nicht witzig - Humor ist, wenn die anderen lachen.

SWR, Manuel Stark

Der Journalist Manuel Stark ist Autist. Mit Comedy und Humor hat er ein echtes Problem. Die feinen Linien zur Ironie oder zum Sarkasmus stellen ihn vor eine echte Herausforderung. Mit Humor kann Manuel Stark daher nicht viel anfangen, weil er ihn meistens einfach nicht versteht. Das wollte er ändern – und hat sich die witzigsten Menschen des Landes eingeladen: Comedians.  In „nicht witzig“ spricht der Autist mit den Fachleuten für den feinen und auch groben Humor darüber, was eigentlich witzig ist, warum Menschen lachen, und was Comedy kann. Für die Comedians ist das eine besondere Herausforderung: wie sollen sie mit einem Menschen umgehen, der über die Witze einfach nicht lachen muss, weil er sie eben nicht versteht? In den Gesprächen mit Manuel Stark zeigt sich, dass die auf der Bühne witzigen Menschen durch Humor unter anderem ihre Lebenserfahrungen verarbeiten können, tiefgründige und interessante Gespräche führen, und dass Lachen heilsam und befreiend sein kann. „nicht witzig - Humor ist, wenn die anderen lachen.“ ist ein Podcast der Stuttgarter Rosenau und des SWR. Wir sind nominiert für den Deutschen Podcast Preis in der Kategorie Publikumspreis "Beste:r Newcomer:in". Noch bis 20. Mai 2024 für "nicht witzig" abstimmen unter www.deutscher-podcastpreis.de/podcasts/nicht-witzig-humor-ist-wenn-die-anderen-lachen read less
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nicht witzig - Deep Talk mit Till Reiners
12-03-2024
nicht witzig - Deep Talk mit Till Reiners
In der neuen Folge des Comedy Deep Talks nicht witzig spricht Manuel Stark mit Till Reiners über das Mobbing in der Schulzeit, sein Leben mit ADHS und darum, warum Comedy für ihn mehr Planung als Spontanität ist. Egal ob "die Heute Show", ein eigener Podcast oder Stand-up Comedy, Till Reiners liefert ab. Der Comedian hatte schon früh den Hunger auf die Bühne. Er hat in die Rede für seinen Abiball mehr Zeit investiert, als für sein Abitur. Lehrer verarschen, Klassenclown, der Comedian hat während der Schulzeit alles probiert, um irgendwie Reaktionen zu bekommen. Ob am Ende mit ihm gelacht wurde oder über ihn war nicht immer so klar, denn er wurde als übergewichtiges Kind in der Schulzeit auch gemobbt. Sein Humor war schon damals seine Waffe, damit und dem ADHS umzugehen. Von der Abibühne gelang ihm auch zügig der Sprung auf die große Bühne. Im Theater konnte er sich ausprobieren und Autoritätspersonen aus dem Weg gehen, mit denen er immer schon Probleme hatte. Für ihn gibt es als Comedian genau zwei Jobs: lustig sein und das reproduzierbar und sich selber spielen zu können. Comedy ist alles erprobt, die Kunst liegt darin es locker rüber zu bringen. Der Unterschied zwischen etwas vorher schreiben und den richtigen Ton auf einer Bühne zu finden, ist aber die wahre Kunst. Für den Comedian ist sein Programm wie ein Hausbau, umso länger er es spielt, desto besser wird es. Man lernt die Schwachstellen kennen, wo der Boden knackst und welche Treppe man überspringen muss. Seine Formel zum Erfolg: Das Material muss so gut sein, dass es auch funktioniert, wenn es einem nicht gut geht. In seinem Programm ist Till Reiners gerne persönlich, versucht aber nie privat zu werden. Comedy ist für ihn viel mehr als nur der geschriebene Witz. Warum ist ein Witz bei dem einen Comedian witzig und beim anderen nicht? Der Unterschied liegt für Reiners in der Energie, mit welcher er auf die Bühne geht. Er möchte keinen Lehrer spielen, sondern politische Themen bildlich erklären, denn er musste sich komplizierte Sachverhalte auch erstmal übersetzten, um sie zu verstehen. Er sieht sich keinem Genre zugehörig und lässt sich weder in Stand-up Comedy noch Kabarett stecken, denn es soll für ihn am Ende nur witzig sein. Nur in Deutschland wird so darauf beharrt Humor in Kategorien zu stecken, denn jeder wird für seinen Humor bewertet. Er möchte den Zuschauern einfach eine geile Zeit geben und dem Publikum die Möglichkeit geben loszulassen und damit einen Raum schaffen, in dem alles witzig gefunden darf.
nicht witzig - Deep Talk mit Evelyn Weigert über Ironie, Scham und Selbstliebe
19-03-2024
nicht witzig - Deep Talk mit Evelyn Weigert über Ironie, Scham und Selbstliebe
In der neuen Folge des Comedy Deep Talks nicht witzig spricht Manuel Stark mit der Influencerin Evelyn Weigert über Humor als Selbstschutz. Außerdem sprechen die beiden über Scham, Selbstliebe, Heilung, Ironie, und Scheitern. Mit diesen Themen kennt sich unser Gast Evelyn Weigert mehr aus, als sie sich das vorgestellt hat. Als Evelyn Weigert mit 15 Jahren von der Schule geschmissen wurde, weil sie einen Penis getöpfert hatte, war klar, dass diese Frau für Aufsehen sorgen wird. Ihr Weg zur Comedy startete unerwartet durch einen Platz in der Comedy Masterclass von Frank Elstner. Sie wollte nie Entertainerin werden, sondern hatte ein Talent Leute auf ihre eigene Art zum Lachen zu bringen. Ihre größte Waffe ist die Selbstironie, die manchmal so tief geht, dass es richtig schmerzhaft werden kann, doch Selbstironie war ihr Weg bereits als Teenager mit Mobbing umzugehen und was mit Witzen über ihre eigenen Waden angefangen hat, ist heute ihre Waffe um das Leben leichter zu machen. Denn für sie steht fest: Humor und Selbstironie ist heilend. Egal ob sensible Themen wie ihren Körper nach der Geburt oder andere Tabuthemen, werden mit Humor verarbeitet um ihnen den Ernst und Scham zu nehmen. Eine Sache, mit der sie bis heute nicht umgehen kann, ist Traurigkeit. Die übermannt sie regelrecht, weil es so selten passiert. Sie vermisst in diesen Moment das Gefühl von glücklich sein so sehr, dass sie alles tut, um das zurückzubekommen, auch wenn sie sich selber zum Affen machen muss. In der Beziehung zu sich selbst waren ihre Eltern extrem wichtig, denn sie haben ihr auch in schweren Zeiten immer gezeigt was bedingungslose Liebe, Sicherheit und Unterstützung bedeuten. Im Gespräch mit dem Autisten Manuel Stark zeigt sich, dass die beiden doch mehr gemeinsam haben, als sie ursprünglich dachten.
nicht witzig - Comedy Deep Talk mit Sebastian Lehmann
02-04-2024
nicht witzig - Comedy Deep Talk mit Sebastian Lehmann
In dieser Folge ist Sebastian Lehmann zu Gast, der sich selbst nicht so richtig in der Comedy verortet, sondern vielmehr ein erfolgreicher Vorleser ist. Sebastian Lehmann kommt aus dem Süden, genauer aus Freiburg, und ihn verschlug es nach Berlin, wo er eine Zeit lang mit seinem Kollegen Marc-Uwe Kling zusammen wohnte. Vater zu sein, löst in ihm – zurecht – eine gewisse Panik aus. Wie auch nicht? Auf einmal hat man Verantwortung für ein Kind. Dennoch ist ein niedliches Kind das Tollste, was einem passieren kann. Zwischen Erwartungen an sich selbst und Sorgen um das Kind versucht sich Sebastian Lehmann an der bedürfnisorientierten Erziehung. Seine Rolle als Vater prägt in der Zwischenzeit auch sein Bühnenprogramm. Jetzt dürfen auch mal Kinderbücher herhalten, um umgedichtet zu werden. Sebastian Lehmann hat immer geschrieben. Er sagt, er könne nichts anders als schreiben, lesen und Stand Up. Er weiß, was lustig ist und hat sich dann gedacht: „Warum sollte das nicht reichen?“ Die Kunst von Sebastian Lehmann lässt unseren Host Manuel Stark schmunzeln und sich wohl fühlen. Liebevoll detailreich schreibt, bzw. liest, er über die Alltäglichkeiten in der Kommunikation mit seinen Eltern, die in der Zwischenzeit nicht nur stolz auf ihn sind, sondern auch denken, dass er tatsächlich Geld verdient mit dem, was er macht. Ein tiefes, offenes Gespräch über Familie, Wärme und Verständnis in dem es auch darum geht, warum Sebastian niemals Lehrer werden wollte und warum man am Ende doch einfach so werden kann, wie die eigenen Eltern sind. Viel Spaß bei dieser Folge nicht witzig - Humor ist, wenn die anderen lachen.