Das abgeschnittene Ohr, das Malen wie im Fieberwahn – denken wir an
Vincent van Gogh, dann haben wir sofort einen Maler vor Augen, der
besessen um sein Leben zu malen scheint. War das wirklich so? Und warum
ist er eigentlich so berühmt? Das fragen Florian Illies und Giovanni di
Lorenzo in der neuesten Folge von "Augen zu", dem Kunstpodcast von ZEIT
und ZEIT ONLINE.
Erst war Vincent van Gogh Kunsthändler, dann war er Prediger und erst in
der Zeit um 1880 wird er zum Maler. Ihm bleiben kaum zehn Jahre, um sein
Gesamtwerk zu schaffen, bevor er 1890 stirbt – mit einer Kugel in der
Brust. Diesem tragischen und leidvollen Leben widmet sich "Augen zu" in
seiner neuen Folge. Es wird gefragt, aus welchen Verhältnissen Vincent
van Gogh gekommen ist, wie sein Werk zu verorten ist zwischen Begriffen
wie Impressionismus und Expressionismus, und wie es gekommen ist, dass
in seinem Fall die Lebensgeschichte so gut zu einem Leben als Märtyrer
taugt. Der Kunsthistoriker Stefan Koldehoff berichtet als Telefonjoker
darüber, wie sehr früh durch die Bücher von Julius Meier-Graefe und dann
durch den Film von Kirk Douglas die Legende vom gepeinigten,
wahnsinnigen Künstler in unser aller Köpfe gedrungen ist – und was das
mit der Wirklichkeit zu tun hat.
In "Augen zu" zeichnen Florian Illies und Giovanni di Lorenzo den
Lebensweg dieses Ausnahmekünstlers nach. Wir folgen ihm von den
Niederlanden über Paris bis in den Süden Frankreichs wo er zwischen
Zypressen, Nachtcafés und Irrenanstalten 1890 auf tragische Weise aus
dem Leben scheidet. Mit dem zweiten Telefonjoker klären wir dann die
große Frage, welche psychische Erkrankung diesen großen Künstler
eigentlich gepeinigt hat. Claas-Hinrich Lammers, Chefarzt der
Psychiatrie der Hamburger Klinik Nord in Ochsenzoll, analysiert nach den
Tagebuchaufzeichnungen und Briefen van Goghs, welche klinische Diagnose
man dem Künstler wohl heute stellen würde.
Vor allem aber geht es auch in diesem Podcast wieder um die Kunst – also
um die Frage, was die Werke von van Gogh so einzigartig macht, wie es
ihm gelungen ist, seinen züngelnden Pinselstrich zu entwickeln, mit dem
er in seinen beiden letzten Lebensjahren die Weizenfelder und die Himmel
in einen Farbenrausch und Sog verwandelt, in dem er letztlich versunken
ist.
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