Der Soundtrack meines Lebens

VISIONS

VISIONS-Redakteur Jan Schwarzkamp nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch das musikalische Leben seiner Gäste. Die fällt mal nerdig, mal erhellend und immer persönlich aus. Ein Austausch zu Popkultur im Allgemeinen und ein Blick auf das Leben unserer Gäste durch die Linse der Musik im Speziellen. read less

Achan Malonda
15-03-2023
Achan Malonda
Zur Welt kommt Achan Malonda im Juli 1983 in Essen als Tochter einer Kongolesin und eines Sudanesen. Als sie noch ein kleines Kind ist, spielt ihre Mutter ihr Kool & The Gangs 84er-Album „Emergency“ vor. Seitdem spielt Musik eine Hauptrolle in Malondas Leben. 13 Jahre lang singt sie im Essener Kinderchor, später hat sie eine Punkband. 2003 zieht sie nach Freiburg, 2004 nach Stuttgart, 2007 dann nach Hamburg. Dort verkörpert sie bis 2009 Sarabi, eine der Hauptrollen im Musical „Der König der Löwen“. Ab 2012 ist sie immer wieder als Sängerin auf verschiedenen Tracks befreundeter Künstler*innen zu Gast, bis 2019 mit „Mondin“ Malondas erster Song als Solokünstlerin erscheint. Sie tourt mit Laing, Grossstadtgeflüster und Jens Friebe, tritt auf Showcase-Festivals wie c/o pop, Pop-Kultur Berlin und dem Reeperbahnfestival auf. Ihre Vorbilder: Hildegard Knef und Grace Jones. 2013 zieht sie nach Berlin. Die Stadt nennt sie ihre Wahlheimat. Aischan Malonda arbeitet als Sängerin, Texterin, Moderatorin. Sie beschreibt sich als Elektrik Diva. Aber: Sie ist auch Aktivistin und Schwarze Queerfeministin, spricht auf Panels, moderiert Podcasts, gibt Workshops. Malonda setzt sich immer wieder mit dekolonialen Identitätsfragen, mit inklusivem Feminismus, Sexismus und Rassismus auseinander, versucht über ihre Plattformen intersektionale Ansätze im Deutschen Diskurs zu verankern. All das mit Selbstbewusstsein und gerne einer satten Portion schwarzen Humors. Ende 2022 erscheint ihr Debütalbum „Mein Herz ist ein dunkler Kontinent“.
Dr. Mark Benecke
04-01-2023
Dr. Mark Benecke
Geboren wurde Mark Benecke 1970 im oberbayerischen Rosenheim. Sein Abi macht er in Köln, studiert dort später Biologie mit dem Nebenfach Psychologie. Seine Abschlussarbeit über genetische Fingerabdrücke absolviert er mit summa cum laude. Kein Wunder, dass er später an der FBI Akademie seine Ausbildung macht und diverse Fachliteratur-Bestseller veröffentlicht. Benecke ist unbestritten einer der hellsten Köpfe Deutschlands; ein schnell denkender, schier alles wissender Super-Telefonjoker. Einer, der präsent ist in Radio, TV und auf der Bühne – und der es trotzdem schafft, allerhand skurrilen Hobbys nachzugehen. Seit bereits 1999 bereichert er die samstägliche Sendung „Die Profis“ auf RadioEins vom RBB mit seinen Beiträgen zu aktuellen wissenschaftlichen Themen. Er hat als Kolumnist von der Frankfurter Rundschau bis hin zum TätowierMagazin gearbeitet. Vielleicht ist er gar die am stärksten tätowierte Person des öffentlichen Lebens in Deutschland. Er ist der Punk – respektive Goth – unter den Kriminalbiolog*innen, ausgezeichnet mit der Ehrenkriminalmarke und Silbernen Ehrennadel des Bundes Deutscher Kriminalbeamter und internationaler Repräsentant für die North American Forensic Entomology Association. Außerdem ist Benecke in Nordrheinwestfalen Vorsitzender für die Partei Die Partei. Er lebt vegan und unterstützt die Tierrechtsorganisation PETA. Irgendwie schafft er es obendrein seit 1995 Mitglied der Deutschen Zoologischen Gesellschaft zu sein und sich als Donaldist und Dudeist auszutoben. Und weil Benecke sich auf besondere Art und Weise für Wissenschaftsvermittlung einsetzt, wurde er 2019 geehrt, indem nach ihm die Tierart Astrophiura markbeneckei – ein Schlangenstern aus der Tiefsee – benannt wurde. 2022 folgt die neu entdeckte Waffenfliegen-Art Ptecticus benecki, die gefunden wurde in Fledermauskot in einer Höhle in Kolumbien.
Frank Spilker
28-09-2022
Frank Spilker
Frank Spilker kommt 1966 im ostwestfälischen Herford zur Welt als Sohn eines Gärtnerei-Inhabers und wächst nebenan in Bad Salzuflen auf. Erste musikalische Erfahrungen sammelt er Anfang der 80er in Projekten wie Jetzt! und The Discount. Ab 1985 ist er – immer noch in Bad Salzuflen – Mitbegründer des Indie-Label Fast Weltweit, bei dem auch Bernd Begemann und später Blumfeld-Kopf Jochen Distelmeyer sowie Bernadette La Hengst mitmischen. Den Zivi macht er 1986 in Hannover, 1989 zieht er nach Hamburg, wo er bis heute vornehmlich lebt. Dort gründet er 1991 die Band, der er bis heute vorsteht: Die Sterne. Deren erstes Album „Wichtig“ kommt 1993 raus. Am 16. September 2022 ist mit „Hallo Euphoria“ das mittlerweile zwölfte Album von Die Sterne erschienen. Zwischenzeitlich – genau: 2008 – geht Spilker mit der Frank Spilker Gruppe fremd. Aus dieser Affäre entsteht das Album „Mit all den Leuten“. Längst hat Spilker auch andere Projekte verfolgt. Einen Soundtrack, ein Hörspiel, ein Hörbuch, zehn Jahre lange eine Radiosendung auf ByteFM und 2013 erscheint sein Roman „Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen.“ Spilker ist Mitglied des PEN Berlin, einer Schriftstellervereinigung – was nur folgerichtig ist, schließlich hat er neben Jochen Distelmeyer und Tocotronics Dirk von Lowtzow innerhalb der sogenannten Hamburger Schule der deutschsprachigen Musik Charakter, Charme, Intellekt, Lakonie, Lässigkeit und Witz verliehen. Und das gelingt Spilker bis heute.