Talking Kaput (a podcast by Kaput – Magazin für Insolvenz & Pop)

Thomas Venker & Linus Volkmann

Kaput steht für den unbeugsamen Glauben an die soziopolitischen Möglichkeitsräume von Kunst als Motor für gesellschaftspolitische Veränderungen. Kaput stands for the uncompromising belief in the socio-political possibilities of Art as the motor for socio-political change. read less
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Oasis | Fontaines D.C | Futuromania
12-12-2024
Oasis | Fontaines D.C | Futuromania
In letzter Zeit ist popkulturell viel passiert und das wird im Kaput-Podcast nun wieder aufgearbeitet. Während Nikolai sich über die Euphorie von Philipp und Lennart anlässlich der Oasis-Reunion eher etwas wundert, tauschen sich die beiden über Erinnerungen an die Gallagher-Brüder aus und freuen sich auf die Konzerte 2025 in UK. Dann geht es um die irische Band Fontaines D.C., auf die sich gerade viele einigen können. Ist das vielleicht die Konsens-Band der Stunde? Wie klingt die Gruppe um Grian Chatten live und was kann ihr neues Album „Romance“ musikalisch? Nicht nur für Nikolai sehr viel. Philipp erzählt allerdings auch, was er an der Band zuletzt sehr kritikwürdig fand und weshalb er ihr letztes Konzert in Köln nicht besucht hat. Gelesen wurde auch. Und zwar „Futuromania“ von Simon Reynolds. Der britische Musikjournalist hat mit dieser Essay-Sammlung das Gegenstück zu seinem Buch „Retromania“ veröffentlicht. Damals ging es noch um die Frage, wieso Pop-Musik sich so sehr an der kulturellen Vergangenheit abarbeitet und (fast) nur noch in den Vintage-Rückspiegel schaut. In „Futuromania“ schreibt Reynolds hingegen über Musik, die in die Zukunft weist und die Nostalgie abschaffen will, beziehungsweise wollte. Es geht vor allem um elektronische Musik von Burial, Daft Punk und (den Retrofuturismus von) Kraftwerk. Lennart, Philipp und Nikolai diskutieren, welche Impulse und Konzepte von Reynolds sie überzeugt haben. Aber am Ende wird dann doch noch einmal zurückgeblickt: Welche Alben waren in den letzten Monaten besonders hörenswert? Spoiler: Lennart pumpt das noch sehr frische Überraschungsalbum von US-Rap-Ikone Kendrick Lamar, Philipp empfiehlt die neuen Songs von der israelischen Musikerin Noga Erez und Nikolai verrät, warum ihn der britische Musiker Geordie Greep überzeugt hat. Philipps Text über Noga Erez: https://kaput-mag.com/stories-de/noga-erez-ich-mag-den-begriff-selbstliebe-nicht_kann-auch-sehr-toxisch-sein/ Lennarts Text über Fontaines D.C.: https://kaput-mag.com/stories-de/fontaines-d-c_that-end-of-the-world-armageddon-kind-of-shit/ Simon Reynolds: Futuromania. Elektronische Träume von der Zukunft. Ventil Verlag, 2023. Aus dem Englischen von Ja-Niklas Jäger und Chris Wilpert. Aufnahmedatum: 26.11.2024 Werdet Kaput-Supporter / Become a Kaput Supporter: Ihr könnt uns einmalig einen Betrag Eurer Wahl paypalen: paypal.me/kaputmagazin oder über unsere Steady Seite zu monatlichen Supporter_innen werden: https://steadyhq.com/de/kaput-magazin So oder so, unser Dank ist Euch gewiss. There are two ways of supporting us, either you paypal us a single contribution: paypal.me/kaputmagazin or you become a monthly supporter of Kaput via our Steady page: https://steadyhq.com/de/kaput-magazin One way or another, our gratitude is assured to you Love from Cologne, Köln, Linus Volkmann und Thomas Venker für das Team hinter Kaput – Magazin für Insolvenz & Pop
Vampire Weekend | Chilly Gonzales | Hamburger Schule
18-07-2024
Vampire Weekend | Chilly Gonzales | Hamburger Schule
In der neuen Podcastfolge von "Talking Kaput" sprechen Philipp, Lennart und Nikolai über drei spannende Themen aus der Welt des Pop. Nachdem sie über das großartige Album "Only God Was Above Us" von Vampire Weekend reden, geht es im Anschluss um Chilly Gonzales, seine "F*CK WAGNER"-Petition sowie den gleichnamigen Song (über den einflussreichen und antisemitischen Komponisten Richard Wagner). So erzählte Gonzales im Interview mit Philipp: "I guess this Wagner topic has been there since I was sixteen, since I saw the operas with my father who was jewish. It was the first time where I had to think about this question of great art made by a 'scheußlicher Mensch'. And it was the first time that I was thinking 'I'm gonna become an artist. Am I a good person? What am I actually?' So this has been a question that I have been thinking about for 35 years and it only came out in the song in 2022 when I started writing it." Als letztes Thema sprechen die drei noch über das Buch "Der Text ist meine Party: Eine Geschichte der Hamburger Schule", dessen Autor Jonas Engelmann ebenfalls für den Podcast interviewt wurde. Im Bezug auf den fortlaufenden Appeal der Hamburger Schule teilte er Philipp mit: "Ich würde schon sagen, dass wir in der aktuellen Situation gesellschaftlich in einem ähnlichen Moment stehen, wo eine Dynamik plötzlich in die Politik gekommen ist, die aus einer linken Perspektive durchaus bedrohlich wirken kann und wo die reale Gefahr einer politischen Rechten, die sich immer mehr Raum nimmt, sichtbar wird. Die Hamburger Schule war letztendlich ein Versuch, darauf mit Musik zu reagieren." Wichtiger Kaput-Tipp: Chilly Gonzales wird am 25. Juli auf dem Kölner Roncalliplatz auftreten, mit der kanadischen Electroclash-Sängerin Peaches im Vorprogramm! Große Empfehlung! Und hier noch zwei Kaput-Texte von Lennart und Philipp, als Ergänzung zur Podcastfolge! Lennart Brauwers zum neuen Album von Vampire Weekend: https://kaput-mag.com/stories-de/vampire-weekend-sagen-fuck-the-world/ Philipp Kressmann über Kettcar und "F*CK Wagner": https://kaput-mag.com/critics_de/record-of-the-week_kettcar_gute-laune-ungerecht-verteilt/
Yesim Duman & Pamela Owusu-Brenyah
29-07-2023
Yesim Duman & Pamela Owusu-Brenyah
Mein Name ist Lennart Brauwers. Ich schreib als Musikjournalist für verschiedene Zeitungen und Magazine, am liebsten natürlich für Kaput, und in dieser Folge durfte ich mich mal für den Talking Kaput Podcast vor's Mikro setzen. Meine Gäste in dieser Folge waren Pamela Owusu-Brenyah und Yesim Duman. Die beiden sind zwei der drei Mitglieder des Kurationsteams vom Pop-Kultur Festival in Berlin, das seit 2015 existiert und jedes Jahr nicht nur durch wunderbare Konzerte, sondern auch durch Talks, Lesungen und Commissioned Works begeistert. Auch für dieses Jahr wurde wieder mit viel sehr Expertise von Fachleuten wie Pamela und Yesim ein ganz besonders und vor allem vielfältiges Programm zusammengestellt. Dabei ergänzen die beiden sich total gut – das hat man auch in unserem Gespräch gemerkt. Während Pamela ihren Fokus häufig auf afrikanische Popkultur legt, geht es bei Yesim oft um queere und postmigrantische Perspektiven. Was bei der Kuration des Pop-Kultur Festivals jedenfalls immer eine zentrale Rolle spielt, sind Begriffe wie Inklusion und Gleichberechtigung. Die beiden legen sehr viel Wert darauf, in ihrem Programm ein sehr diverses Bild von Popkultur darzustellen. Auch darüber haben wir in unserem Interview gesprochen. Woher Pamela Owusu Brenyah und Yesim Duman beim Kuratieren ihre Inspiration finden, was Popkultur für sie bedeutet und was das Ganze mit Fussball zu tun hat, erfahrt ihr in dieser Folge von Talking Kaput. Doch zuerst einmal hab ich die beiden gefragt, wie sie das Festival in ihren Worten beschreiben würden. Viel Spaß bei dieser Episode von Talking Kaput.
Stefan Müller
09-07-2023
Stefan Müller
Die letzte Textzeile des Songs „Harness Your Hopes“ der US-Indie-Band Pavement lautet: "And my heart's wide open truly“. Vielleicht kommt es daher, dass ich um die große Pavement-Liebe von Stefan Müller weiß, dass ich ihn mit diesem Song und vor allem dieser Zeile verbinde. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass seine Bilder mir oft wie Landkarten seines Innenlebens vorkommen. Stefan Müller ist in Frankfurt am Main geboren und hat eher durch Zufall im Flimmern der Nächte den Weg zum Kunststudium an der Städelschule Frankfurt gefunden, wo er bei Prof. Thomas Bayrle studierte. Später zog es ihn – wie so viele andere auch – nach Berlin, wo er viel Zeit im „Dirt“ auf der Torstrasse verbrachte, einem jener mystischen Berliner Orte der Nullerjahre, in denen die Zeit still zu stehen schien und die Luft so dicht wie in einem Song von Brüllen stand. Irgendwann landete er für schließlich für einige Jahre in Köln, der schönsten Stadt Deutschlands – und schnell im Dunstkreis von Kaput. An einem Donnerstag in einem heißen Sommer spielte er ein melancholischs Konzert im Rahmen unserer „Köln ist kaput“-Reihe im Gold + Beton. In Köln zeigte er im Kölnischer Kunstverein auch seine für mich bis dato nachhaltigste Ausstellung: "Allerliebste Tante Polly“. Bilder, so unwirklich wie die ersten Gedanken nachdem man aus einem tiefen Traum erwacht ist. Zuletzt zeigte Stefan bei seiner Frankfurter Galerie Bärbel Grässlin die Ausstellung „Moderner Anstrich“. Für 2024 sind erste Ausstellungen in den USA in Planung, einem – falls ich das nach der Einleitung noch erwähnen musss – großen Sehnsuchtsort des Indie-Rock-Fans Stefan Müller. Ich habe Stefan Müller im Mai 2023 in seinem Atelier im Berliner Stadtteil Wedding besucht. Viel Spaß bei dieser Episode von Talking Kaput.
Lucrecia Dalt
08-12-2022
Lucrecia Dalt
Like the whirr of a wake-up call, Lucrecia Dalt’s metallic compositions entice us to rethink the possibilities of materiality and existence. The Colombian musician and sound artist has carved out a place at the contemporary frontiers of avant-garde and electronic music, hardware in hand, to channel age-old questions into a distinct and transgressive musical language. Perhaps the ability to dig a little deeper is hard-wired into Dalt’s creative process through her background as a geotechnical engineer. Now residing in Berlin, Dalt often seeks inspiration in the worlds of fiction, poetry, geology and desire, excavating nuanced references to untangle and respond to in her music. At times, this exploratory impulse surfaces like an introspective call and response experiment with her source material, forming new perspectives on ideas rooted in Colombian mythology to German New Wave cinema. Dalt’s conceptual blueprints are intimate and intricate, emerging like cyanotypes cast in the sun. Around these frameworks she shapes her sound, using analogue instrumentation, a vast array of synthesizers and the processed glow of her voice. Dalt joined the RVNG family in 2018 with the release of Anticlines. Interspersed with enigmatic metaphors, the record channels at its core the principle of tectonic plates compressing stratified rock: old material is pushed to the centre and sometimes becomes exposed. Guided by this concern with boundaries and edges, Dalt reframes traditional Latin American rhythms beside visceral tones of electronic composition and fragmented spoken word, tracing new contours in the topography of human consciousness. The poetic lyrics of Anticlines were written collaboratively between Dalt and artist Henry Andersen, and the accompanying artwork was realised by visual artist and ongoing collaborator Regina de Miguel. With the release of Dalt’s seventh album No era sólida (2020), another world is located in her universe. In an embrace of introspection, Dalt sets out to capture the moment when one becomes pure sound. This transcendent process of creation summons Lia: an apparition of the artist as possessed by mimetic impulses. Language is dissolved into an evocative collection of glossolalia as the record swells with rhythmic tremors and the lunar echoes of a lawless organism tethered to sonic hardware. Navigating through each song as a different state experienced by Lia, the album closes with spoken word reflections on the existence of an unworldly lifeform seeded through sound. Her sound work has been presented internationally in spaces such as Issue Project Room, Pioneer Works in New York, Haus der Kulturen der Welt in Berlin, Museum of Modern Artin Medellín, the Mies van der Rohe pavilion in Barcelona, the New South Walles art gallery in Sydney, among others. (introduction text by Futura: https://futura-artists.com/lucrecia-dalt/ ) This episode von „Talking Kaput“ is proudly presented by HAU – Hebbel am Ufer, kaputs favorite Berlin theatre and beyond, the place to be for theater, dance, performance, discourse, music and visual arts.