quoted. der medienpodcast

CIVIS-Medienstiftung und Süddeutsche Zeitung

Ob das Zusammenleben funktioniert, hat sehr viel damit zu tun, welches Bild wir voneinander haben. Für dieses Bild sind auch und besonders die Medien verantwortlich. Wie sie berichten, zum Beispiel über Migration und kulturelle Vielfalt, hat großen Einfluss auf die Gesellschaft. Im Medienpodcast analysieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar die aktuelle Berichterstattung und mediale Diskurse rund um die Einwanderungsgesellschaft. Der Podcast der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, unterstützt von der Stiftung Mercator. read less
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Blinde Flecken: Afrika in den Medien
09-11-2023
Blinde Flecken: Afrika in den Medien
Wenn deutsche Medien über Afrika berichten, geht es oft um Kriege, Krisen und Konflikte. Dabei gäbe es durchaus viele Ansätze für eine positivere Berichterstattung, sagt die Journalistin Bettina Rühl. Die Reise von Bundeskanzler Scholz nach Nigeria und Ghana und der Besuch von Bundespräsident Steinmeier in Tansania haben den afrikanischen Kontinent für ein paar Tage deutlich stärker als sonst ins Zentrum der medialen Aufmerksamkeit gerückt. Nach der Rückkehr des deutschen Regierungschefs und des deutschen Staatsoberhaupts nahm das öffentliche Interesse dann aber auch wieder rapide ab. Dieser Eindruck deckt sich mit Studien: Sie zeigen, dass afrikanische Themen in etlichen Medien kaum vorkommen – und wenn, dann meistens nur in Zusammenhang mit Kriegen, Krisen und Konflikten. Afrika-Expertinnen und Experten kritisieren außerdem, dass alle Länder Afrikas oft wie ein homogenes Gebilde dargestellt werden, obwohl es ja große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern und Regionen auf dem Kontinent gibt. Trotz aller Probleme gibt es aber auch sehr gute, engagierte Berichterstattung aus Afrika, sagt die Journalistin Bettina Rühl. Sie lebt in Nairobi und berichtet seit Jahrzehnten für verschiedene Sender und Zeitungen aus afrikanischen Ländern. Sie ist Gast in der aktuellen Folge von quoted und diskutiert mit Host Nils Minkmar über den Umgang der Medien mit Afrika. Was sind die Probleme der deutschen Afrika-Berichterstattung? Warum fehlt oft ein umfassender Blick darauf, was die Menschen in afrikanischen Ländern beschäftigt? Und wie kann ein differenzierteres Bild des Nachbarkontinents gezeichnet werden? Eine relevante Frage auch für die deutsche Vielfaltsgesellschaft, in der über eine Million Menschen afrikanischer Herkunft leben. „quoted. der medienpodcast.“ wird produziert von der Süddeutschen Zeitung und der CIVIS Medienstiftung, gefördert von der Stiftung Mercator. Zum Weiterlesen und Hören: Radiofeature von Bettina Rühl über Ernährungssicherheit in Kenia und anderen afrikanischen Ländern: https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/dok5/feature-erntemacher-ernaehrungssicherheit-afrika-100.html https://www.theafricareport.com https://www.jeuneafrique.com/ Riffreporter-Serie „Lessons from Africa“: https://www.riffreporter.de/de/international/lessons-africa-sdg-hunger-armut-bildung-technik-sammlung
Krieg in Nahost: Verantwortung der Medien
26-10-2023
Krieg in Nahost: Verantwortung der Medien
Der Konflikt im Nahen Osten beschäftigt die Medienwelt so lange und intensiv wie kaum ein anderes Thema. Und immer wieder gibt es massive Kritik an den Medien und ihrer Rolle. Auch nach dem brutalen Terroranschlägen der Hamas auf Israel am 7. Oktober und den Bombardements der israelischen Armee auf Gaza ist diese Mediendebatte wieder voll entbrannt. Sie ist geprägt von Fragen wie: Berichten die Medien angemessen? Wählen sie die richtigen Worte, zeigen sie angemessene Bilder? Gelingt es, die Geschehnisse in Israel und Palästina in einen Kontext zu setzen, ohne zu relativieren, was nicht relativiert werden darf? Welche Auswirkungen hat die Spiegelung des Nahost-Konflikts in journalistischen Medien für die Situation hier lebender Jüdinnen und Juden und für Menschen mit palästinensischen Wurzeln? Und, noch grundsätzlicher betrachtet, wie wirkt sie sich auf den Zusammenhalt in der Vielfaltsgesellschaft hierzulande aus? Darüber diskutieren der SZ-Journalist Nils Minkmar und die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura, in quoted. dem medienpodcast. von Süddeutscher Zeitung und CIVIS Medienstiftung, gefördert von der Stiftung Mercator. Weiterführende Links: Quoted Folge mit Meron Mendel: https://www.sueddeutsche.de/medien/quoted-podcast-nahost-israel-palaestina-1.5769458 „Schlaraffenland abgebrannt“ von Michel Friedmann: https://www.piper.de/buecher/schlaraffenland-abgebrannt-isbn-978-3-8270-1460-3 Interview Navid Kermani im Kölner Stadt-Anzeiger: https://www.ksta.de/kultur-medien/navid-kermani-ueber-die-lage-im-nahen-osten-das-ist-ein-neuer-30-jaehriger-krieg-664356 Piratensender Powerplay mit Gast Richard C. Schneider: https://piratensenderpowerplay.podigee.io/170-new-episode Reportage in der Berliner Zeitung, Besuch in der Rütli-Schule: https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/ruetli-schule-in-berlin-neukoelln-was-lehrer-und-schueler-ueber-gaza-israel-und-verbotene-demos-sagen-li.2151214 (Paywall) Yuval Noah Harari im Video-Interview der ZEIT: https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-10/harari-israel-hamas-interview
Schwierige Spiegelung: Der deutsche Osten und die Medien
28-09-2023
Schwierige Spiegelung: Der deutsche Osten und die Medien
Am 3. Oktober ist Tag der Deutschen Einheit, doch so richtig in Feierlaune scheint man nicht zu sein. Ein Grund dafür sind auch die aktuellen Umfrageerfolge der AfD. Die Partei gewinnt zwar bundesweit an Stimmen, trotzdem stehen wie so oft die östlichen Bundesländer im Mittelpunkt der politischen Debatten. Ein Jahr vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg erschreckt die Aussicht auf massive Stimmenzuwächse für die AfD und die Konsequenzen für die deutsche Vielfaltsgesellschaft. Die Medien nehmen nicht nur eine wichtige Rolle beim Blick auf diese Ängste ein; die Berichterstattung über Ostdeutschland ist selbst Teil der Debatte. Auch 33 Jahre nach der Wiedervereinigung gelingt es dem deutschen Journalismus längst nicht immer, ostdeutsche Lebensrealitäten angemessen darzustellen. Viele Ostdeutsche fühlen sich medial nicht gesehen, bevormundet und abgeschrieben. Überregionale Zeitungen aus Westdeutschland werden in den östlichen Bundesländern kaum gelesen. Warum gibt es dieses Ungleichgewicht in der deutschen Medienlandschaft? Was bedeutet es für die Erfolge der AfD und die Vielfaltsgesellschaft? Und welche positiven Entwicklungen zeigen sich bei der medialen Spiegelung der ostdeutschen Bundesländer? Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar mit der Medienwissenschaftlerin Mandy Tröger, die seit vielen Jahren mit diesen Fragen beschäftigt. „quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 12. Oktober 2023. Zum Weiterlesen: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/09/reportage-jessy-wellmer-hoert-uns-zu-ostdeutsche-westen.html https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/die-these-vom-rechtsruck-ist-unsinn-forscher-ueber-ostdeutschland-extremismus-und-afd-li.366563 (Paywall) https://uebermedien.de/85504/im-osten-nichts-neues-wie-berichterstattung-vorurteile-auf-beiden-seiten-verstaerkt/ https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/02_Wissenschaftsportal/03_Publikationen/AP45_Mediale_Spaltung_2Auflage.pdf https://wirsindderosten.de/
Und der Alltag? Medien und das jüdische Leben in Deutschland
14-09-2023
Und der Alltag? Medien und das jüdische Leben in Deutschland
An diesem Freitagabend beginnt das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana, in Berlin gehen die Jüdischen Kulturtage zu Ende und der deutsch-jüdische Fußballclub TuS Makkabi Berlin spielt zum ersten Mal um den DFB-Pokal. Es gibt genügend Anlässe, über den Alltag von Juden und Jüdinnen in Deutschland zu berichten. Und doch haben viele von ihnen den Eindruck, in der Berichterstattung über sie gehe es fast nur um Holocaust-Gedenken und Antisemitismus. Das sind natürlich wichtige Themen, zeigen aber eben nur einen kleinen Ausschnitt des jüdischen Lebens hier in Deutschland. Der Blick von Zeitungen, Sendern und Online-Formaten auf die rund 220.000 Menschen umfassende jüdische Community in Deutschland ist längst nicht so weit wie er sein könnte und sollte. Hinzu kommt, dass auch in Qualitätsmedien immer wieder mal Bilder und Sprachformeln auftauchen, die antisemitische Vorurteile schüren. Welches Bild zeichnen Medien vom Leben jüdischer Menschen in Deutschland? Über welche Anlasse wird intensiv, über welche kaum berichtet? Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar. Zu Gast ist der Journalist Ronen Steinke, innenpolitischer Korrespondent für die Süddeutsche Zeitung und Autor des Buchs „Antisemitismus in der Sprache“. „quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 28. September 2023. Zum Weiterlesen: https://www.spiegel.de/kultur/literatur/unorthodox-autorin-deborah-feldman-was-juedischsein-in-deutschland-bedeutet-a-6d4709f2-a346-4a95-81b0-90ea60539b32 (Paywall) https://www.deutschlandfunk.de/marina-weisband-ueber-juedisches-leben-auch-mal-mit-uns-100.html https://www.youtube.com/watch?v=qQTqYy1IcDI (Trailer: “Mazel Tov Cocktail”, zweifacher Gewinner des CIVIS-Medienpreises) https://www.sueddeutsche.de/kolumne/in-eigener-sache-stereotype-und-klischees-1.3986184 https://www.daserste.de/unterhaltung/serie/eldorado-kadewe/index.html https://www.ardmediathek.de/serie/freitagnacht-jews-mit-daniel-donskoy/staffel-1/Y3JpZDovL3dkci5kZS9mcmVpdGFnbmFjaHRqZXdz/1 https://taz.de/Lili-Sommerfeld-ueber-den-Nahost-Konflikt/!5945357/ https://neofelis-verlag.de/verlagsprogramm/reihen/jalta
"Clans": Mediendebatte um einen (Kampf-)Begriff
31-08-2023
"Clans": Mediendebatte um einen (Kampf-)Begriff
Er löst zuverlässig kontroverse Debatten aus: der Begriff "Clans". Während Sicherheitsbehörden in Deutschland "Clan-Kriminalität" selbstverständlich als Erfassungskategorie verwenden, weisen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer wieder auf die Unschärfe des Begriffs hin. Außerdem warnen sie davor, dass dieser auch viele Mitglieder von Großfamilien mit arabischen oder türkischen Wurzeln stigmatisiere, die mit Kriminalität nichts zu tun hätten. Auch aktuell brodelt die Diskussion über den "Clan"-Begriff. Ein Papier mit Vorschlägen zu effizienteren Abschiebungen aus dem Bundesinnenministerium war ein Auslöser dafür - die Rolle von Innenministerin Nancy Faeser als Spitzenkandidatin der SPD bei der anstehenden Landtagswahl in Hessen verleiht dem Thema weitere Brisanz. Während manche Medien die Benutzung des Begriffs hinterfragt oder sich sogar deutlich davon distanziert, ist er in anderen Medien dauerpräsent. In der aktuellen Folge von „quoted“ beleuchten wir deshalb die Karriere des "Clan"-Begriffs: Wie ist er zu einem medialen Dauerbrenner in unzähligen TV-Dokus, Sachbücher und Schlagzeilen geworden? Wie sieht die Berichterstattung über kriminelle Mitglieder arabischer Großfamilien wirklich aus? Und würde ein Verzicht auf den umstrittenen Begriff die damit beschriebene Kriminalität wirklich verharmlosen? Es diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar. Zu Gast ist der Soziologe Özgür Özvatan vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Zusammen mit seinem Team hat er mediale Diskurse über „Clans“ analysiert. „quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 14. September 2023. Zum Weiterlesen: https://www.bim.hu-berlin.de/de/aktuelles/nachrichten/new-article-the-arab-clans2019-discourse-narrating-racialization-kinship-and-crime-in-the-german-media201d https://verfassungsblog.de/uber-die-sogenannte-clankriminalitat/ https://www.sueddeutsche.de/politik/clankriminalitaet-clans-stigmatisierung-1.6115618?reduced=true (Paywall) https://www.fr.de/politik/clan-kriminalitaet-deutschland-gefaehrliche-diskurse-ueber-kriminalitaet-analyse-92460442.html https://www.podcast.de/episode/612966389/holger-ruft-an-wegen-clan-kriminalitaet https://www.nd-aktuell.de/artikel/1175743.fremdenfeindlichkeit-falschparken-kommt-in-dieselbe-kategorie-wie-kokainhandel.html https://taz.de/Sommerserie-Wie-riecht-Berlin-3/!5952622/ https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ist-clankriminalitaet-ein-mythos-19096074.html (Paywall) https://www.ardaudiothek.de/sendung/clanland/88563834/
Medien und die AfD: Wie berichten über rechts?
03-08-2023
Medien und die AfD: Wie berichten über rechts?
Die AfD ist dauerpräsent in den deutschen Medien: Umfragen sehen sie mittlerweile bundesweit bei rund 20 Prozent und die Abgrenzungsdebatten der anderen Parteien sorgen für zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit. Eine Erklärung für den aktuellen Erfolg der Partei taucht in Medien und Politik auch zehn Jahre nach der Gründung der AfD immer wieder auf: Die hohe Zustimmung gehe auf Protestwählerinnen und -wähler zurück, die vor allem unzufrieden seien mit der Arbeit der Bundesregierung. Menschen also, die nicht unbedingt rechtsextrem eingestellt seien, sondern der Politik nur einen „Denkzettel“ verpassen wollten. In der Wissenschaft ist diese Deutung seit längerem umstritten. Gerade erst hat eine neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung gezeigt, dass die AfD sich bei ihrer Wählerschaft mittlerweile etabliert hat. Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer warnt gar vor einer Verharmlosung der Partei durch den Versuch, ihren Erfolg mit Protestwählern zu erklären. Warum ist die Protestwahl-These trotzdem weiter öffentlich so präsent? Berichten manche Medien zu viel über die AfD? Und welche Art der Berichterstattung sollte man ausbauen? Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Journalist Nils Minkmar in dieser neuen Podcastfolge. Zu Gast ist die Rechtsextremismus-Expertin Pia Lamberty, Sozialpsychologin und Geschäftsführerin des Centers für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS). „quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und Süddeutscher Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 17. August 2023. Auch im nächsten „medientalk live“ der CIVIS Medienstiftung geht es um die Berichterstattung über die AfD: Live am Donnerstag, 10.8. um 18 Uhr im Instagram Kanal von COSMO: https://www.instagram.com/cosmo/?hl=de Weiterführende Links: https://www.otto-brenner-stiftung.de/afd-radikalisiert-und-etabliert/ https://www.deutschlandfunk.de/afd-medien-berichterstattung-alice-weidel-stern-kritik-100.html https://uebermedien.de/85805/haben-medien-die-afd-gross-gemacht/ https://www.sueddeutsche.de/kultur/wilhelm-heitmeyer-afd-analyse-1.6012038?reduced=true (Paywall) https://cemas.io/ https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/medienpolitik/Gefaehrliche-Uebernahme-Rechte-Sprache-in-den-Medien,sprache164.html https://www.boell.de/de/leipziger-autoritarismus-studie
Französische Medien: Zu viel Raum für Rechts?
20-07-2023
Französische Medien: Zu viel Raum für Rechts?
Die gewaltsamen Unruhen in Frankreich nach der Tötung des Jugendlichen Nahel M. durch einen Polizisten sind zwar wieder abgeflaut; doch die Diskussionen über Fragen wie diese halten an: Wie konnte es erneut zu Ausschreitungen kommen, mit hunderten Verletzten, geplünderten Läden und enormer Sachbeschädigung? Welche Rolle spielt die strukturelle Benachteiligung von Menschen aus Familien mit Einwanderungsgeschichte in französischen Vororten? Wo liegen die Wurzeln der Polizeigewalt? Die aktuelle Folge von quoted widmet sich einem Thema, das bisher zu Unrecht nicht im Fokus der öffentlichen Auseinandersetzung über die jüngsten Ereignisse steht: Der Verantwortung von Medien für die Eskalationen. Wie kann es sein, dass rechte Scharfmacher in manchen Sendern und Publikationen dauerpräsent sind, während differenzierte Stimmen es oft schwer haben, durchzudringen? Sind die Vorwürfe berechtigt, die beispielsweise die französische Schriftstellerin Diaty Diallo erhebt: dass viele Medien die Menschen in den Vorstädten in der Berichterstattung „entmenschlichen“? Und woher kommt die steigende Gewaltbereitschaft gegen Journalistinnen und Journalisten? Darüber sprechen quoted-Host, SZ-Autor und Frankreich-Experte Nils Minkmar und Léonardo Kahn. Der Journalist war von 2020-22 freier Paris-Korrespondent, absolviert ein Audio-Volontariat bei der Süddeutschen Zeitung und ist Experte für die französische Medienwelt. „quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Die nächste Ausgabe erscheint in 14 Tagen, am Donnerstag, dem 3. August 2023. Zum Weiterlesen: https://www.sueddeutsche.de/kultur/frankreich-unruhen-rassismus-proteste-polizeigewalt-1.5990197 (Paywall) https://www.deutschlandfunk.de/warum-frankreich-brennt-publizist-nils-minkmar-dlf-5a71d3cb-100.html https://www.sueddeutsche.de/medien/frankreich-medien-rechts-geoffroy-lejeune-1.5967062 (Paywall) https://www.sueddeutsche.de/medien/frankreich-proteste-randalierer-polizei-journalisten-pressefreiheit-folgen-1.6018780 (Paywall) https://www.bondyblog.fr/