Gletscherschmelzen haben es Dr. Georg Veh von der Universität Potsdam angetan. In seiner Dissertation untersuchte er Ausbrüche von Gletscherseen im Himalaya und wurde für seine herausragende Promotionsleistung ausgezeichnet. Aktuell forscht der Geowissenschaftler im südlichen Alaska. Ihn interessiert, wie der Klimawandel die Gletscherschmelze verändert und was gegen die Naturgefahren der auslaufenden Gletscherseen getan werden kann. Wie eine neue Studie zeigt, die Dr. Georg Veh unter Beteiligung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht hat, ereignen sich die Fluten aus eisgestauten Gletscherseen weltweit früher im Jahr und sie stammen aus höheren Lagen. Seit dem Jahr 1900 aufgezeichnete Daten ermöglichen es den Forschenden, mehr als 1.500 Gletscherseeausbrüche weltweit zu charakterisieren. Anhand des Wasservolumens, des Spitzenabflusses, des Zeitpunkts und der Höhe des Quellsees können sie potentielle Gefahren genauer berechnen. Durch die globale Erwärmung könnte eine Reihe von Regionen mit kleinen Gletschern wie die europäischen Alpen, Skandinavien und das kanadische British Columbia bereits bis zum Ende des 21. Jahrhunderts größtenteils eisfrei werden. Die Forschenden empfehlen, in diesen Regionen die von Gletschern aufgestauten Seen zu überwachen und die flussabwärts gelegenen Abschnitte mit Frühwarnsystemen auszustatten.
Der Podcast „Listen.UP-Der Podcast der Uni Potsdam“ wurde realisiert durch: speak low, Berlin. Mit Bettina Kurth und Julian Mehne, Autorin: Christine Nagel, Regie: Harald Krewer, Ton: Valentin Kahl