In der zweiten Folge zum Jahr 1920 widmen wir uns dem Handwerk. Obwohl wir beim Bauhaus so oft an Industrie und Stahl denken, spielte kurz nach der Gründung der Schule das Handwerk eine viel größere Rolle – vor allem der Werkstoff Holz! Schon im Gründungsmanifest hatte Walter Gropius proklamiert, dass der Künstler „nur eine Steigerung des Handwerkers“ sei. Werkstattarbeit und Handwerksideal waren also wesentlicher Teil des Programms und sollten mit der künstlerischen Arbeit verbunden werden. 1920 wird dementsprechend das erste Haus in Zusammenarbeit mit einigen Bauhaus-Werkstätten gebaut, ganz aus Holz.
Warum Holz so bedeutend war und wie sich die Werkstattarbeit damals von heutiger Handwerkspraxis unterscheidet, hören wir im Gespräch mit Frank Wilhelm, Tischlermeister in der Bühnenwerkstatt des Deutschen Nationaltheaters in Weimar. Wir besuchen seine Tischlerei und gehen der Frage auf den Grund, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Kunst am Bauhaus wirklich funktioniert hat.