An der Salatbar spricht diesmal Lena vom Team Waldorfsalat mit #Exwaldi Ruth über Ruths anthroposophische Krankenpflegeausbildung, die Waldorfschulzeit ihrer Kinder, ihre Erlebnisse in der Pandemie und ihren Ausstieg aus der Anthroposophie.
Zu Ruth:
Ruth wuchs als Kind anthroposophischer Eltern und Großeltern in Holland auf, wo sie Waldorfkindergarten und Waldorfschule besuchte. Heute lebt sie in Deutschland und hat selbst 3 Kinder, die nun nicht mehr auf die Waldorfschule gehen. Nach einer Ausbildung zur Krankenpflegerin an einer anthroposophisch orientierten Krankenpflegeschule hat sich Ruth nämlich seit der Covid19-Pandemie von der Anthroposophie abgewandt.
Das Salatbar-Format:
An der Salatbar wollen wir die Möglichkeit schaffen, in einem möglichst sicheren Rahmen Kritisches aus der Welt der Anthroposophie zu erzählen. Wir wollen dem Narrativ der Einzelfälle und des persönlichen Versagens etwas entgegensetzen.
Wir wollen das Schweigen brechen und Worte finden. Wir wollen komplexe Gefühle und Wahrnehmungen validieren und vielleicht ein bisschen sortieren. Dabei können emotionale und schwierige Themen zur Sprache kommen.
Wir bemühen uns darum, unser Material möglichst sicher und zugänglich aufzubereiten, haben selbst aber keine therapeutische Ausbildung, nur begrenzte Kapazitäten und unseren eigenen beschränkten Erfahrungshorizont.
Bitte achtet auf euch. Ist gerade ein guter Zeitpunkt? Könnt ihr gut für euch sorgen und ggf. danach mit jemandem darüber reden?
Content-Notes:
Kapitelmarken:
Nachtrag zur Salatbar mit Ruth Teil 1
In der ersten Salatbar hat Ruth erzählt, dass ihre Urgroßeltern und Großeltern teilweise überzeugte Nazis waren bzw. ein Großvater in seiner Fabrik Zwangsarbeiter beschäftigt hat.
Dazu haben wir eine kritische Zuschrift bekommen, für die wir uns bedanken möchten. Dort wurde angesprochen, dass wir die Täterperspektive zum Thema machen und nicht die Perspektive der Verfolgten.
Wir haben im Podcast bisher aus der Perspektive der weißen, nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft gesprochen, wenn es um Antisemitismus, Nationalsozialismus und Verfolgung von Jüd*innen geht. Das reflektieren wir und möchten es in Zukunft auch ändern. Uns ist es aber auch wichtig, im Podcast über die Täter*innen in der Anthroposophie offen zu sprechen und uns mit ihnen aktiv (kritisch) auseinanderzusetzen und auch Kontinuitäten zu benennen.
Ergänzend möchten wir hier noch ein paar Texte zur Kritik der deutschen Erinnerungskultur und zur Idee eines “Schlussstrichs” verlinken, die wir gut und hilfreich finden.
Beratungsstellen:
Anlaufstellen für Hörer*innen, die nach dem Hören Gesprächsbedarf haben.
DEUTSCHLAND
Die Telefon-Seelsorge ist gebührenfrei und rund um die Uhr unter 0800/111 0 111 oder 0800 111 0 222 erreichbar.
Wer nicht telefonieren möchte, findet auch einen Chat oder kann per Mail kommunizieren: https://online.telefonseelsorge.de
Angebot für Erwachsene:
https://www.psychenet.de/de/hilfe-finden/schnelle-hilfe.html
Angebot für Frauen: https://www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/angebot-im-ueberblick.html
Angebot für Jugendliche:
ÖSTERREICH
Liste mit verschiedenen Angeboten für verschiedene Zielgruppen
https://www.gewalt-ist-nie-ok.at/de/was-kann-ich-tun-adressen-links
Angebot für Jugendliche und auch Eltern - telefonisch, Chat, Online
SCHWEIZ
Sorgentelefon 143 - Auch Chat und Mailberatung
https://www.143.ch/Beratung/Beratungsangebot
Liste mit Anlaufstellen
https://www.lilli.ch/gewalt_schutz