Als Vorsitzender der DGIM-Kommission „Struktur der Krankenversorgung“ verfolgt Prof. Dr. Dirk Müller-Wieland aufmerksam das Mühen von Bund und Ländern um eine Krankenhausreform. Doch was sich anfangs politisch gut anhörte, wird von Ärzten zunehmend kritisch betrachtet.
Beispiel: Tausende Diagnosen sollen künftig 65 Leistungsgruppen zugeordnet werden. Um die Komplexität der diagnosebezogenen Versorgung finanziell abzubilden, seien aber mehr Leistungsgruppen notwendig, meint der Diabetologe. Die DGIM monierte beim Bundesgesundheitsministerium, dass für die Angiologie keine separate Leistungsgruppe vorgesehen ist. Und wenn die Vorhaltepauschale nicht vollständig an die personelle und technische Ausstattung, sondern an den Fall gekoppelt wird, fehlt Prof. Müller-Wieland „die märchenhafte Imagination, wie daraus Entkommerzialisierung werden soll“.
Eine weitere Kritik lautet: Die ärztliche Weiterbildung kommt im Gesetzentwurf nicht vor. Doch „ohne Nachwuchs keine Zukunft“. Die Weiterbildung müsse bei der Personalbemessung einkalkuliert werden und ihre Entwicklung im stationären wie ambulanten Bereich bedacht werden. Die DGIM betont, dass auch nach der Krankenhausreform in allen Schwerpunkten der Inneren Medizin die Weiterbildung gewährleistet sein muss. Wichtig könnte hierbei das Bilden von Weiterbildungsverbünden und das Nutzen digitaler Instrumente werden.
Einen klaren Kommentar hat der DGIM-Experte zum Bundes-Klinik-Atlas des BMG – samt dem Appell, dieses Angebot hurtig zu verbessern.
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