Tally (Joey King) kann ihren 16. Geburtstag kaum erwarten, denn dann wird sie durch eine Operation von einer "Uglie" in eine "Prettie" verwandelt. In Tallys Welt ist Schönheit der Sinn eines erfüllten Lebens. Der neue Netflix-Film "Ugly - Verlier nicht dein Gesicht" will die Schattenseiten der Social-Media-Welt entblößen und trifft dabei durchaus einen Nerv. In bunten Bildern wird der Schönheitswahn im Leben junger Menschen offengelegt. Mit Hochglanz-Ästhetik und plakativen Szenen versucht der Film, die zerstörerische Macht von Körperkult und Online-Mobbing zu vermitteln. Trotz seiner guten Absichten verstrickt sich die Geschichte jedoch zu oft in Stereotypen, was die Botschaft leider vollends verwässert.
Am Ende ist "Ugly" in seiner Gesamtheit als Film die gleiche glitzernde, inhaltsleere Oberfläche, die er vorgibt, kritisieren zu wollen. Basierend auf dem gleichnamigen 2005 erschienenen Roman von Scott Westerfeld scheitert der Film an seinem ambitionierten Anspruch, Tiefe und emotionale Resonanz zu erzeugen. "Ugly - Verlier nicht dein Gesicht" wirkt, wie ein weiterer verzweifelter Versuch eines Streamingdienstes, mit aller Macht ein Franchise etablieren zu wollen. Das ist alles irgendwie putzig anzusehen und gut gemeint, hinterlässt jedoch keinen bleibenden Eindruck.
Eine ausführliche Kritik zu "Ugly - Verlier nicht dein Gesicht" von Ronny Rüsch und Axel Max - jetzt in einer neuen Folge des ntv-Podcasts "Oscars & Himbeeren". Außerdem dabei: das Historiendrama "Stella. Ein Leben.", die Comedyserie "Perfekt Verpasst" sowie der Michael-Mann-Film "Miami Vice".
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