Hier sind zwei Welten festgehalten: eine im Krieg, eine im Frieden - in der riesenhaften französischen Grand Opéra Les Troyens von Hector Berlioz. Es ist ein Wahnsinn der Extreme. Wohl kein Komponist tauchte je tiefer in die Stoffe, die ihn zu Musik bewegten, und bei Berlioz sind es immer die größten: Faust, Romeo und Julia, Hamlet, darunter macht er es nicht – doch der Untergang Trojas, des trojanischen Feldherren Aeneas‘ Flucht nach Karthago, wo er die Königin Dido liebt und sie verlässt, weil er nach Italien weitermuss, seinem Auftrag folgen, ein Held sein, Rom, die Stadt und ein Weltreich zu gründen – diese Geschichte durchdrang den romantischen Extremisten Hector Berlioz ein Künstlerleben lang. So rückt nach vorn, worauf auch Berlioz grandiose und maßlose Musik zielt: Auf das, was tief in seinen Figuren west, und was den kleinen Hector erschütterte, ihre Gefühle, Ängste, ihre Sehnsüchte.
Autor und Sprecher: Holger Noltze
Sprecher: Daniele Rustioni
Sprecherin: Cathrin Störmer
Schnitt: Jan Beckhaus
Betreuung: Anna Blei
Dramaturgie und Projektleitung: Christopher Warmuth