Vernetzt Denken, besser Investieren (#54)

Das liebe Geld - Finanzen und Geldanlage

01-03-2024 • 20 Min.

Warum neigen wir bei finanziellen Fragen zu übermäßiger Vereinfachung? Und was können wir dagegen unternehmen? Hier greift das Prinzip des Second-Level Thinking als Werkzeug, um bessere finanzielle Entscheidungen zu treffen. Im Deutschen gibt es keinen passenden Begriff dafür. Man könnte das näherungsweise mit “vernetztem Denken” übersetzen. Dem gegenüber steht das First-Level Thinking, was man als konventionelles oder einfaches Denken beschreiben könnte. Beitrag zur Folge: https://geldanlage-vermoegensaufbau.de/vernetzt-denken-besser-investieren/ Kostenloser Newsletter: https://dasliebegeld.substack.com/ Podcast bei Spotify: https://open.spotify.com/show/37nPNgeqzBtbG3yDfljdoE Podcast bei Apple: https://podcasts.apple.com/de/podcast/das-liebe-geld-finanzen-geldanlage-und-verm%C3%B6gensaufbau/id1645576728 Podcast bei Amazon Music: https://music.amazon.de/podcasts/d9b63c27-bbd8-46a3-b7ed-2002354e6af5/das-liebe-geld---finanzen-geldanlage-und-verm%C3%B6gensaufbau Der Investor Howard Marks prägte den Begriff Second-Level Thinking, der darauf abzielt, über die unmittelbaren Konsequenzen hinauszugehen und die komplexen Wechselwirkungen von Handlungen zu verstehen. Vergleichbar mit Schachstrategien, wo nicht nur der aktuelle Zug, sondern auch die Reaktion des Gegners bedacht wird, ermöglicht Second-Level Thinking eine tiefere Analyse der Auswirkungen von Entscheidungen. Wir ziehen Parallelen zur systemischen Psychologie und dem ökologischen Grundprinzip von Garrett Hardin – alles ist miteinander verbunden. Das Bewusstsein für diese Verbindungen und das Erkennen von Konsequenzen auf verschiedenen Ebenen sind essentiell. Anhand von Beispielen wie der Schlangenproblematik in Delhi und dem übermäßigen Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren illustrieren wir, wie oberflächliches Denken zu ungewollten Konsequenzen führen kann. Im Finanzbereich begegnen wir ähnlichen Herausforderungen. Wir diskutieren, wie Instant Gratification kurzfristige Freude gegen langfristigen Verlust eintauscht und wie die Suche nach simplen Lösungen beim Investieren oft zu oberflächlichen Entscheidungen führt. Ein zentrales Thema ist die Notwendigkeit von Second-Level Thinking beim Investieren. Wir beleuchten, wie einfache Thesen und Geschichten oft die Realität verkürzen und weitere Konsequenzen außer Acht lassen. Howard Marks warnt vor oberflächlichem Denken auf der ersten Ebene und betont die Schwierigkeiten des zweiten Levels. Praktische Umsetzung von Second-Level Thinking erfordert bewusstes Hinterfragen, Neugier und die Bereitschaft, Wechselwirkungen zu erkennen. Wir illustrieren dies anhand von Fragen wie "Was passiert dann?" und betonen die Bedeutung von unterschiedlichen Zeiträumen in der Analyse. Die Contrarian-Strategie, die sich gegen den Herdentrieb stellt, wird ebenfalls behandelt. Wir erläutern, wie Investoren durch Second-Level Thinking zu differenzierten Schlussfolgerungen kommen können, die gegen den Konsens stehen und somit Marktineffizienzen nutzen. Die praktische Umsetzung von Second-Level Thinking erfordert einen bewussten Prozess, der Wechselwirkungen und mögliche ungewollte Effekte berücksichtigt. Investoren sollten nicht nur die offensichtliche erste Ebene betrachten, sondern auch kritisch hinterfragen und alternative Szenarien in Betracht ziehen. Abschließend betonen wir, dass Second-Level Thinking zwar keine Zukunft vorhersagen kann, aber die Fähigkeit bietet, mögliche Auswirkungen zu durchdenken. Es ist eine Arbeit, die langfristige Interessen schützt und uns dazu befähigt, kritisch und unabhängig zu denken, um bessere Entscheidungen zu treffen. Learn more about your ad choices. Visit megaphone.fm/adchoices