New Leadership Podcast

Future of Leadership Initiative

Die Medien sind voll mit Berichten, Deutungen und Spekulationen. Ich spreche in diesem Podcast mit außergewöhnlichen Vordenkern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über langfristige Lehren, die wir aus der aktuellen Phase ziehen können: wo muss Führung umdenken, wo brauchen wir neue Prioritäten und mutige Entscheidungen.  Bedeutet die Corona-Krise auch den Anfang einer neuen Ära - oder geht es danach weiter wie bisher? Viel Spaß beim Zuhören - ich garantiere spannende Perspektivenwechsel und neue Einblicke und die wertvolle Impulse für Ihren Führungsstil geben. read less

Brand Stewardship – Die Arbeit mit und für Marken. Axel Löber, Senior Vice President Global Brand & Marketing bei E.ON
May 24 2022
Brand Stewardship – Die Arbeit mit und für Marken. Axel Löber, Senior Vice President Global Brand & Marketing bei E.ON
In der 44. Episode des New Leadership Podcasts hat Sebastian Morgner einen spannenden Austausch mit Axel Löber, Senior Vice President Global Brand & Marketing der Firma E.ON, in dem viele Bereiche seiner Arbeit und der Marke, mit der er arbeitet, abgedeckt werden. Axel Löber studierte Germanistik, Psychologie und Politik und beschäftigte sich mit PR, bevor er seine Faszination für Marke zunächst bei Merck und nun bei E.ON zum Beruf machte. Seiner Definition nach ist eine Marke zunächst ein „vielschichtiges Konstrukt im Kopf eines Menschen“, nicht einfach nur ein Logo oder ein Design. Ein mentales Konstrukt, das man nicht millimetergenau kontrollieren könne. Daher sei es treffender, von „Markenbegleitung“ – Brand Stewardship –, statt von „direkter Markenführung“ zu sprechen. Im Kern gehe es um die Frage: Wofür soll die Marke stehen – und wofür auch nicht? Welche Geschichte möchte ich als Marke erzählen und welche Inhalte sind für meine Zielgruppe relevant? Diese Schnittmenge muss genau getroffen werden, um effektiv in der Markenkommunikation zu sein. Darüber hinaus gibt Löber Einblicke zur Markenarbeit bei E.ON im Kontext von Dekarbonisierung und Energiewende. Diese und weitere interessante Themen samt exklusiver Einsichten werden in dieser Folge besprochen. Dabei wünschen wir Ihnen viel Spaß und inspirierende Gedanken!
Welche Potenziale und Herausforderungen sind mit der Digitalisierung in einem großen Konzern verbunden? Dr. Peter Schulz-Rittich, Vice President BPO and Digitalization HR, Deutsche Post DHL Group
Feb 25 2022
Welche Potenziale und Herausforderungen sind mit der Digitalisierung in einem großen Konzern verbunden? Dr. Peter Schulz-Rittich, Vice President BPO and Digitalization HR, Deutsche Post DHL Group
Stell dir vor, da ist ein riesiges Unternehmen, in dem von 200.000 Mitarbeitenden ungefähr 160.000 im Tagesgeschäft in der Produktion oder draußen vor Ort bei den Kunden sind. Wie erreicht man diese Menschen? Wie kommuniziert man digital mit Mitarbeitenden, die zum größten Teil über keine dienstliche E-Mail-Adresse verfügen, weil sie an der „Front“ arbeiten? Wie informiert man sie im Jahre 2022? Menschen, die es über viele Jahre gewohnt waren, sich entweder über Teambesprechungen zu informieren oder über das Schwarze Brett. Vor genau dieser Herausforderung stand die Deutsche Post DHL. In der 43. Episode des New Leadership Podcasts erklärt mir Dr. Peter Schulz-Rittich, Vice President für Prozessoptimierung und Digitalisierung im Bereich Human Resources des Logistik-Unternehmens, wie die Strategie des Branchenführers aussieht. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Arbeitgeber erster Wahl zu sein. In dem Zusammenhang wurde im Rahmen der HR Digitalisierungsstrategie eine Mitarbeiter-App entwickelt und in den letzten 2 Jahren konzernweit ausgerollt. Dr. Schulz-Rittich beschreibt, wie die Corona-Pandemie besonders in Deutschland „ein Katalysator“ für eine rasante Entwicklung gewesen ist. Innerhalb von wenigen Monaten wurde allen Mitarbeitenden ein Angebot gemacht, die neue App zu nutzen, und sehr viele nutzen diese bereits. Im Podcast erklärt der DPDHL-Vizepräsident detailliert, wie die Strategie aufgesetzt wurde, spricht aber auch über den Mehrwert bei der Mitarbeiterbindung vor Ort: „Wir haben schon direkt am Anfang gesehen, dass in Niederlassungen oder an Standorten, wo das lokale Management sich diese App und die Plattform zu eigen gemacht hat, dass wir unheimlich steile Conversionsraten, also Aktivierungsraten bei Beschäftigten gesehen haben. Und wir haben dann auch die das lokale Management befragt. Wie macht ihr das? Und vor allen Dingen: Was bringt es euch? Und die bestätigen uns, dass beispielsweise Kolleginnen und Kollegen, die das auch nutzen, dass die sich sozusagen schon dem Unternehmen stärker verbunden fühlen, und dass das Teamgefüge lokal einfach auch gestärkt wird.“ Die App wird nun auch für die jährliche Mitarbeiterbefragung benutzt, zu der ca. 600.000 Mitarbeitende weltweit eingeladen werden. Dr. Schulz-Rittich im New Leadership Podcast: „In der Vergangenheit war das häufig so, dass viele Beschäftigten an dieser Befragung nicht teilnahmen. Und in diesem Jahr haben wir eben durch die Plattform zum ersten Mal solche Effekte gesehen, dass Beschäftigte mit einem Screenshot ihrer Befragung sich an andere wenden und sagen: Guck mal hier, ich habe teilgenommen an der Befragung. Und by the way, tu das doch auch. Dann kannst du deinem Arbeitgeber sagen, was du gut oder eben nicht so gut findest. Das heißt, solche Dinge sind natürlich erst möglich, wenn man dieses Medium, dieses Mittel und so eine Plattform hat.“ Darüber hinaus spreche ich mit Dr. Schulz-Rittich über die Potenziale und Herausforderungen der Digitalisierung in einem Großkonzern, über die Einbindung von Nutzern in die Entwicklung von digitalen Lösungen und über seine Vision für eine digitale HR im Jahr 2030.
Was Führungskräfte von Piratenkapitänen lernen können. Stefanie Voss, Leadership- und Team-Coach, Keynote Speakerin und Workshop-Moderatorin
Feb 7 2022
Was Führungskräfte von Piratenkapitänen lernen können. Stefanie Voss, Leadership- und Team-Coach, Keynote Speakerin und Workshop-Moderatorin
„Sind Sie bereit für die Piraten?“ Diese Frage stellt Stefanie Voss gerne zuerst, wenn sie mit einer Führungskraft im Coaching zusammenarbeitet. Was steckt dahinter? Das und noch einiges mehr verrät die beliebte Keynote Speakerin und Workshop-Moderatorin im Gespräch mit Sebastian Morgner.   Weitgereist, vielseitig und wagemutig – so könnte man Stefanie Voss in aller Kürze beschreiben. Schon mit 16 ging sie als Austauschschülerin in die Vereinigten Staaten. Mit 25 heuerte sie auf einem Segelschiff an, das die Welt umrundete, statt einen neuen Posten bei ihrem Arbeitgeber anzutreten. Bereits mit 31 Jahren war sie Abteilungsleiterin in einem DAX-Unternehmen. Dort blieb sie jedoch nicht, sondern machte sich als Coachin und Speakerin rund um Leadership selbstständig. Wagemut. Ein wichtiges Leitmotiv für Stefanie Voss. Nicht weiter verwunderlich also, dass sie auf hoher See ihr Faible für die Piraten entdeckt hat. Natürlich geht es ihr dabei nicht um die schurkische Seite der Freibeuter, wie sie betont. Vielmehr bewundert sie, dass „das Menschen waren, die ein hohes persönliches Risiko eingegangen sind, die wagemutig waren.“ „Freiheit und Selbstbestimmung gab es auf den früheren Handels- oder Kriegsschiffen überhaupt nicht“, weiß Stefanie Voss. „Es gab sie aber unter den Piraten, was die Wenigsten wissen. Piraten haben sehr demokratisch, freiheitlich und selbstbestimmt gelebt.“ Voss weiter: „Die Piraten haben immer darauf gepfiffen, was man denn so macht, was konform ist. Sie haben ihre eigenen Regeln geschrieben, haben auch viel ausprobiert und waren sehr innovativ.“ Doch damit nicht genug. Auf dem Piratenschiff hätte sogar ein basisdemokratisches Führungsprinzip gegolten, so Voss. So habe es zwar einen Kapitän gegeben, aber auch einen Quartiermeister „als Gegengewicht zum Kapitän“. Die Kapitäne wurden gewählt und wenn sie nicht funktioniert haben, wurden sie auch wieder abgewählt. Es wurde gemeinschaftlich über die nächsten Angriffe entschieden, auch beim Teilen der Beute herrschte völlige Transparenz. Kurzum: Die Piraten waren ihrer Zeit in mancher Hinsicht weit voraus. Was kann man sich in der Führungsrolle von einem Piratenkapitän abschauen? Stefanie Voss sieht hier vor allem folgende Kompetenzen: Persönlichkeit zeigen, auf Augenhöhe agieren, Konfliktfähigkeit beweisen und offen für Neues sein. „Sind Sie bereit für die Piraten? Stellen Sie sich vor, Ihre Mannschaft hätte die Wahl: Würden die Sie zum Anführer wählen?“ Mit diesen Fragen leitet Stefanie Voss gerne ihre Führungskräfte-Coachings ein und knüpft damit an das Vorbild der Piraten an. Erfolgreich sind diejenigen, die von ihrer Mannschaft getragen werden, weil sie überzeugend führen, resümiert sie. Weniger Konformität und eine Portion Wagemut gehörten da auf jeden Fall dazu. Ihre eigene Erfahrung: „Die ungewöhnlichen Schritte, die ich gegangen bin, haben sich immer wieder als sehr fruchtbar erwiesen.“
Survival of the most ... adaptable! Thomas Birr, Chief Strategy & Innovation Officer bei E.ON SE
Jan 12 2022
Survival of the most ... adaptable! Thomas Birr, Chief Strategy & Innovation Officer bei E.ON SE
In der 41. Episode des New Leadership Podcasts hat Sebastian Morgner das Vergnügen, sich mit Thomas Birr, Chief Strategy & Innovation Officer bei E.ON SE zu unterhalten. Im Mittelpunkt der Unterhaltung stehen Aspekte wie Kommunikation, Diversität und weshalb es längst nicht mehr darum geht, am stärksten zu sein – sondern am anpassungsfähigsten. „Ein Leben ohne Hund ist zwar möglich, aber sinnlos“, stellt Thomas Birr bereits am Anfang des Podcasts fest und beweist damit seine humorvolle Leichtigkeit, welche ihn nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Alltag begleitet. Letzteres ist besonders spannend, da dieser sich durch Vielfältigkeit auszeichnet und Thomas Birr stellt fest, dass er darin sehr wohl auch einen roten Faden erkennt – und zwar die Kommunikation, welche in seinen Augen ein wesentlicher Bestandteil seiner Arbeit und notwendig für Erfolg ist. Diese Werte sind essentiell, denn mit mehr als 50 Millionen Kund:innen und über 1 Millionen Anlagen im Netz des Unternehmens geht ebenfalls eine große Verantwortung einher. Vor diesem Hintergrund wird auch über die Ziele, welche man sich bis zum Jahr 2030 gesetzt hat, gesprochen. Darunter fallen unter anderem der Ausbau der Netze und erneuerbarer Energien, eine dezentrale, kleinräumige Erzeugung samt Verbrauch ohne Verluste und die Digitalisierung des Unternehmens. Die Umsetzung dieser bedarf laut Thomas Birr eine gute Führung, welche sich durch vielerlei Attribute definiere: Sie muss Zielbilder vorgeben, Freiräume zulassen, Hierarchien und die Fehlerkultur abbauen und den Widerspruchsgeist fördern. Doch eine Sache wird markant in den Vordergrund gerückt: Die Anpassungsfähigkeit. Als Unternehmen, welches sich schon sehr früh gegen den Mainstream-Markt gestellt hat und auf grüne, erneuerbaren Energien setzte, ist E.ON SE vielen nun einen Schritt voraus. Vorauszuschauen und sich neuen Anforderungen der Gesellschaft zu stellen, ohne dabei auf Gegenwärtiges zu beharren, sei der Schlüssel zum Erfolg. Im Zuge dessen kommen Sebastian Morgner und Thomas Birr auch auf die aktuelle politische Situation samt ihrer Ziele zu sprechen und blicken auf die Aufgaben, Hürden und Innovationen, welche der Gesellschaft bevorstehen. Den Zuhörer:innen wird in diesem Podcast ein spannender Einblick in das „Nervensystem der Gesellschaft“ und in das Denken des sehr sympathischen und erfolgreichen Thomas Birr gewährt. Freuen sich auf anregende Denkanstöße und inspirierende Ideen.
Warum der Geist eine wichtige Rolle in der Führung spielt. Alexandra Eberhardt, Pfafferin der ev. Gemeinde Ammersee West
Dec 19 2021
Warum der Geist eine wichtige Rolle in der Führung spielt. Alexandra Eberhardt, Pfafferin der ev. Gemeinde Ammersee West
In der 40. Episode des New Leadership Podcasts unterhält sich Sebastian Morgner mit einem ganz besonderen Gast. In der Adventszeit reflektiert er gemeinsam mit der Pfarrerin der evangelischen Gemeinde Ammersee West Alexandra Eberhardt das Thema Führung aus einer Perspektive, die sonst in den meisten großen und kleinen Unternehmen nur selten eine Rolle spielt. Sebastian Morgner und Alexandra Eberhardt hatten sich vor über fünf Jahren kennengelernt, als der ehemalige Banker mit seiner Familie an den Ammersee gezogen ist und von der Pfarrerin persönlich in die örtliche Kirchengemeinde eingeladen wurde. Das Gespräch beginnt mit einem Austausch darüber, wie Frau Eberhardt überhaupt dazu gekommen ist, Pfarrerin zu werden und kommen dabei auf die Wichtigkeit von Gemeinschaften und das Zusammenführen von Menschen. Früh zeichnen sich auch einige Prallelen zum Wirtschaftskontext hab, als Frau Eberhardt darüber berichtet, wie sich das Führungsverständnis in vielen Kirchengemeinden weg von dogmatischen Strukturen hin zu einem partizipativen Ansatz gewandelt hat. Sie selbst sieht ihre Aufgabe darin, neben eigenen Ideen, vor allem auch die Ideen aus der Gemeinde aufzunehmen und Rahmenbedingungen zu schaffen in denen die Mitglieder ihre Beiträge verwirklichen und weiterentwickeln können. Einen starken Glauben zu haben sieht sie als nützlich auch für Personen in Führungspositionen, denn ihrer Erfahrung nach, hilft er Menschen dabei geerdet zu bleiben und der Manager sein zu können, der auch mal ratlos sein darf, um Verzeihung für Fehler bitten darf und Hilfe annehmen darf. Die Pfarrerin reflektiert auch über die Zeit nachdem im August die Christuskirche am Ammersee abgebrannt ist. Trotz des großen Verlustes für die Kirchengemeinde hatte die Pfarrerin nie mit der Situation gehadert, sondern kann rückblickend sogar mit Freude auf die Welle der Hilfsbereitschaft und das Zusammenrücken in der Gemeinde schauen. Im weiteren Gespräch gibt Frau Eberhardt Einblicke in die Entstehung ihrer Predigten, ihr Verständnis davon, warum auf der Erder auch schlimme Dinge passieren, was Führungskräfte ihrer Meinung nach aus der Bibel und von Jesus lernen können und die Bedeutung von Weihnachten. Abschließend gibt Frau Eberhardt noch Impuls zur Reflexion für junge Berufseinsteiger.
"We need to come up with technologies which are sustainable." Cedrik Neike, CEO Digital Industries & Member of the Managing Board at Siemens AG
Nov 23 2021
"We need to come up with technologies which are sustainable." Cedrik Neike, CEO Digital Industries & Member of the Managing Board at Siemens AG
In the 39th episode of the New Leadership Podcast, Cedrik Neike, CEO Digital Industries & Member of the Managing Board at Siemens AG, and Sebastian Morgner discuss technologies of the future, such as the digital twin, and what the "Siemensstadt" project is all about. In this conversation, Cedrik Neike gives us exciting insights into the visions of Siemens Digital Industries. Sebastian Morgner and Cedrik Neike cover a range of different topics in this podcast. They start with some personal reflections on the rapidly growing opportunities new technologies such as smartphones provide and the city of Berlin as a melting pot of cultures where innovation can happen. They deep dive into the Berlin locality “Siemensstadt” and explore the main ideas behind this project which include making it not only the future of work but also of living. Neike also outlines the next steps of development for this new ecosystem and the overarching vision of the project. The conversation then focuses on the implications of Covid-19 and the learnings Cedrik Neike took away from being appointed CEO of Digital Industries during that time. Realizing the importance of social connections and digitalization were some of the main factors for Neike, but both discussion partners also outline the opportunities for new leadership and work models Covid-19 brought about. The importance of digitalization is also illustrated by examples of how new concepts such as “digital twins” helped develop new Covid vaccines in a record time. After explaining digital twins in more detail and outlining how such methods can make development faster, more efficient, more sustainable, and more flexible they talk about medicine as a possible next frontier for these technologies. Another big issue addressed in this podcast is the topic of sustainability. In this context, Sebastian Morgner and Cedrik Neike discuss among other the question of whether businesses have to be the main driver of a carbon neutral future and how much climate protection can be achieved through technological progress. The podcast ends with Cedrik Neike sharing what he looks for in leaders and some personal advice for young talents.
New Work - Was wollen wir wirklich wirklich? Leonie Müller, Co-Founder im Zentrum für Neue Arbeit
Aug 4 2021
New Work - Was wollen wir wirklich wirklich? Leonie Müller, Co-Founder im Zentrum für Neue Arbeit
In der 38. Episode des New Leadership Podcasts diskutieren Leonie Müller, Co-Founder im Zentrum für Neue Arbeit, und Sebastian Morgner über den Arbeitswandel und erklären, was New Work nach Frithjof Bergmann tatsächlich bedeutet. Darüber hinaus gewährt sie spannende Einblicke in Aspekte ihres Lebensstils. Im Jahr 2015 hatte Leonie Müller eine sehr ungewöhnliche Idee. Im Rahmen welche darin bestand, ein Jahr ohne festen Wohnsitz und lediglich mit der BahnCard 100 in der Tasche zu verbringen. Ihre Erkenntnisse und Lehren verarbeitete sie in ihrer Abschlussarbeit. Heute führt sie ihren ungewöhnlichen Lebensstil fort und lebt und arbeitet in ihrem Van und verfolgt ein besonderes Konzept des Arbeitens: Sie gestaltet ihr Leben nach Frithjof Bergmanns Definition des „Neuen Arbeitens“. Hierbei werden die Begrifflichkeiten der Heimat, Freiheit und des Zuhauses auf unkonventionelle Art interpretiert. So zielt der Begriff Heimatauf einen Ort ab, an dem man als Kind aufgewachsen ist und zu dem man stets eine starke emotionale Verbundenheit verspürt. Das Zuhause hingegen verkörpert den Ort, an dem man momentan lebt, Zuflucht sucht und sich wohlfühlt. Mobil und flexibel zu sein verbindet die Unternehmensberaterin stark mit dem Gefühl der Freiheit. In „New Work“ sieht Leonie Müller einen Containerbegriff, der in viele kleine Unterbegriffe, wie zum Beispiel Agilität, Home-Office usw. gegliedert werden könne. Frithjof Bergmann, Begründer der „New Work-Bewegung“, verbindet diesen Begriff mit einem Konzept, welches man heute in seinen Augen jedoch noch nicht richtig umsetze. Dieses Konzept besteht aus einem Drittel klassischer Lohnarbeit, einem weiteren Teil mit High-Tech-Self-Providing, also ein modernes Bauerntum und einem Teil aus dem Calling, bei dem man sich mit dem beschäftigt, was man wirklich wirklich will. So würden zum Beispiel Lohnarbeitssysteme wie eine milde Krankheit wahrgenommen, die man bis zum Wochenende überstehen könne. Außerdem kritisierte Bergmann den Fokus auf die Arbeit, welche die Gesellschaft daran hindere, dem nachzugehen, was sie wirklich wirklich wollen. Die Gefahr dabei sieht Leonie Müller aber in den Konsequenzen der Entscheidungen, die man treffe. Während Unternehmen von Transformationen sprechen – also Veränderungen von A nach B – stellt sie fest, dass wir stattdessen in einer Zeit der Dilatation leben, also der Ausdehnung und Verbreitung. Damit ist gemeint, dass es sowohl die alte als auch die neue Arbeitswelt gibt, die entsteht und größer wird. Allerdings existiert die alte Arbeitswelt bei der Transformation nicht mehr. Flexibilisierung und Sicherheit sieht Leonie Müller als zentrale Themen in ihrer Vision für die Zukunft der Arbeit. Der Arbeitsplatz setze sich dementsprechend aus einem Ort zusammen, an dem man der eigenen Tätigkeit am produktivsten, motiviertesten und mit der besten Laune nachgehen könne. So kristallisiere sich für ein Unternehmen der größte Nutzen heraus. Andererseits gehe es aber nicht nur um Spaß und Freude an der Arbeit. Klassische Schichtarbeit oder Anwesenheitspflicht im Büro würde in dieser Form nicht mehr in der Gesellschaft funktionieren. Die Lust am Erkunden des Themas solle den Sinn und Zweck der Arbeitswelt erfüllen. Die Rolle der Führungskräfte baue sich aus Achtsamkeit, Bewusstsein und Empathie auf. Mit diesen drei Aspekten sollte die Führungskraft auf die Bedürfnisse der Angestellten eingehen können.
Über Führungswandel und technischen Fortschritt. Hannes Ametsreiter, CEO bei Vodafone Germany
Jul 6 2021
Über Führungswandel und technischen Fortschritt. Hannes Ametsreiter, CEO bei Vodafone Germany
In der 37. Ausgabe des Future of Leadership Podcasts spreche ich mit einem der Vorreiter der Digitalisierung in Deutschland, Hannes Ametsreiter, dem CEO bei Vodafone Germany. Wir unterhalten uns über seine Erfahrungen und Entscheidungen während der Corona-Krise: welche Veränderungen werden bleiben und was für Erkenntnisse hat er in seiner Führungsrolle gesammelt. „Im Rückblick ergibt vieles Sinn – das weiß man vorher aber nicht. Daher muss man sich auf Neues einlassen, etwas ausprobieren und sich von der Intuition leiten lassen.“ sagt Hannes Ametsreiter direkt zu Anfang. Interesse, Neugier und der Mut, Entscheidungen zu treffen sind seiner Meinung nach wichtige Fähigkeiten in einer unsicheren VUCA-Welt. Führung müsse intuitiv, visionär und nahbar sein. Ursprünglich strebte er die Karriere eines Sportjournalisten an und stieg dann über Umwege im Jahr 1996 in die Telekommunikationsindustrie ein. Seit 2015 arbeitet er als CEO von Vodafone Deutschland. Der Rote Faden ergebe sich erst im Rückblick, resümiert Hannes Ametsreiter. Was er mit seinen Teams angeht, das machen sie richtig. Vodafone ist die die erste Firma, die in Deutschland einen 5G-Call tätigte und die Konkurrenz hinter sich ließ. Die Basis einer zeitgemäßen Technik ermöglichte allen Mitarbeitenden einen problemlosen Umstieg auf die Arbeit im Homeoffice. Werte, Freiheiten und Pflichten innerhalb der Firma wurden überdacht und neue Formen der agilen Zusammenarbeit gefördert. Aus Sicht des Vodafone CEO ist es nötig, den Begriff der „Arbeit“ neu zu definieren und veraltete Ansichten abzulegen. Es muss mehr Fläche für individuelle Arbeitsweisen entstehen und die veraltete Formel „Anwesenheit ist gleich Produktivität“ aus dem Weg geräumt werden. Mehr Raum für Kreativität und trotzdem von der Routine profitieren! Die aktuelle Zeit versteht er als einen Katalysator für die Technik und als Umbruchsphase der Industriegesellschaft. Unter dem Motto „Survival of the smartest“ räumen unzeitgemäße Unternehmen das Spielfeld und überlassen den progressiven, vorausdenkenden Köpfen den Ball. Und somit auch die Chance, durch zielgerichtete Zusammenarbeit etwas Großes zu schaffen – Technologie, die die Welt verbessert, Probleme der Gesellschaft löst und das Umfeld zu einem sichereren Ort macht. „Groß gedacht und groß gemacht“, wie Hannes Ametsreiter ganz genau auf den Punkt bringt.
Von München nach Berlin in unter einer Stunde. Gabriele Semino, Projektleiter bei TUM Hyperloop
May 27 2021
Von München nach Berlin in unter einer Stunde. Gabriele Semino, Projektleiter bei TUM Hyperloop
In der 36. Episode des Future of Leadership Podcasts diskutieren Gabriele Semino, Projektleiter bei TUM Hyperloop und Sebastian Morgner über die potenzielle Zukunft der Mobilität, was Elon Musk damit zu tun hat und wie Hyperloop zur Nachhaltigkeit beiträgt. Er erklärt, mit welcher Technologie man mittellange Strecken in kürzester Zeit zurücklegen kann. Hyperloop ist ein Transportkonzept, mit der man zukünftig Menschen auf mittellangen Strecken von A nach B transportieren kann. Dafür werden Kapseln (auch Pods genannt) verwendet, die in einer verschlossenen Röhre eingesetzt werden. Der Vorteil dabei ist, dass man aus den Röhren kontrolliert die Luft herausnehmen kann. Somit gibt es für die Kapseln keinen Luftwiderstand, was hohe Geschwindigkeiten ermöglicht. Mit dieser Methode kann man beispielsweise umweltbelastende Kurzflüge vermeiden. So könnte man unter anderem eine Strecke von München nach Berlin in weniger als einer Stunde zurücklegen. Offiziell gibt es noch keine Strecke, die genutzt wird. Allerdings gibt es Teststrecken, bei denen technische Feinheiten untersucht werden. Mit Gabriele Semino als Projektleiter arbeiten derzeit 70 bis 80 Studierende und Doktoranden/innen an dem TUM Projekt Hyperloop. Der Ursprung dieser Idee wurde von Elon Musk entwickelt. Anschließend ist dieses Projekt an der TU München durch eine studentische Initiative entstanden. Zwar haben sich die Teams im Laufe der Zeit verändert, das Grundprinzip ist aber gleichgeblieben. Aus der Initiative heraus hat man sich für eine Teilnahme an dem internationalen Wettbewerb beworben und konnte diesen viermal in Folge gewinnen. Das Erfolgsrezept liegt beim TUM Hyperloop unter anderem in ihrer Organisation. Es gibt allgemeine Teamleiter und zu jedem Bereich der Kapsel gibt es Sub-Teams mit dem jeweiligen Sub-Teamleiter, der die Verantwortung des jeweiligen Bereichs trägt. Gleichzeitig hat man sich oft zum Austausch von Informationen getroffen sowie schnelles Kommunizieren und Lösen von Problemen, was Flexibilität in der Struktur hervorgeholt hat. Das Ansehen der TU München schaffte andererseits auch finanzielle Unterstützung von Sponsoren. Airbus ist hier der größte Sponsor. Da der Wettbewerb aktuell nicht mehr stattfindet, fokussiert sich das TUM Hyperloop Projekt auf den Ausbau der Hyperloop-Technologie und damit die Entwicklung des Systems. Hier werden rückblickend die Fehler aus den Wettbewerben analysiert. Man will eigene Prototypen entwickeln und testen sowie eine eigene Röhre zum Testen aufstellen. Gabriele Semino ist optimistisch für die Zukunft mit der Hoffnung auf viele „Hyperloop-Bahnhöfe“ und kürzeren Reisezeiten. Durch schnelle Kommunikation, offene Zusammenarbeit und ein Hauch von Glück erwartet uns in Zukunft spannendes in der Welt der Mobilität.
Führung mit Geschmack in der Nase. Lena Jüngst, Chief Evangelist bei air up
Apr 27 2021
Führung mit Geschmack in der Nase. Lena Jüngst, Chief Evangelist bei air up
In der 35. Episode des Future of Leadership Podcasts diskutieren Lena Jüngst, Chief Evangelist bei air up, und Sebastian Morgner über die Aufgaben eines Chief Evangelisten, Hintergründe zur Geschäftsidee des Unternehmens und die Strategie während der Corona-Pandemie. Sie erklärt, wie man Geschmack durch die Nase simuliert und wie dies in Zukunft langfristig und nachhaltig die Ernährung ändern kann. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit in einem Projekt im Bereich der Neurowissenschaften hatte Lena Jüngst eine Idee, die ihr bisheriges Leben schlagartig verändern sollte. Mithilfe einer Trinkflasche, die den Geschmack von Wasser mit natürlichen Duftpods aromatisiert, gelang es ihr mit ihrem Unternehmen air up eine neue Ebene des Wassertrinkens zu erreichen. Durch die Erkenntnis, dass ein Großteil des Geschmacks beim Essen oder Trinken durch die Nase wahrgenommen wird, entwickelte sie mit den einzigartigen Trinkflaschen ein physisches Produkt, dessen Basis auf dem wissenschaftlichen Phänomen des „retronasalen Riechens“ beruht. Heute nimmt sie eine Führungsposition als „Chief Evangelist“ bei air up wahr, in der sich ihre Aufgaben in Produktvision, Markenaufbau und Corporate Communication kategorisieren lassen. Das Start-Up-Unternehmen wurde erst vor drei Jahren gegründet und hat heute mehr als 100 Beschäftigte. Auf die Frage, wie Lena Jüngst als Mitgründerin in kürzester Zeit große Erfolge feiern konnte, antwortete sie, dass air up von einem großen Gründerteam bestehend aus fünf Personen profitiere. Zwar war es schwieriger Entscheidungen zu treffen, aber man konnte die Aufgaben besser aufteilen, sodass man auch schneller professionell in der eigenen Sache wurde. Da das Thema Finanzen der Gruppe Probleme bereitete und sie erkannten, dass sie schnell Geld benötigten, wandten sie sich an Investoren. Dementsprechend hat das Team Anteile an drei Investorengruppen verkauft, die Expertise in den Bereichen Produktion, Marktanalyse und Unternehmensaufbau haben. Für den weiteren Verlauf wurden vorerst junge und motivierte Leute angestellt, für die die Gehälter keine primäre Bedeutung hatten. Nach und nach wurden Second Level Personen engagiert, die Experten in gewissen Fachgebieten waren. Den größten Schritt zum Erfolg sah und sieht Lena Jüngst in der Produktion und dem Markenaufbau. Ersteres erforderte die Entwicklung von Maschinen für die Duftpods. Für den Aufbau der Marke orientierte man sich an einer jungen Zielgruppe. Zusätzlich arbeitete man am eigenen online Auftritt, der durch den eigenen Webshop mehr Ansehen erregt hat. Der Einbruch der Pandemie brachte zwar Ungewissheit innerhalb des Unternehmens hervor, diese hat man jedoch schnell in Griff bekommen. Man hatte schon vorher Strukturen für das Home-Office aufgebaut, die die Umstellung erleichtert haben. Der Wechsel hat nach Aussage von Lena Jüngst sogar mehr Effizienz in das Start-Up hineingebracht. Das firmeneigenes „Wikipedia“ für alle internen Prozesse und Erkenntnisse führte zu mehr Transparentes und zu effizienterem Arbeiten. Obwohl das Unternehmen noch so jung ist, beweisen die Gründer ein feines Gefühl in der Führung. Heute ist man viel offener in der Strategie, was den Mitarbeitenden die Möglichkeit verschafft, ihre Expertise in die Firma miteinzubringen. Nichtsdestotrotz besteht aber immer die Ungewissheit was die Zukunft angeht. Dies sieht Lena Jüngst allerdings als kein zu großes Problem, da sie vorher im kreativen Bereich tätig war und Erfahrung damit hat, in einen leeren Raum etwas einzubringen.