Es gibt vielleicht keinen lebendigeren, wilderen Jesus als jenen, der
sich auf der berühmten "Darmstädter Madonna" vom Arm seiner Mutter den
Betrachtern entgegenreckt. Aber der kühne, kalte, große Hans Holbein hat
auch den toten Jesus gemalt, liegend, in Lebensgröße, und nie hat man
einen toteren Jesus gesehen – der Schriftsteller Dostojewski war so
geschockt davon, dass er einen Ohnmachtsanfall erlitt.
Und egal, ob man vor seinen Werken vor Begeisterung oder vor Schrecken
in Ohnmacht fällt, Hans Holbein besticht bis heute mit der Schönheit und
Brillanz seines Werkes, obwohl seine Bilder vor 500 Jahren entstanden
sind.
In Augsburg, woher er stammte, dann in Basel, wo er seine großen
Altarwerke schuf und schließlich in London, wo er am Hofe Portraits von
bestechender Genauigkeit malte. Anna von Kleve malte er aber so schön,
dass Heinrich der 8. von England sie auf der Stelle heiraten wollte -
als das lebende Modell aber keineswegs der Schönheit des gemalten
Portraits entsprach, da fiel Holbein beim König in Ungnade und die
auserkorene Braut genauso.
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