Theodor Fontane wollte diesen Roman ursprünglich „Frau Bourgeoise“ nennen, entschied sich auf Anraten seiner Tochter jedoch dann für den Titel „Frau Jenny Treibel“. Die Titelfigur aber ist genau das: eine Bourgeoise. Noch dazu stammt sie aus einfachen Verhältnissen und hieß mit Mädchennamen Bürstenbinder. Diese ‚niedere‘ Herkunft lässt sie hinter sich, als sie den Industriellen und Kommerzienrat Treibel heiratet und damit auch der Liebe zu dem Intellektuellen Willibald Schmidt entsagt, weil ihr die Ökonomie doch wichtiger als das Herz ist. Fontane kontrastiert in diesem komödiantischen Roman die Welt des Besitzbürgertums mit der des Bildungsbürgertums. Im Mittelpunkt steht die Liebe, die immer dann sentimental besungen wird, wenn Jenny danach ist und materielle Gründe ausgeblendet bleiben. Geht es aber bald wieder um den schnöden Mammon, muss die Liebe das Nachsehen haben. Mehr zu diesem herrlichen Konversationsroman von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“!
Literatur:
Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel oder "Wo sich Herz zum Herzen find't", Aufbau.
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