GS005 - Glaubensgemeinschaft im Visier: Die Zeugen Jehovas unter der NS-Herrschaft

Geschichtsschatten

08-07-2024 • 1 Std. 42 Min.

Folge 5 behandelt die intensive Verfolgung der Zeugen Jehovas während der NS-Zeit, einer oft übersehenen Opfergruppe des Regimes aufgrund ihrer religiösen Ansichten. Die Zeugen Jehovas widersetzten sich den NS-Anordnungen, wurden inhaftiert, in Konzentrationslager gebracht und zum Tode verurteilt. Trotz ihres Leidens sind sie weitgehend vergessene Opfer des NS-Regimes. Der Podcast untersucht die Gründe für die Verfolgung, beleuchtet Formen des Widerstands und der Verweigerung sowie unterschiedliche Einschätzungen von Historikern. Es wird auch die Entwicklung der Zeugen Jehovas als Glaubensgemeinschaft im Deutschen Reich zwischen 1918 und 1933 beleuchtet, einschließlich der Verfolgung von Kindern der Zeugen Jehovas durch staatliche Zwangsmassnahmen. Die Gestapo griff zu brutalen Methoden, um die Aktivitäten der Zeugen Jehovas zu unterbinden, was zu Misshandlungen, Folterungen und Drohungen gegenüber den Mitgliedern führte. Trotz Versuchen, die Aufmerksamkeit höherer Behörden auf die Praktiken der Gestapo zu lenken, blieb die organisierte Gegenwehr der Zeugen Jehovas im Reichsgebiet weitgehend zum Erliegen. Die Verhafteten wurden mit grosser Härte verfolgt und zu hohen Gefängnis- und Zuchthausstrafen verurteilt, oft direkt in Konzentrationslager überstellt. Die Zahl der Todesopfer war besonders hoch aufgrund der mörderischen Bedingungen in den Lagern. Auch in den von deutschen Truppen besetzten Ländern wurden die Zeugen Jehovas hart und rücksichtslos verfolgt. Die SS begann früh damit, die BibelforscherInnen in den Lagern zu separieren, um ihre Missionstätigkeiten zu unterbinden und die Kontaktmöglichkeiten mit anderen Gefangenen einzuschränken. Trotz unterschiedlicher Ansichten innerhalb der Gruppe über die Einhaltung bestimmter Regeln, blieben die Zeugen Jehovas standhaft in ihrem Glauben und ihrer Ablehnung des Regimes. Die Befreiung der Zeugen Jehovas aus den Konzentrationslagern war von zahlreichen Todesfällen unter den Gefangenen geprägt. Am Morgen des 21. April 1945 begann die Evakuierung der Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen. Unter den 33.000 Lagerinsassen, die in Marschkolonnen Richtung Ostsee getrieben wurden, befanden sich 230 Zeugen Jehovas, darunter 17 weibliche Häftlinge. Die Zeugen Jehovas organisierten sich während des Marsches und überstanden schwierige Bedingungen im Wald von Below bei Wittstock. Sie errichteten behelfsmässige Behausungen, gruben einen Brunnen und zeigten eine starke Gemeinschaft. Die Zeugen Jehovas wurden schliesslich am 3. Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit, während viele Mitgefangene auf dem Todesmarsch ums Leben kamen. Alle 230 Bibelforscher-Häftlinge überlebten die Tortur und führten dies auf ihren Zusammenhalt und die gegenseitig bekundete christliche Liebe zurück.

Vielen Dank fürs Zuhören, ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Wenn euch die Folge gefallen hat oder ihr Anregungen zum Podcast habt, lasst es mich wissen. Ihr könnt mich ganz einfach per Mail unter geschichtsschatten@proton.me kontaktieren, die Mailadresse und alle weiteren Kontaktmöglichkeiten und Social Media Links findet ihr auf meiner Website www.geschichtsschatten.letscast.fm. Wer meine Arbeit finanziell unterstützen möchte, hat die Möglichkeit mich bei Steady oder Apple Podcast zu abonnieren.

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