Folge 1297 – Eine ziemlich wahre Geschichte über den cholerischen Regisseur und Produzent Koji Wakamatsu, über einen unermüdlich-optimistischen Kino-Manager, einen Nachwuchsfilmemacher und eine Studentin. Für alle, die sich mit der japanischen Filmszene der 1980er Jahre auskennen ein großes Fest, für alle anderen nicht immer leicht zugänglich: Es hieß zwar, man muss den ersten DARE TO STOP US nicht gesehen haben, aber ohne Hintergrund werden einige Schwächen des Films deutlich: Zum einen hat der Film das Problem, dass er sich nicht zu weit von der Realität entfernen darf, auch wenn es dramaturgisch sinnvoll wäre. Und der Film etabliert gleich vier Hauptfiguren und verliert zwischendurch etwas den Fokus, zumal verschiedene spannende Nebenfiguren einfach wieder aus der Handlung verschwinden.
Aber bei allen Schwächen ist es ein sehenswertes Portrait eines wichtigen Kapitels der japanischen Filmgeschichte. Wir kommen den Figuren sehr nah – der junge Nachwuchsfilmer kostet uns als Regie-Assistent bei Koji Wakamatsu wirklich Nerven und der Kino-Manager hat unsere Herzen erobert. Im Podcast direkt nach dem Film habe ich Helena und Malte vom Frankfurter Filmpodcast Sneaky Monday zu Gast – wir reden über das berührende Ende, über die Stadt Naguya, über Pinku-Filme und Malte schlägt dringend einen dritten Teil vor, der vor allem auf die Filmstudentin eingehen sollte. P.S. Mir ist erst später klar geworden, dass ich den
ersten Teil tatsächlich 2019 auf Nippon Connection gesehen hatte.