Du träumst davon, dein Buch eines Tages in jeder Buchhandlung stehen zu sehen? Dann kommst du um eine Literaturagentur, die dein Werk an große Verlage vermittelt, (fast) nicht herum. In dieser Folge erzähle ich dir, wie die Zusammenarbeit mit einer Literaturagentur funktioniert und worauf du achten musst, wenn du dein Exposé und deine Leseprobe einreichen möchtest.
Kleiner Disclaimer: Während der ersten Staffel hieß “Writing Dreams” noch “Autor werden? — Autor sein!”. Das habe ich nun geändert, da mir nicht nur Feminismus sehr am Herzen liegt, sondern ich es mir auch zum Ziel gesetzt habe, eine möglichst sensible, genderneutrale Sprache zu nutzen.
DIE BEWERBUNG BEI EINER LITERATURAGENTUR
- Achte unbedingt darauf, die Anforderungen der Agentur oder des Verlages zu erfüllen, was die Länge von Leseprobe und Exposé angeht. Außerdem solltest du dich nur mit Projekten bewerben, die zum Profil der Agentur/des Verlags passen. Das findest du heraus, in dem du dein Projekt mit bereits erfolgreich veröffentlichten vergleichst.
- Die Prüfungsdauer kann 3–4 Monate in Anspruch nehmen. Es lohnt sich also, sich bei 2–3 Agenturen gleichzeitig zu bewerben. Mehr solltest du nicht nehmen, damit du bei konstruktiver Kritik überarbeiten kannst, bevor du eine nächste Runde einläutest. Außerdem solltest du aus Höflichkeit bei den anderen Agenturen Bescheid geben, wenn eine deiner Bewerbungen geglückt ist.
- Normal ist entweder ein Projektvertrag (= gilt nur für das Projekt, mit dem du dich beworben hast) oder ein Autor:innenvertrag (= gilt für alle kommenden Projekte, die deine Agentur im schlimmsten Fall erst ablehnen muss, damit du etwas anderes damit machen kannst).
DIE ZUSAMMENARBEIT MIT EINER LITERATURAGENTUR
- Deine Agentur wird mit dir Leseprobe und Exposé für eine Verlagsbewerbung vorbereiten und in Absprache mit dir dann an alle Verlage schicken, die zum Genre und Stil passen. Manche halten dich über den Prozess am Laufenden, manche melden sich erst, wenn es ein Ergebnis gibt. Sprich da ruhig an, was dir am liebsten ist.
- Wenn du in einem großen Verlagshaus unterkommst, ist es üblich, dass du für dein Buch unterschiedliche Zahlungen bekommst. Das eine nennt sich Vorschuss und ist eine Zahlung in aushandelbarer Höhe, die du zu bestimmten Zeitpunkten im Veröffentlichungsprozess bekommst (z. B. Vertragsunterzeichnung, Abgabe des Manuskriptes, Veröffentlichung). Das andere sind deine Tantiemen (die Prozente sind auch verhandelbar), die bekommst du in der Regel dann, wenn die Bücher veröffentlicht sind und den Vorschuss eingespielt haben. Manchmal werden auch Bonuszahlungen festgelegt, die du dann bekommst, wenn deine Bücher einen bestimmten Absatz in einem bestimmten Zeitraum erreichen.
- Die Abrechnung läuft komplett über deine Agentur, die sich ihren Anteil von üblicherweise 15 oder 20 % rauszieht, bevor sie dir dein Geld überweist. Darüber bekommst du auch Abrechnungen für deine Steuer.
- Nachteil ist vor allem die langläufige Planung. Teilweise erscheinen die Bücher erst 2–3 Jahre nach Vertragsabschluss. Du musst also jetzt schon an das Projekt nach deinem Projekt denken, wenn du — so wie ich — gerne jedes Jahr etwas veröffentlichen möchtest.
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