Joachim Krauledat kommt im April 1944 in Tilsit in Ostpreußen zur Welt. Heute ist das Sovetsk im Nordwesten Russlands. Im harten Winter 1945 flieht seine Mutter mit ihm ins thüringische Arnstadt – und 1948, um den sowjetischen Besatzern zu entgehen, weiter nach Hannover.
Der kleine Joachim ist farbenblind und extrem lichtempfindlich. Deshalb trägt er schon als kleiner Junge eine Brille mit abgedunkelten Gläsern – was ihn im Umfeld der Gleichaltrigen zum Outsider macht.
Sein bester Freund wird das Radio, das U.S. Armed Forces Radio, das ihn früh mit Blues, Folk, Rock’n’Roll und Country in Verbindung bringt.
1958 wandert die Familie nach Kanada aus. In seiner Schulklasse kann niemand seinen Namen aussprechen – also ist er ab jetzt John. Und aus Krauledat wird einfach: Kay.
Kay lernt Gitarre, spielt Mundharmonika, schreibt Songs und schließt sich 1966 der Blues-Invasion-Band The Sparrow aus Oshawa, Ontario an. Nach einem Zwischenstopp in New York zieht die Band nach Kalifornien, tourt zwischen Los Angeles und San Francisco.
Einige Veränderungen im Bandgefüge später entsteht aus der Blues-Invasion-Band eine zeitgenössischere: Steppenwolf. Direkt auf dem silbern schimmernden Debütalbum aus dem Januar 1968 ist der Song, der die Karriere und das Image der Band maßgeblich bestimmen wird: „Born To Be Wild“.
Unter dem Titel mit dem Nachtrag „Eine Band namens Steppenwolf“ hat Regisseur Oliver Schwehm eine äußert sehenswerte Dokumentation über die außergewöhnliche Geschichte der Band gedreht, voll mit Archivmaterial und Zeitkolorit, gespickt mit Selbstironie und getragen von den bemerkenswerten Lebensläufen ihrer Protagonisten.
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