In dieser Folge von Episoden rund um unserer Prägungen geht es um die Gesellschaft und die Personen und Institutionen, die diese repräsentieren. Die wesentlichen Bausteine hierbei sind natürlich die ganz offensichtlichen: Gesetze und Verordnungen. Vorschriften im Großen aber auch im Kleinen, wie zum Beispiel die Kleidervorschrift in deinem Unternehmen. Es gibt natürlich aber auch andere, jetzt nicht explizit aufgeschriebene Verordnungen, die aus der anderen Richtung kommen, zum Beispiel der Religion, relativ offensichtlich in der Bibel die Zehn Gebote. Ähnliches gibt es in unserern Kulturen, auch da gibt es Verhaltensweisen die erwartet werden, ohne dass sie möglicherweise explizit niedergeschrieben sind, z.B. dass man einer Frau die Tür aufhält.
Oft stehen keine richtige Regeln dahinter, aber es wirkt eine unterschwellige Form von Wertvorstellungen oder Verhaltensvorstellungen, ohne dass sie so richtig ausgesprochen werden. Viele sozialen Regeln oder eher Leitbilder, die auch nirgends richtig ausgesprochen werden, werden in der Regel an der Schule, im Kindergarten von diesen Gruppen vermittelt. Oder durch die Öffentlichkeit, bzw. durch die Dinge, die uns aus dem Öffentlichen auf uns zukommen: Zeitschriften, Filme, Fernsehen, Kino. Dort werden unter anderem Leitbilder transportiert, eine idealisierte Vorstellung von einem Mann, einer Frau, einer Familie, einer Beziehung, einer Ehe, eines Arbeitsverhältnisses. Z.B. die Figur einer Frau. Es gab Zeiten, Stichwort Twiggy, da war eine knabenhafte, schmale Figur, das Vorbild - in anderen Zeiten war das eher das Gegenteil, also vollbusige, kräftige Frauen das Ideal.
Auch wenn dies bei Männern ein bisschen weniger auftritt, einen Einfluß hat es schon. Vielleicht weniger in der körperlichen Konstitution eher in Bezug auf den Typ - oder Beides. Beispiele wären John Wayn, Clint Eastwood, Rambo oder James Bond, aber auch ganz gegenteilige Typen wie McIvor oder der Held von Mission Imposible.
Ganz neu im Spiel sind die Social Medias, die uns sehr stark prägen, sofern Du in diesen unterwegs bist. Hier ist das Feedback viel unmittelbarer. Vorher war alles unidirektional, aus einer Richtung. Du konntest entscheiden, ob Du Dich darauf einläßt und Rückmeldung gab es keine. Heute bekommst Du Rückmeldung von wirklich allen, egal wer es ist und ob er oder sie sich zu erkennen gibt. Inzwischen hat sogar Biene Maja Hater. Damit muß man auch erst mal zurecht kommen. Dort bekommst Du sehr klar gespiegelt, was man von Dir erwartet, wie du dich verhältst, wie MAN sich verhält. Leider sind diese Meinungen oft nicht repräsentativ, sondern die am lautesten schreien werden wahrgenommen - so auch in der Presse und den öffentlichen Medien. Alleine du weißt nicht, wer sie sind und wo diese wirklich inhaltlich und emotional stehen. Das ist eine ganz andere, neue Art von Einwirkung.Was alle gemeinsam haben ist die gleiche Sanktion, hältst Du Dich nicht dran, dann wirst Du ausgeschlossen. Klassisch gehst Du ins Gefängnis, zahlst eine Strafe, bekommst eine Abmahnung, wie auch immer, heute in den sozialen Themen ist es ein bisschen schwieriger. Heute wenn du ungewünscht bist, wirst Du in eine Schublade gesteckt und bloß gestellt, Du sollst Dich schämen - so wie früher "in die Ecke stellen" angewendet wurde. Eine sehr tiefgreifende Strafe, denn eines der Grundbedürfnisse ist die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Das kommt einfach daher, dass früher, wenn du ausgeschlossen wurdest von deinem Stamm, dann warst du im Grunde zum Tode verurteilt. Weil alleine überleben war im Grunde nicht möglich.
Welche Beeinflussungen gibt es? Welche sind da? Und dessen darf man sich bewusst sein. Welche willst du annehmen? Welche empfindest du eher als beengend, eingrenzend, unnötig und vielleicht auch überholt? Regeln, die aus der Vergangenheit kommen, die auf die heutige Situation auch nicht mehr anwendbar sind und trotzdem postuliert werden. Sich damit auseinanderzusetzen ist wichtig.