In dieser Folge widmen wir uns dem großen mittelalterlichen Epos über die Nibelungen. Im Nibelungenlied geht es aber nicht um Nibelungen, sondern um
Burgunder. Diese Leben damals in Worms und leisten sich gleich drei Könige - die Brüder Gunther, Gernot und Giselher. Die Hauptperson des Epos ist aber deren Schwester
Kriemhild. Daher besteht Solveig auch darauf, dass es eigentlich das Kriemhild-Lied ist.
Kriemhild möchte nach einem schlechten Traum am liebsten für immer Single bleiben - verliebt sich dann aber in den Drachentöter und Xantener Prinzen
Siegfried. Damit die beiden heiraten können, muss Siegfried aber erst Kriemhilds Bruder Gunther helfen, die übernatürlich starke Königin
Brunhild für sich zu gewinnen. Dank seiner Tarnkappe und Unverwundbarkeit kann Siegfried widerspenstige Frauen und sächsische Feinde gleichermaßen bezwingen. So hilft er Gunther auch seine Frau in der Hochzeitsnacht zum ehelichen Beischaf zu zwingen.
Damit prahlt widerum Kriemhild beim Familientreffen gegenüber ihrer Schwägerin Brunhild. Dadurch ist nicht nur deren Ehre zunichte, sondern auch die ihres Bruders Gunther. Das ist der Moment, wo der hinterlistige
Hagen von Tronje den Plan fasst, Siegfried zu töten. Die einzig verletzbare Stelle an Siegfrieds Körper erfährt er ausgerechnet von dessen Frau. Der legt Hagen anschließend die Leiche vor die Zimmertür. Kriemhild heiratet später den
Hunnenkönig Etzel, zieht nach Wien und sinnt auf Rache.
Das Nibelungenlied erzählt die Geschichte im christlichen Kontext des 13. Jahrhunderts. Viele mythologische Elemente - inklusive
Zwergen, den eigentlichen Nibelungen und Siegfrieds Drachenkampf - finden sich dagegen stärker in den nordischen Erzählungen wie der
Völsunga-Saga und der
Edda.
Die Hintergrundmusik ist Robert Schumanns Symphony no. 3 in E-flat major 'Rhenish', Op. 97, vorgetragen vom Flatirons Community Orchestra und verfügbar bei
musopen.
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