Stadtrederei. Reflexionen zu Stadt und Raum

ISW - Institut für Städtebau und Wohnungswesen München

Die Entwicklung von Stadt und Raum gewinnt durch Krisenerscheinungen, gesellschaftliche Debatten und einen wachsenden Kreis neuer (Stadt-)Akteur*innen an Dynamik. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, gehen Planer*innen zunehmend neue Wege und hinterfragen altgediente Instrumente und Handlungsmuster. Im Podcast „Stadtrederei. Reflexionen zu Stadt und Raum“ sprechen Expert*innen am Beispiel aktueller städtebaulicher Herausforderungen, über die Abkehr von bestehenden planerischen Denkmodellen und über mutige Entwürfe und unorthodoxe Ideen zur Gestaltung städtischer Zukünfte. Neben Stadtplaner*innen und Architekt*innen, zählen weitere (Stadt-) Akteur*innen unterschiedlichster Professionen zu den Gästen. Der Podcast zeichnet sich durch eine unkonventionelle und reflexive Herangehensweise aus und bietet neue Perspektiven im Umgang mit aktuellen Themen der Stadtentwicklungsplanung. Der Podcast „Stadtrederei. Reflexionen zu Stadt und Raum“ ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Städtebau und Wohnungswesen (ISW) mit Dr. Christine Grüger (suedlicht, Freiburg) und Dr. Fee Thissen (Urbane Transformation, Oberhausen). read less
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#32 Das Steingauquartier in Kirchheim unter Teck – ein Quartier im Werden
03-07-2024
#32 Das Steingauquartier in Kirchheim unter Teck – ein Quartier im Werden
Konzeptvergabe und das Leben in Baugemeinschaften In Kirchheim unter Teck wächst mit dem Steingauquartier ein Vorzeige-Stadtteil, der als bunt, lebendig, gemeinschaftlich und vor allem bezahlbar gepriesen wird. Hier leben aktuell 850 Menschen in 17 Baugemeinschaften und sechs Einfamilienhäusern. In vielen ISW-Seminaren erfahren die kommunalen Praktiker:innen, wie diese Konzeptvergabe-Verfahren verwaltungstechnisch ablaufen. Doch was ist das Besondere daran, dort zu leben? Wie erging es den Menschen in der Planungs- und Bauphase? Wir haben uns auf den Weg gemacht und das „Quartier im Werden“ besucht, um das herauszufinden. Dabei haben wir Gespräche mit dem Stadtplaner, Stadt(teil)bewohner:innen, dem Projektentwickler und den begleiteten Expert:innen für Konzeptvergabeverfahren geführt. Die Konzeptvergabe ist ein „Wettbewerb der besten Ideen“, um eine Wohnidee umzusetzen. Jede Baugruppe muss eine gemeinsame Idee mitbringen, um den Zuschlag für ein Baugrundstück zu bekommen. Wie das abläuft und was Kirchheim unter Teck von Tübingen, der „Mutter der Konzeptvergaben“, lernen konnte, beschreiben Matthias Gütschow (Architekt, Projektentwickler zum Bauen in Gemeinschaften, BaugemeinschaftsArchitekten Südwest.e.V. Tübingen) und Natalie Schaller (Architektin und Kommunalberaterin, geschäftsführende Gesellschafterin der mitbauzentrale, München), sowie Gernot Pohl, der „Vater des Steingauquartiers“ (Architekt und Stadtplaner, Abteilungsleiter Stadtplanung der Stadt Kirchheim unter Teck). Es wird deutlich, dass gemeinschaftlich Häuser zu planen erschwinglich ist und lebendige Nachbarschaften hervorbringt. Eine gelungene Alternative zu den gelichförmigen Einfamilienhausgebieten und ein Mehrwert für die Gesamtstadt und der Umwelt darstellt! Im Aushandeln von Kompromissen wird Demokratie gelebt. Das brauchen wir in diesen Zeiten mehr denn je. Hoffentlich können wir Sie, liebe Zuhörer:innen, mit unserer ersten Reportage inspirieren. Wir freuen uns auf Ihr Feedback und wünschen eine gute Sommerzeit!
Auf einen Kaffee in der Stadtrederei mit Stephan Reiß-Schmidt:
29-01-2024
Auf einen Kaffee in der Stadtrederei mit Stephan Reiß-Schmidt:
Um aktuelle Anlässe zeitnah behandeln zu können, startet die Stadtrederei ein neues Format. „Auf einen Kaffee mit …“. Kurz und kompakt besprechen wir mit einem Gast über Projekte und Vorhaben mit hoher Aktualität und Nachrichtenrelevanz. Zur Premiere haben wir Stephan Reiß-Schmidt eingeladen. Er ist engagierter Aktivist für eine gemeinwohlorientierte Bodenwende und ehemaliger Planungsdirektor der Stadt München. Im November 2023 hat er einen Aufruf an die Politik und Planer:innenzunft gestartet. Dabei geht es um die vorgelegte „Formulierungshilfe“, ein Gesetzentwurf, mit dem bezahlbarer Wohnraum in angespannten Wohnungsmärkten beschleunigt werden soll. Mit der Generalklausel des § 246 e BauGB sollen bis 2026 sämtliche Errungenschaft des Planens und Bauens in Hinblick auf gemeinwohlorientierte Bodenpolitik und bezahlbares, nachhaltiges Wohnen außer Kraft gesetzt werden. Unter den Tisch fallen dann Bauverpflichtungen, Mindestquoten für geförderten Wohnungsbau, grenzscharfe Ausweisungen von Innen- und Außenbereichen sowie der Öffentlichkeitsbeteiligung und Umweltverträglichkeitsprüfungen. Dies ist ein erheblicher Eingriff in das Recht der kommunalen Selbstverwaltung. Die Fachwelt ist entsetzt und die Zeit drängt etwas gegen diese Initiative zu tun. Im Gespräch erklärt Stephan Reiß-Schmidt die Hintergründe des § 246 e BauGB und dessen Auswirkungen auf eine sozial- und klimagerechte Bodennutzung. Hören Sie rein, trinken Sie einen Kaffee mit uns – und seien Sie wachsam!