In dieser Folge von "Alles gesagt?" ist alles anders. Stunden vor der
geplanten Liveaufzeichnung mit Winfried Kretschmann in Stuttgart
versagte dem Ministerpräsidenten die Stimme. Das Event musste offiziell
abgesagt und auf einen neuen Termin verschoben werden. Die Gastgeber
Jochen Wegner und Christoph Amend und Podcastproduzentin Maria
Lorenz-Bokelberg kamen am Abend aber dennoch ins Theaterhaus – um mit
allen, die Lust hatten, ein kostenloses Ersatzprogramm zu improvisieren.
511 der 1.000 Gäste kamen vorbei.
So war dies eine ungeplante Premiere in der sechsjährigen Geschichte von
"Alles gesagt?": Die beiden Gastgeber interviewten erstmals ihr Publikum
– und das Publikum fragte zurück. Es ging um Stuttgart 21 und das
Erfolgsgeheimnis der Grünen in Baden-Württemberg, um die Zukunft der
Volksparteien, um die perfekte Brezel, um den VfB Stuttgart, um Bosch,
Daimler und Porsche und um Boris Palmer, den umstrittenen Tübinger
Oberbürgermeister.
Das Publikum erklärte ein für alle Mal den Unterschied zwischen Schwaben
und Baden – und diskutierte immer wieder das Geheimnis der perfekten
Brezel. Gesungen wurde auch, angeleitet von einem Operntenor in
Ausbildung. Ebenfalls auf der Bühne: zwei Frauen, die ganz zufällig
nebeneinander im Publikum saßen, beide ihr Abitur mit der Note 0,9
abgeschlossen und beide ihr berufliches Glück nach einem abgebrochenen
Studium außerhalb der vorgezeichneten Bahnen gefunden haben: als
Ergotherapeutin und Krankenschwester. Es gab ein kollektives
A-oder-B-Spiel sowie Brezeln und badischen Wein für alle.
Nach drei Stunden und 55 Minuten war die erste Publikumsfolge von "Alles
gesagt?" vorbei – beendet wie immer durch das Schlusswort, das dieses
Mal gemeinsam vom Publikum ausgesucht und ausgesprochen wurde.
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Linn Schütze, Leonie Bartsch & Auf Ex Production