In dieser Episode von "Mann sein heute" geht es um das brisante Thema der Erwartungen und warum unausgesprochene Erwartungen das tödlichste Gift für Beziehungen sind.
Der Fokus liegt darauf, wie Erwartungen, besonders wenn sie nicht ausgesprochen werden, negative Auswirkungen auf alle Beziehungen und Partnerschaften und letztlich das eigene Leben haben können.
Erwartungen! Wir alle haben sie, oft unausgesprochen, und heute tauchen wir tief in die Dynamik dieser Erwartungen ein. Erwartungen sind grundsätzlich nichts Schlechtes, solange sie offen formuliert und besprochen werden. Ob im Arbeitsleben oder in der Partnerschaft, ausgesprochene Erwartungen können zu Absprachen führen, die die Grundlage für ein harmonisches Miteinander bilden.
Das Problem entsteht jedoch mit den unausgesprochenen Erwartungen. Hiervon gibt es bewusste und unbewusste Erwartungen. Die bewussten, aber unausgesprochenen, können aus Ängsten resultieren – Angst vor der Reaktion des anderen oder vor der Unsicherheit, ob die Erwartung erfüllt wird.
Die unbewussten Erwartungen, die während unserer Sozialisation entstehen, sind oft das giftigste Element für Beziehungen, auch zu uns selbst. (Selbst)Vorwürfe entstehen, wenn wir bzw. das Gegenüber von unseren eigenen, meist unbewussten, Erwartungen abweichen. Diese (Selbst)Vorwürfe können tiefergreifend sein als die Enttäuschungen über nicht erfüllte bewusste Erwartungen selbst.
Der zentrale Unterschied zwischen Erwartungen und Wünschen liegt darin, dass Erwartungen ein projiziertes Zukunftsbild beinhalten, gegen das "abgeglichen" wird. Selbst bei Erfüllung erfolgt - sofern überhaupt - eine neutrale Reaktion - ist ja Selbstverständlich, bei Nichterfüllung Enttäuschung. Wünsche hingegen beinhalten die Unsicherheit, ob sie erfüllt werden, und führen bei Erfüllung zu Freude.
Eine Beziehung, die hauptsächlich auf Erwartungen basiert, gleicht einer Liste von abgearbeiteten Aufgaben – neutral, motivationslos und wenig emotional ansprechend. Wünsche hingegen führen zu positiven, emotionalen Reaktionen und stärken die Bindung. Besonders problematisch sind unausgesprochene Erwartungen in Beziehungen, da die andere Person oft nicht einmal von ihnen weiß. Dies führt zu Unsicherheit und Missverständnissen auf beiden Seiten, ohne dass die Ursache darüber beiden Seiten bewußt und damit klar ist.
Es ist schwer, Erwartungen vollständig zu vermeiden, aber eine feinfühlige Reflexion darüber, ob sie wirklich selbstverständlich sind, kann helfen. Die Empfehlung lautet, die Erwartungshaltung zu überdenken und stattdessen die Dankbarkeit für die scheinbar selbstverständlich gewordenen Dinge zu kultivieren.
Ein positiver Abschluss-Tipp: Beendet doch den Tag in einer Partnerschaft mit einem Dank an Dein Gegenüber - und wenn es eine noch so kleine Situation war. Diese einfache Geste kann die Energie für Euren Schlaf positiv beeinflussen und eine Atmosphäre der Wertschätzung schaffen.
Ich hoffe, dieser Einblick in die komplexe Welt der Erwartungen und ihre Auswirkungen konnte euch bereichern.
Bleibt dran für weitere spannende Themen bei "Mann sein heute".
Euer Ingo
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