Folge 1303 – Ins Mainstream-Katastrophenfilmkino geht man ja mit hohen Erwartungen an spannende Unterhaltung und geringen Erwartungen an erzählerische Tiefe. So auch bei TWISTERS. Der Unterhaltungswert ist in der Tat beachtlich: Mit der Windgeschwindigkeit steigt auch der Adrenalinpegel im Zuschauerraum, die Helden stellen sich am Ende ihren Ängsten – und ihrer Vergangenheit. Während man die Arbeit einer Polizistin oder eines Rettungssanitäters im Film nicht in Frage stellt, denkt man sich bei den Tornadojäger:innen dann doch: Warum? Das heißt, man würde es denken, wenn nicht rechtzeitig wieder der nächste stürmische Adrenalinstoß durch das Publikum fahren würde. (Das Rodeo! Das Kino!)
Insgesamt gesehen funktioniert der Film überraschend gut, die Charaktere sind besser gezeichnet als gedacht, die Geschichte vielschichtiger. So wie TWISTER vor vielen Jahren von Helen Hunt und Bill Paxton aufgewertet wurde, lebt auch TWISTERS vom Charisma seiner Hauptdarsteller: Daisy Edgar-Jones ist absolut überzeugend und Glen Powell startet ja ohnehin mit seinem lausbübischen All-American-Hero-Marlboro-Mann-Charme gerade in Hollywood durch. Im Podcast sprechen wir über unsere erfüllten Erwartungen und Thomas fragt sich, wie man einen Film über mehr Regen, mehr Hitze und mehr Stürme drehen kann, ohne einmal die Klimakatastrophe zu erwähnen. Im Podcast direkt nach dem Film am Mikrofon: Johanna, Hendrik, Harald, Tom und Thomas.