In welches Medium man zur Zeit auch reinschaut: Nichts geht ohne Fußball-WM. Ja, man erwähnt durchaus, dass es in Katar keine Demokratie gibt. Aber das Wort „Sklavenhalter-Staat", was auf Katar nun mal zutrifft, mag kaum jemand benutzen. Für Katar ist die WM eine prima Investition: Noch nie wurde Katar in so vielen Medien so positiv erwähnt.
Aber nicht nur Katar investiert kräftig in sein angeblich sauberes Image. Auch die ARD, inklusive Tagesschau, buttern kräftig in das Katar-Marketing: Das Geld der Beitragszahler wird dazu verwendet, 48 der 64 WM-Spiele live zu zeigen und der FIFA und ihrer Katar-PR 214 Millionen Euro für Übertragungsrechte zu zahlen.
Natürlich hätten die öffentlich-rechtlichen Sender einfach zu Hause bleiben können. Das hätte nicht nur viel Geld gespart, sondern hätte auch ein Zeichen gesetzt. Aber das haben die staatlichen Medien anderen überlassen. Als die FIFA einen kleinen Protest des Kapitäns des DFB-Teams, Manuel Neuer, das Tragen einer "OneLove-Binde" verboten hatte, zuckten die Öffentlich-Rechtlichen mit keiner Wimper.
Selbst die klaren Worte des Fußballers Thomas Hitzlsperger, „Die Personen, die die WM nach Katar vergeben haben, waren Verbrecher", haben weder Sender noch Regierung bewogen, sich zur Demokratie zu bekennen.
Begeistert berichtete die Tagesschau über demokratische Proteste gegen die „Null-Covid-Politik" in China. Über dieselbe Bewegung in Deutschland mochten die Öffentlich-Rechtlichen kaum berichten. Wenn doch, dann mit abträglichen Anmerkungen: Schwurbler, Verschwörungstheoretiker oder Covidioten wurden die deutschen Kämpfer für Grundrechte gerne in den Medien genannt. Ja, wenn sie gegen die ferne chinesische Regierung demonstriert hätten - aber gegenüber der nahen deutschen Regierung blieb man lieber blind.
Den Fußball in Katar lässt sich die ARD was kosten. Sendezeit und Geld für die deutsche Demokratie wollte man lieber nicht ausgeben: Das ist billig und kostet keine Sympathien bei der Regierung.
Bei der vorigen Macht-Um-Acht hat ein Zuschauer nach weiteren freien, unabhängigen Medien gefragt. Natürlich gibt es nicht nur „apolut". Wir können hier nicht alle freien, unabhängigen Medien aufführen. Aber stellvertretend erinnern wir an die Site von Uli Gellermann, die RATIONALGALERIE (https://www.rationalgalerie.de/home). Sie wurde im Jahr 2005 etwa zeitgleich mit den vorzüglichen NACHDENKSEITEN von Albrecht Müller gegründet (www.nachdenkseiten.de). Herausragend auch die Site mit den russischen Wurzeln, RT DEUTSCH (https://meinungsfreiheit.rtde.life/).
Weitere interessante Sites aus dem In- und Ausland: https://apolut.net/empfehlungen/
Zuschauer machen mit!
Auch diese Ausgabe der MACHT-UM-ACHT stützt sich auf eine Vielzahl von Zuschauer-Zuschriften, die an diese Adresse gesandt wurden: DIE-MACHT-UM-ACHT@apolut.net. Dafür bedankt sich die Redaktion ganz herzlich.
Der Journalist und Filmemacher Uli Gellermann beschäftigt sich seit Jahren mit der Dauermanipulation der Tagesschau. Gemeinsam mit den Co-Autoren, Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer, schrieb er das Buch „Die Macht um Acht: der Faktor Tagesschau“. Eine herausragende Lektüre über die tägliche Nachrichtensendung der ARD. Bei apolut nimmt er mit dem gleichnamigen Format die subtile Gehirnwäsche der Tagesschau alle zwei Wochen unter die Lupe.
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