Talk im Hangar-7

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Der Polit-Talk zu aktuellen Themen, die die Gesellschaft bewegen: Jede Woche empfängt Moderator Michael Fleischhacker beim Talk im Hangar-7 eine Runde hochkarätiger Gäste. Mit ihnen diskutiert der Gastgeber live im Hangar-7 am Flughafen Salzburg über brennende Fragen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Kontrovers, hintergründig und lösungsorientiert: Der Talk im Hangar-7 – jeden Donnerstag Abend bei ServusTV. read less

Talk im Hangar-7: Arm, aber klimaneutral - Weltrettung um jeden Preis?
Sep 15 2023
Talk im Hangar-7: Arm, aber klimaneutral - Weltrettung um jeden Preis?
Klimastreiks in den größeren Städten, Protestbriefe an die Regierung, Blockaden im Frühverkehr: Im Vorfeld des Klima-Gipfels am 20. September in New York machen auch die heimischen Klimaschutzaktivisten diese Woche verstärkt mobil. Die Stimmung ist aufgeheizt: Die jüngsten Naturkatastrophen sprächen eine deutliche Sprache, so die Klimaschützer, und die Politik müsse endlich handeln und Österreich bis 2040 klimaneutral machen. Gleichzeitig schwächelt die heimische Wirtschaft, Konjunkturprognosen werden laufend nach unten korrigiert und immer mehr Stimmen warnen vor einer Deindustrialisierung Europas. Klima oder Wohlstand: Müssen wir uns entscheiden? Sollte uns jedes Mittel recht sein, um die Pariser Klimaziele doch noch zu erreichen? Oder trifft es erst recht wieder jene, die sich die täglichen Ausgaben schon jetzt nur mehr schwer leisten können? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Der Top-Manager und langjährige VW-Chef Herbert Diess ist davon überzeugt, dass wir den wirksamsten Hebel im Kampf gegen den Klimawandel bereits in der Hand halten: die Solarindustrie. Die ehemalige Politikerin und jetzige Beraterin Antje Hermenau hat die Grünen aus Protest gegen die Parteilinie verlassen. In einer vorschnellen Abkehr von fossilen Brennstoffen sieht sie ein massives Risiko und warnt: Unser Wohlstand ist in Gefahr! Der Grazer Mobilitätsexperte Gerfried Jungmeier forscht zu klimaneutralen Lebensstilen und ist sicher: Ohne dass wir alle unser Verhalten ändern, wird es nicht gehen. Der Ökonom und Politikwissenschaftler Ralph Schöllhammer plädiert für den Blick aufs große Ganze: Der einzige Effekt der derzeitigen Klimapolitik sei der wirtschaftliche Niedergang Europas, während der Rest der Welt ganz andere Sorgen habe.
Talk im Hangar-7: Blutiger Almsommer - Wie umgehen mit Wolf und Bär?
Jul 7 2023
Talk im Hangar-7: Blutiger Almsommer - Wie umgehen mit Wolf und Bär?
Vom Waldviertel bis ins Montafon, vom nördlichen Oberösterreich bis ins südliche Kärnten: Die Angst vor dem Wolf geht um in Österreich. Das Raubtier ist zurück und rückt immer näher an Siedlungen heran. Das sorgt nicht nur für große Verunsicherung bei der Bevölkerung, sondern auch bei Urlaubern, die es im Sommer zum Wandern auf die Alm zieht. Besonders betroffen sind die heimischen Landwirte: Fast 1.900 Schafe, Ziegen und sogar Rinder sind 2022 dem Wolf und anderen streng geschützten Räubern zum Opfer gefallen.   Und die Politik reagiert. Immer mehr Bundesländer ermöglichen per Verordnung den schnellen Abschuss von so genannten „Risiko- und Schadwölfen“. Doch damit könnte bald Schluss sein. Denn der Verwaltungsgerichtshof räumt in einer aktuellen Entscheidung Umweltschutz-NGOs das Recht ein, gegen solche Verordnungen Beschwerde einzulegen.   Ein Meilenstein für den Artenschutz – oder ein Schlag ins Gesicht betroffener Schafbauern? Ist eine friedliche Koexistenz von Wolf und Mensch möglich, oder spricht die Realität eine andere Sprache? Welche Gefahr geht von den Bären aus, die immer häufiger durch Österreich streifen und – wie der Fall des getöteten Joggers im Trentino zeigt – auch vor Menschen nicht haltmachen? Und was bedeutet das alles für die Zukunft unserer Almen?   Darüber diskutiert Moderator Michael Fleischhacker mit   Micheal Eichhorn, WolfexperteMaximilian Mayr-Melnhof, Salzburger Landesjägermeister und UnternehmerWalter Pupp, SchafbauerMichaela Skuban, Wildbiologin
Talk im Hangar-7: Asyl, Flucht, Chaos - Hilflose Politik, gescheiterte Integration?
Jun 16 2023
Talk im Hangar-7: Asyl, Flucht, Chaos - Hilflose Politik, gescheiterte Integration?
Seit Jahren tobte der Streit, doch jetzt haben sich die 27 EU-Innenminister auf neue Regeln für Asyl und Migration verständigt. Der Plan sieht vor, die Verteilung von Asylsuchenden neu zu organisieren und die Prüfung wenig aussichtsreicher Asylanträge an die Außengrenzen Europas zu verschieben. Viele begrüßen die Einigung, manchen geht sie jedoch nicht weit genug – gehörte doch Österreich im vergangenen Jahr in Bezug auf die Zahl der Asylanträge zu den am meisten belasteten Ländern in der EU, und auch Deutschland verzeichnet mit einem Plus von 78 Prozent eine massive Zunahme. Das wirkt sich auch auf die Integrationsdebatte aus. Denn manche Gemeinden stoßen bereits an ihre Grenzen, und viele Fragen sind nach wie vor ungelöst. So zeigte etwa kürzlich eine vom Bundeskanzleramt in Auftrag gegebene Studie, dass unter anderem das konservative Islamverständnis und zweifelhafte Frauenbild, aber auch Bildungsdefizite vieler Zuwanderer schwerwiegende Probleme bei der Integration verursachen. Ist der aktuelle Schwenk in der Asylpolitik ein Schritt in die richtige Richtung? Oder ändern die Pläne wenig an den tatsächlichen Problemen der Bürger? Was tun gegen illegale Migration und immer dreistere Schlepper? Und wie ist eine konstruktive Debatte möglich, ohne kritische Stimmen zu verunglimpfen und ins rechte Eck zu stellen? Darüber diskutiert Moderator Michael Fleischhacker mit diesen Gästen: Gerald Tatzgern, Leiter der Schleppereibekämpfung im BundeskriminalamtPetar Rosandić alias Kid Pex, Rapper und FlüchtlingshelferRaphael Bossong, Migrations-ExperteSusanne Wiesinger, Lehrerin und ehemalige Ombudsfrau für Wertefragen und Kulturkonflikte im BildungsministeriumSusanne Schröter, Ethnologin und Islamforscherin
Talk im Hangar-7: Das Geschäft mit der Krise - Wie käuflich ist die Wissenschaft?
Jun 2 2023
Talk im Hangar-7: Das Geschäft mit der Krise - Wie käuflich ist die Wissenschaft?
Für viele Menschen ist das Thema Corona Geschichte. Doch jene, die immer noch massiv unter den Folgen von Ausgrenzung, Impfzwang und Testpflicht leiden, vergessen nicht so schnell. Sie wünschen sich, dass die politischen Entscheidungen während der Pandemie endlich kritisch aufgearbeitet werden – nicht zuletzt bezogen auf die Rolle der Wissenschaft. Der Vorwurf: Vor dem Hintergrund von Interessenskonflikten, ökonomischem Druck oder Versprechungen seien Wissenschaftler viel zu oft zum verlängerten Arm politischer Entscheidungsträger und großer Pharmaunternehmen geworden. Wie unabhängig ist die Wissenschaft tatsächlich? Wer sind die Profiteure der Krise? Wie groß ist der Schaden für die Bürger? Was steckt hinter der viel zitierten Wissenschaftsskepsis? Und wie wahrscheinlich sind Aufarbeitung und Wiedergutmachung? Zu Gast bei Michael Fleischhacker: Norbert Mauser, Professor für Mathematik an der Universität Wien, kritisiert die zunehmende Abhängigkeit der Wissenschaft von Drittmitteln. Viele Forscher hätten sich der Politik angebiedert, manche gehörten aufgrund ihrer Falschaussagen sogar vor Gericht. Der Virologe und Epidemiologe Klaus Stöhr warnt vor einem zunehmenden Vertrauensverlust in staatliche und wissenschaftliche Institutionen und setzt sich vehement für eine geordnete und systematische Aufarbeitung der Pandemie ein. Der ehemalige Impfkoordinator der Regierung, Clemens Martin Auer, heute Konsulent im Gesundheitsministerium, war für die Beschaffung von Covid-19-Impfstoffen verantwortlich. Er verteidigt das Pandemiemanagement der Regierung und sieht keine Notwendigkeit für einen Versöhnungsprozess. Die Medizinjournalistin Cornelia Stolze hat kürzlich einen neuen Fall von Verflechtungen zwischen Politik, Wissenschaft und Medien aufgedeckt. Sie sagt: „Die Freiheit der Forschung ist nicht mehr gegeben.“
Talk im Hangar-7: Chaostage in der SPÖ - Wie tot ist Rot?
May 26 2023
Talk im Hangar-7: Chaostage in der SPÖ - Wie tot ist Rot?
Es hätte einen Schlussstrich unter den seit Jahren schwelenden Konflikt innerhalb der SPÖ setzen sollen. Doch das Ergebnis der Mitgliederbefragung über Parteivorsitz und Spitzenkandidatur hat diese Woche erst recht wieder einen Keil zwischen die Lager getrieben – und die Führungsdebatte zwischen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler verlängert. Die parteiinternen Grabenkämpfe gehen also weiter, während die SPÖ in der Gunst der Wähler mehr und mehr abrutscht: Bei der Sonntagsfrage liegt die ehemalige Kanzlerpartei mittlerweile deutlich abgeschlagen hinter FPÖ und ÖVP auf Platz drei. Wer bestimmt künftig den Kurs der SPÖ – der burgenländische Landeshauptmann, dem viele eine zu starke Annäherung an das rechte Lager vorwerfen und der bei der Befragung trotz Platz eins nur ein Drittel der Stimmen auf sich vereinen konnte? Oder der Hoffnungsträger des linken Flügels, der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler? Woran ist die bisherige Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner gescheitert? Und ist Österreich gerade erste Reihe fußfrei dabei, wie sich eine Partei selbst abschafft? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Roland Fürst, Landesgeschäftsführer der SPÖ Burgenland, gilt als Spin Doctor von Hans Peter Doskozil und geht davon aus, dass er beim Bundesparteitag souverän gewinnen wird; Die Linksaktivistin Sonja Grusch unterstützt Andreas Babler und sieht seine Kandidatur als Chance, aus der SPÖ wieder eine „echte sozialistische Partei“ zu machen. Florian Klenk, Chefredakteur des „Falter“, rät der Partei, sich möglich schnell zusammenzuraufen, anderenfalls habe sie einer künftigen Koalition zwischen ÖVP und FPÖ nichts mehr entgegenzusetzen; So etwas Spannendes sei der SPÖ schon lange nicht mehr passiert, glaubt dagegen die WELT-Journalistin und Autorin Anna Schneider – die Führungsdebatte sei die Gelegenheit, endlich wieder ein Profil zu entwickeln; Polit-Blogger Gerald Grosz sieht nicht die leiseste Chance für eine baldige Beilegung des Konflikts und sagt: „Die SPÖ ist am Ende.“
Talk im Hangar-7: Korrupt, verhabert, vernadert - Was bleibt vom Ibiza-Skandal?
May 12 2023
Talk im Hangar-7: Korrupt, verhabert, vernadert - Was bleibt vom Ibiza-Skandal?
17. Mai 2019: Ein politisches Beben erschüttert Österreich. Infolge der Veröffentlichung des Ibiza-Videos treten der damalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache und der damalige FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus zurück, die Regierung löst sich auf und eine Übergangsregierung führt einige Monate lang die Geschäfte Österreichs. Vier Jahre danach sind die Zeiten, in der die FPÖ für den Ibiza-Skandal abgestraft wurde, definitiv zu Ende – nach Erfolgen bei mehreren Landtagswahlen liegen die Freiheitlichen in bundesweiten Umfragen klar vorn. Doch die Ermittlungen fördern immer neue Skandale zu Tage, im Zuge der „Inseraten-Affäre“ kämpft nun die ÖVP mit Korruptionsvorwürfen. Österreich ist indes im internationalen Korruptionsindex weiter abgerutscht und liegt nur mehr knapp vor Staaten wie den Seychellen, Taiwan oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Welche Lehren sollten Politik, Justiz und Medien aus dem Ibiza-Skandal ziehen? Ist „Schwamm drüber“ in Österreich viel zu oft eine Option? Oder sind im Zuge der Ibiza-Aufarbeitung auch Irrtümer, Fehleinschätzungen und Versäumnisse passiert? Für wen war die Ibiza-Affäre Mittel zum Zweck? Und wie lässt sich das verlorene Vertrauen der Bürger in die Institutionen der Republik wiedergewinnen? Darüber diskutiert Moderator Michael Fleischhacker mit diesen Gästen: Johann Pauer, Ex-Anwalt von Heinz-Christian StracheMartin Kreutner, Anti-Korruptions-ExperteCorinna Milborn, JournalistinChristoph Pöchinger, PolitikberaterPeter Hochegger, Ex-Lobbyist
Talk im Hangar-7: Künstliche Intelligenz - Übernehmen die Maschinen die Kontrolle?
May 5 2023
Talk im Hangar-7: Künstliche Intelligenz - Übernehmen die Maschinen die Kontrolle?
Die Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant. Text-Roboter wie ChatGPT kommunizieren mittlerweile ähnlich wie Menschen, Bildgeneratoren liefern in wenigen Sekunden fotorealistische Bilder, Fahrzeuge funktionieren längst auch ohne Fahrer und in der Medizin unterstützt Künstliche Intelligenz Ärzte bei Diagnostik und Behandlung. Doch immer mehr Experten wie Tesla-Chef Elon Musk raten zu einer Entwicklungspause, um Sicherheitsstandards zu schaffen, denn: Die Künstliche Intelligenz habe das Potenzial zur Zerstörung der Zivilisation. Es sei unklar, „wie man die Bösen daran hindert, KI für böse Dinge einzusetzen“, warnte zuletzt auch Geoffrey Hinton, ein führender KI-Entwickler beim US-Konzern Google, der aufgrund seiner Bedenken nun sogar seinen Job kündigte. Setzen wir im Fortschrittsrausch leichtfertig unsere Zukunft aufs Spiel? Bestimmen Computer und Datensysteme viel stärker über unser Leben und unsere Entscheidungen, als wir wahrhaben wollen? Wie nah kann ein Roboter an einen Menschen herankommen? Bewusstsein, Empathie, Gefühle – geht das alles auch über Prozessor und Festplatte? Braucht es für viele Jobs künftig keine Menschen mehr? Und können wir diese Entwicklung überhaupt noch stoppen? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Der KI-Unternehmer Michael Hirschbrich arbeitete 14 Jahre lang im IT- und Hightech-Mekka Silicon Valley und sieht in der KI-Entwicklung eine riesige Chance für Wirtschaft und Gesellschaft.Der Digitalexperte und Autor Jörg Schieb dagegen mahnt zu Vorsicht, bei missbräuchlicher Anwendung habe Künstliche Intelligenz ein enormes Zerstörungspotenzial.Die Digital-Detox-Pionierin Anitra Eggler brennt für digitale Innovationen, rät aber zu klaren Spielregeln im Umgang mit den neuen Technologien.Der Philosoph Konrad Paul Liessmann kritisiert vor allem den Einsatz von Programmen wie ChatGPT im Bildungsbereich: „Das fortschrittsgläubige Frohlocken über Künstliche Intelligenz lässt an so mancher natürlicher Intelligenz zweifeln“.
Talk im Hangar-7: Comeback des Kommunismus - Rote Watsche für die Politik?
Apr 28 2023
Talk im Hangar-7: Comeback des Kommunismus - Rote Watsche für die Politik?
Salzburg hat gewählt – mit einem Ergebnis, das Experten als Vorbote für die nächste Nationalratswahl sehen: Die etablierten Parteien wurden abgestraft, zahlreiche Wähler entschieden sich für Angebote weit links und rechts der Mitte. Neben der FPÖ ist vor allem die KPÖ in Jubelstimmung. Denn nach der Steiermark, wo die Kommunisten seit 2005 im Landtag sitzen und seit 2021 die Grazer Bürgermeisterin stellen, ist nun auch in Salzburg der Einzug ins Landesparlament geglückt. Und nicht nur das: Erstmals in der Zweiten Republik schafften die Kommunisten mithilfe vieler einstiger SPÖ- , Grün- und NEOS-Wähler ein zweistelliges Ergebnis. Der Kommunismus feiert also ein Comeback – ein Wiedererstarken einer alten Ideologie oder vor allem ein Symbol des Protests? Was macht die politische Mitte falsch, dass sich so viele Wähler nicht mehr abgeholt fühlen? Welche Probleme übersehen oder ignorieren die etablierten Parteien? Wie erklärt sich der Höhenflug der KPÖ gerade in einem Sozial- und Wohlfahrtsstaat wie Österreich? Und was steckt hinter dem neuen Alpen-Kommunismus? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Die Politikwissenschaftlerin Lore Hayek macht für das starke Ergebnis von KPÖ und FPÖ in Salzburg vor allem Fehler der etablierten Parteien verantwortlich. Gerade die SPÖ-Wähler seien aufgrund der internen Querelen für andere Parteien leicht zu erreichen gewesen. Der Verleger und Autor Julien Backhaus versteht den Unmut der Wähler mit den Regierenden, rät aber zum Blick in die Geschichte und warnt, Kommunismus führe immer zur Katastrophe. Der Chef der Salzburger KPÖ Plus, Kay-Michael Dankl, führt seinen Wahlerfolg auf ehrliche Politik zurück. Mit kommunistischen Diktaturen, sagt er, habe seine Partei „überhaupt nichts am Hut“. Für den FPÖ-Ideologen Andreas Mölzer prägen rechts- und linkspopulistische Parteien längst den politischen Diskurs, aufgrund der Zersplitterung des linken Lagers sei die FPÖ allerdings klar im Vorteil. „Das Schreckgespenst des Kommunismus ist keines mehr“, sagt der marxistische Publizist Emanuel Tomaselli – und je mehr linke Parteien es gebe, umso besser.
Talk im Hangar-7: Corona-Aufarbeitung - Alles nur ein Bluff?
Apr 14 2023
Talk im Hangar-7: Corona-Aufarbeitung - Alles nur ein Bluff?
Man wolle das Trauma Corona gemeinsam aufarbeiten: Das gaben Bundeskanzler Karl Nehammer und Gesundheitsminister Johannes Rauch vor einigen Wochen bekannt. Rund um Ostern sollte ein Dialogprozess starten, Wunden geheilt und Gräben zugeschüttet werden. Doch jene, die sich laut Nehammer „durch die Pandemie und ihre Folgen nicht mehr in der Mitte der Gesellschaft willkommen gefühlt haben“, müssen sich wohl weiter gedulden. Denn der Startschuss zur Versöhnung werde verschoben, ließ die Regierung diese Woche wissen – erste Details gebe es nicht vor Ende April. Allerdings stellt der Kanzler klar: Einen Corona-Fonds wie in Niederösterreich, mit dem unter anderem verfassungswidrige Strafen zurückgezahlt werden sollen, werde es definitiv nicht geben. Stehen die Zeichen jetzt tatsächlich auf Aufarbeitung, oder handelt es sich um ein reines Lippenbekenntnis? Wie groß ist die Bereitschaft der Verantwortlichen, Fehler und Versäumnisse aus drei Jahren Pandemiepolitik einzugestehen? Können Opfer von fehlgeleiteten Maßnahmen und Impfschäden Entschuldigung oder Entschädigung erwarten? Und welche Fehler sollten wir in der nächsten Krise keinesfalls wiederholen?  Darüber diskutiert Moderator Michael Fleischhacker mit diesen Gästen: Dorothee von Laer, VirologinMartin Sprenger, GesundheitswissenschaftlerAlexander Wrabetz, ehemaliger ORF-GeneraldirektorRuth Poglitsch, AllgemeinmedizinerinUwe Eglau, Psychotherapeut und Diakon
Talk im Hangar-7: Neutrales Österreich - Ein Konzept von gestern?
Mar 31 2023
Talk im Hangar-7: Neutrales Österreich - Ein Konzept von gestern?
Am Donnerstag spricht Wolodymyr Selenskyj vor dem österreichischen Parlament, im Anschluss will der Nationalrat über die Rede debattieren. Bisher hatte Österreich dem ukrainischen Präsidenten als eines von ganz wenigen EU-Ländern einen solchen Auftritt verwehrt. Und auch jetzt wird er nicht von allen begrüßt – Kritiker sehen darin eine stärkere Involvierung Österreichs in den Krieg in der Ukraine sowie eine Abkehr von der Neutralität. Und tatsächlich fordern eine Reihe maßgeblicher Persönlichkeiten schon seit Kriegsbeginn eine ergebnisoffene Debatte über die heimische Sicherheitspolitik. Weite Teile von Politik und Gesellschaft hätten die Illusion, Österreich könne sich weiterhin aus allem heraushalten – und das sei gefährlich, heißt es in einem mittlerweile zweiten offenen Brief an Bundespräsident, Regierung und Bevölkerung. Wie gut ist unser Land tatsächlich auf Bedrohungen von außen vorbereitet? Schützt oder schwächt uns die Neutralität? Braucht es mehr, womöglich auch militärische Unterstützung für die Ukraine? Oder mischen wir uns damit viel zu stark in einen Krieg ein, der nicht der unsere ist? Die Gäste bei Michael Fleischhacker: Die ukrainische Kulturmanagerin Oleksandra Saienko, deren Mann mit einer eigenen Einheit in Bachmut kämpft und die von Österreich fordert, sich endlich von der Neutralität zu lösen; der Politikwissenschaftler Heinz Gärtner, der sich für die Beibehaltung einer engagierten Neutralität ausspricht und dazu rät, den Kontakt mit beiden Kriegsparteien aufrechtzuerhalten; der Militärexperte und Oberst a.D. Ralph Thiele, der einen militärischen Sieg der Ukraine für unwahrscheinlich hält, Bewegung in die Verhandlungen könnte derzeit aber nur China bringen; und der Politikberater und Analyst Franz-Stefan Gady. Er warnt vor einem erhöhten Risiko eines Angriffs auf Österreich und fordert die Regierung auf, seine langjährige sicherheitspolitische Strategie endlich zu überdenken.
Talk im Hangar-7: Klima, Krisen, Kollaps - Mit Anlauf in die falsche Richtung?
Mar 17 2023
Talk im Hangar-7: Klima, Krisen, Kollaps - Mit Anlauf in die falsche Richtung?
Die Aussichten sind düster: Der Krieg auf europäischem Boden nimmt kein Ende, die Energiekrise gefährdet Wohlstand und Arbeitsplätze, und die Teuerung ist für viele kaum mehr zu stemmen. Trotzdem fordern Klimaaktivisten von der Politik weitere einschneidende Maßnahmen, Limits und Verbote, um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden. Manche stellen sogar die liberale Demokratie und die freie Marktwirtschaft zur Diskussion. Denn um die Klimaziele noch zu erreichen, sei ein kompletter Systemwandel nötig. Sind wir auf dem richtigen Weg? Und sind im Kampf gegen multiple Krisen tatsächlich auch undemokratische Mittel erlaubt? Oder befinden wir uns auf einem gefährlichen Kurs in Richtung Unfreiheit? Brauchen wir andere Werkzeuge, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen? Und wie lernen wir wieder, mit Widerspruch umzugehen?   Die Gäste bei Michael Fleischhacker: „Unsere Demokratie versinkt im Treibsand“, sagt die Politikwissenschaftlerin und Publizistin Ulrike Guérot. Ihr fehlt eine ergebnisoffene öffentliche Debatte zu den aktuellen Krisenthemen; Christian Zeller, Professor für Wirtschaftsgeographie an der Universität Salzburg, fordert einen Systemwechsel hin zum Ökosozialismus und tritt für weniger Verbrauch und mehr Verzicht ein; der Ökonom und Psychiater Stefan Brunnhuber ortet zwar in der Bevölkerung eine große Bereitschaft zur Veränderung, warnt aber vor Alarmismus und Angstmache; und der Energieexperte und Bestsellerautor Fritz Vahrenholt: Er rechnet mit der aktuellen Energiepolitik der Grünen ab – die Energiewende sei gescheitert, Europa im wirtschaftlichen Sinkflug.