbar“, sagt Diane. „Das sind klassische Themen, mit denen Menschen ins Coaching kommen.“
Wenn es Menschen im Job nicht gut geht, liegt diesem Gefühl häufig ein unerfülltes Bedürfnis zugrunde. Vor allem wenn sich das Problem nur schwer in Worte fassen lässt, liegt die Vermutung nahe, dass hier ein Wertekonflikt schwelt. Die wenigsten Menschen haben sich schon einmal intensiv mit ihrem eigenen Werte-Set auseinandergesetzt und es aufgeschrieben. Die Suche nach der passenden Unternehmenskultur allerdings setzt die Kenntnis der eigenen Werte voraus.
Wertearbeite ist ein fester Bestandteil im Karriere-Coaching. Hier unterstützt die:der Coach den:die Klient:in dabei, die eigenen Werte herauszuarbeiten. Das so entwickelte Werte-Set kann dann bei der Jobsuche als eine Art Kompass dienen. Diane arbeitet in ihren Coachings gern mit dem Modell Spiral Dynamics. „Es handelt sich dabei um ein Modell, das anhand von Milieus beschreibt, wie unterschiedlich Unternehmen und Organisationen ticken“, sagt sie.
Im Wesentlichen gibt es drei Milieus, die in Unternehmen und Organisationen, aber auch in den Werte-Sets von Menschen besonders häufig zu finden sind: Das vormoderne / traditionelle Milieu findet man in hierarchisch organisierten Unternehmen, in denen klare Regeln gelten und eingehalten werden. Das moderne Milieu zeichnet sich aus durch Werte wie Schnelligkeit, Effizienz und Effektivität.
Im postmodernen Milieu schließlich stehen die soziale Orientierung, der Mensch als Individuum und das Team im Vordergrund. „Keines dieser Milieus ist besser oder schlechter als das andere“, sagt Diane. „Es geht einfach darum, die für sich passende Arbeitsumgebung zu finden – es geht also um nichts weniger als um den Cultural Fit.“ Wenn du noch mehr über Spiral Dynamics erfahren möchtest oder wenn du dich dafür interessierst, welche Konfliktfelder in welchen Arbeitsmilieus besonders häufig auftreten können, solltest du in diese Folge von COACHGEFLÜSTER auf jeden Fall reinhören. Wir wünschen dir viel Spaß und viele wertvolle Erkenntnisse!
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