Heiligenschein

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13. September: Heiliger Tobias
vor 4 Tagen
13. September: Heiliger Tobias
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Der Name Tobias zählt zu den beliebten, auf Platz 11 der Vornamensliste. Die Popularität lässt sich womöglich von der fantastischen Geschichte ableiten, die im Alten Testament im Buch Tobit steht. Zwei Menschen beten zu Gott um den Tod. Der aber schickt ihnen stattdessen den mächtigen Engel Raphael, natürlich inkognito, und mithilfe des Tobias rettet er beide. Tobias haben Sie bestimmt schon gesehen.  Die Geschichte des Tobias stammt aus dem 3. Jahrhundert vor Christus und soll sich 400 Jahre zuvor im Irak zugetragen haben. Ob es irgendeinen historischen Kern gibt, weiß man nicht. Ist aber nicht so wichtig, denn sie soll mit Sicherheit keine Tatsachen erzählen, sondern in weisheitlicher Form mit märchenhaften Elementen die Geschichte von zwei verwandten jüdischen Familien. Zwei Menschen, die in aussichtslosen Lagen sind und sterben möchten, werden durch Gottes Eingreifen gerettet, und Tobias spielt dabei eine große Rolle. Und ein Fisch. Er wird oft dargestellt an der Hand eines großen Engels und trägt einen Fisch in der Hand. Tobias soll heiraten. Seine Braut Sarah hat aber schon sieben Männer in der Hochzeitsnacht durch einen Dämon verloren, der sie liebt und daher ihre Männer ermordet. Sarah ist verzweifelt und wünscht sich den Tod. Tobias wird von einem Mann begleitet, der der Erzengel Raphael inkognito ist. Sie fangen einen Fisch, und Tobias behält auf Anraten seines Gefährten die Innereien. Einen Teil verbrennt er in der Hochzeitsnacht und vertreibt damit den Dämon. Die Galle schmiert er später seinem erblindeten und depressiven Vater auf die Augen und heilt ihn damit. Beides waren Tips seines Begleiters. Es ist ein unheimlich spannendes Buch im Alten Testament. Tobias ist Patron der Totengräber, Reisenden und Pilger und Helfer bei Augenleiden.   Tobias ist Patron der Totengräber, Reisenden und Pilger und Helfer bei Augenleiden. Übrigens schrieb Joseph Haydn 1775 das Oratorium Die Rückkehr des Tobias. Falls Sie es nicht kennen – es war damals sehr populär, aber heute wird es praktisch nicht mehr aufgeführt, weil es zu lang ist – habe ich gelesen. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠.
2. September: Ingrid Elovsdotter
25-08-2024
2. September: Ingrid Elovsdotter
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Viel ist von ihrem Kloster nicht mehr übrig, aber immerhin ein paar Maurerreste kann man in Skänninge in Schweden noch sehen. Dort stand das erste Dominikanerinnenkloster Nordeuropas, errichtet von Ingrid Elovsdotter. Ingrid war eine schwedische Hochadelige. Sie kam um 1220 oder 1235 zur Welt. Einer ihrer Vorfahren war der heilige König Knut von Dänemark, ihre Großnichte die heilige Birgitta von Schweden, die Patronin Europas, wenngleich Knut weniger wegen seiner Friedfertigkeit als wegen seiner kirchenfreundlichen Politik als heilig galt und, weil er in einer Kirche erschlagen wurde. Wie auch immer, für seine Verwandtschaft kann man bekanntlich nichts. Ingrid jedenfalls wurde auf friedlichem Weg und ganz unpolitisch zur Gründerin des ersten Dominikanerinnenklosters in Nordeuropa. Dabei ging ihr Lebensweg erst den ganz normalen Gang. Sie heiratete. 1271 aber starb ihr Mann. Ingrid interessierte sich nun zunehmend für den Dominikanerorden. Ein Jahr später gründete sie zusammen mit ihrem Bruder Johan, der Deutschordensritter war, und ihrer Schwester Kristina auf ihrem Besitz in Skänninge besagtes Kloster. Dann pilgerte sie von Schweden nach Santiago de Compostela, Jerusalem und Rom. Nach ihrer Rückkehr trat sie selbst in ihr Kloster ein und wurde Priorin. 1281 wurde das Kloster anerkannt, ein Jahr später starb Ingrid am 2. September 1282. Sie war 62 oder 47 Jahre alt. 1499 wurde sie seliggesprochen. 1544 mussten die Nonnen auf politischen Druck das Kloster verlassen, und es verfiel, die Erinnerung an Ingrid jedoch ist geblieben. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠.
29. August: Sabina von Rom
20-08-2024
29. August: Sabina von Rom
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Wir beschäftigen uns heute wieder mit einer frühchristlichen Märtyrerin, weil ihr Name bis heute populär ist, und zwar mit Sabina von Rom. Sie wurde um das Jahr 120 ebendort ermordet. Die Legende erzählt, dass sie eine vornehme römische Witwe war, die von ihrer christlichen Sklavin Seraphia zum Christentum geführt wurde. Sie nahm an Gottesdiensten in den Katakomben teil und ließ sich taufen. In weiter Folge schenkte sie ihren Sklaven die Freiheit und war sehr wohltätig. Das blieb natürlich nicht geheim. Zunächst wurde Seraphia verhaftet und hingerichtet, und danach auch Sabina. Sie wurde enthauptet. Um das Jahr 425 wurde ihr auf dem Aventin eine Kirche gebaut. Warum dort? Man vermutet, dass sie auf den Ruinen ihres Hauses errichtet worden ist. Bei Grabungen hat man Reste vornehmer Privathäuser aus der Zeit Sabinas gefunden. Es wäre also naheliegend, wenn sich darunter das Haus der Heiligen befunden hätte. 499 wurde diese Basilika in Dokumenten einer römischen Synode erwähnt. Da wurde Sabina also schon als Heilige verehrt. Die Kirche Santa Sabina, die fast gleichzeitig mit Santa Maria Maggiore entstand, gehört somit zu den ältesten und bedeutendsten der Stadt. Man kann sogar noch alte römische Mauern sehen. Schauen Sie sich das an, wenn Sie in Rom sind. Sabina ist eine der Schutzpatrone Roms, der Hausfrauen und Kinder, aber auch gegen Regen. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠⁠⁠⁠.
20. August: Bernhard von Clairvaux
20-08-2024
20. August: Bernhard von Clairvaux
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Das 12. Jahrhundert wird das „Bernhardinische Jahrhundert“ genannt, nach dem großen Zisterzienser und Kirchenlehrer Bernhard von Clairvaux. Sein Ziel war die Verbreitung des Zisterzienserordens, aber dabei blieb es nicht. Der Reihe nach. Bernhard kam um 1090 im heutigen Dijon in eine adelige Familie zur Welt und trat mit 22 zusammen mit 30 adeligen Freunden und Verwandten in das Reformkloster Citeaux ein. Dieses bestand erst seit knapp 15 Jahren, drohte aber schon wieder einzugehen. Mit Bernhard und seinen Gefährten kam neuer Schwung in das Kloster. 1115 sandte der Abt den 25jährigen mit zwölf Mönchen aus, um das Kloster Clairvaux zu gründen, das sich unter seiner Führung in den folgenden knapp 40 Jahren zur bedeutendsten Zisterzienserabtei entwickeln würde. Bald wurde Bernhard Leiter des Ordens. Fünf Mal hätte er Bischof werden können, fünf Mal lehnte er ab. Zusätzlich gründete er neue Klöster. Bernhard zog junge Männer so an, dass er fast jedes Jahr zwei neue Klöster gründen konnte; insgesamt 68, darunter in Österreich Heiligenkreuz, Wilhering, Rein und Zwettl. Bernhard war ein hinreißender Prediger und entfachte auch eine Begeisterung für den zweiten Kreuzzug. Dessen Scheitern traf Bernhard schwer, denn für ihn war es ein hohes Ideal, für Gott zu sterben. Bernhard, der aufgrund seines steten Fastens ein Magenleiden hatte, starb daran mit 63 Jahren am 20. August 1153 in Clairvaux. Seine Mönche mussten ihn heimlich begraben, da ihn sonst zu viele Menschen noch einmal sehen hätten wollen. Bernhard wurde 1174 heiliggesprochen. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠⁠⁠⁠.
8. August: Heiliger Dominikus
07-08-2024
8. August: Heiliger Dominikus
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. 1963 besang die belgische Dominikanerin Sœur Sourire, die Schwester des Lächelns, fröhlich ihren Ordensgründer Dominikus, der tatsächlich recht fröhlich gewesen sein soll. Dominikus kam um 1170 in Nordspanien zur Welt. Seine Laufbahn als Priester war vorgezeichnet und wurde durch eine Vision seiner Mutter untermauert. Sie träumte während der Schwangerschaft, dass sie einen schwarz-weißen Hund mit einer brennenden Fackel im Maul gebären würde und deutete das so, dass ihr Sohn die Welt mit seinen Predigten erleuchten würde. Und das tat er dann auch. Beeindruckt durch eine Hungersnot verkaufte er während des Studiums seine eigenen Bücher, um mit dem Erlös Notleidenden zu helfen. Er wurde Priester. Dabei störte ihn, dass viele Priester eher unbescheiden lebten. Ihm aber war die Armut wichtig, singt auch Sœur Sourire. Bald fand er Anhänger und gründete einen Bettelorden, den „Ordo praedicatorum“, den Predigerorden, der heute nach dem Gründer Dominikanerorden genannt wird. Die Dominikaner konzentrieren sich auf Gebet, Studium und daraus folgend die Verkündigung. Damals zogen die Brüder als Wanderprediger durch die Landen. Auch Frauen fanden sich bald in Klöstern zusammen. Dominikus starb etwa 50jährig am 6. August 1221 auf einer Missionsreise in Bologna und wurde 1234 heiliggesprochen. Sœur Sourire selbst brachte der Ruhm, den sie mit ihrem Hit erhielt und der sogar 1966 mit Debbie Reynolds verfilmt wurde, kein Glück. Sie trat aus dem Orden aus und beging knapp 20 Jahre später hochverschuldet mit ihrer Lebensgefährtin Selbstmord. Das fröhliche Lied jedoch hat sie überlebt. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠⁠⁠⁠.
29. Juli: Heilige Beatrix
21-07-2024
29. Juli: Heilige Beatrix
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Heute hat ein Geschwisterquartett Gedenktag, frühchristliche Märtyrer. Interessanterweise ist einer der Namen bis heute populär, obwohl er gar nicht der richtige ist: Beatrix. Ihre Brüder Simplicius, Rufus und Faustinus hingegen kennt man nicht mehr. Von den Vieren zeugen bis heute Fresken in Rom, wo sie um das Jahr 304 ihr Leben verloren. Die Legende erzählt, dass Simplicius und Faustinus Soldaten waren, die wegen ihres Glaubens ermordet wurden. Sie wurden von einer Steinbrücke in den Tiber geworfen. Ihre Schwester Beatrix konnte sie aus dem Wasser ziehen und in einer Katakombe beisetzen, die einer reichen Römerin namens Generosa gehörte. Beatrix wurde dann auch ergriffen, und da auch sie Christus nicht abschwörte, wurde sie im Kerker erdrosselt. Es gibt in den Katakomben der Generosa, wo alle vier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ein Fresko: Christus in der Mitte, der die Märtyrerkronen an Beatrix und ihre Brüder Simplicius, Faustinus und Rufus übergibt. Aus der beigefügten Inschrift geht übrigens hervor, dass Beatrix – auf Deutsch die Glücksbringern - eigentlich Viatrix hieß, die Reisende. Der Name entwickelte sich im Spätlateinischen zu Beatrix. Beatrix wird üblicherweise als Römerin dargestellt mit einem Strick in der Hand, ihre Brüder Simplicius und Faustinus in gepanzerter römischer Soldatentracht. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠⁠⁠⁠.
20. Juli: Margareta von Antiochien
17-07-2024
20. Juli: Margareta von Antiochien
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Unter den 14 Nothelfern befinden sich drei Frauen: Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl – die heiligen drei Madln. Am 20. Juli ist Margareta dran. Sie lebte im 3. Jahrhundert in der heutigen Türkei und starb um 305 im Zuge einer Christenverfolgung. Ähnlich wie Barbara wurde sie heimlich Christin. Als ihr Vater draufkam, zeigte er sie an. Margareta wurde auf der Flucht gefasst und vor Gericht gestellt. Der Richter fand die junge Frau äußerst attraktiv, sie aber wies ihn ab. Also wurde sie gefoltert. Weil ihre Wunden aber verheilten und dadurch zu etlichen Bekehrungen führten, wurde sie schließlich enthauptet. Nach einer anderen Version floh Margareta vor dem heidnischen Vater aufs Land. Da sah sie der Stadtpräfekt, wollte sie sofort heiraten, wurde aber von ihr zurückgewiesen mit der Begründung, ihr Bräutigam sei Christus. Im Gefängnis erschien ihr dann der Teufel als Drache. Margareta aber tötete ihn, indem sie über ihn das Kreuzzeichen schlug. Gemeint sind mit dem Teufel und dem Drachen wohl Versuchungen, nachzugeben. Auf dem Weg zur Hinrichtung betete sie für ihre Verfolger und besonders für Schwangere und Gebärende. So wurde sie zur Nothelferin und Patronin vieler Kirchen. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠⁠⁠⁠.
26. Juli: Heilige Anna
15-07-2024
26. Juli: Heilige Anna
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Ein junger Student gerät auf einer Wanderung in ein Gewitter. In höchster Not bittet er seine Lieblingsheilige, die zudem Schutzpatronin gegen Unwetter ist, um Hilfe. Wenn sie ihn errette, würde er ins Kloster eintreten. Das Gebet wird erhört. Der junge Mann wird Mönch – und verändert damit den Lauf der Geschichte Europas. Sein Name: Martin Luther. Und heute hat die Heilige Gedenktag, an die er sich gewandt hat: Anna, die Mutter Marias. Sie ist ein Allzeitrenner. Noch immer trägt jedes fünfte Mädchen ihren Namen. Im deutschen Sprachraum sind ihr fast 100 Kirchen geweiht. Bis ins 18. Jahrhundert war der Annatag überhaupt ein Feiertag. Auf Gemälden erkennt man sie leicht, weil sie meist nicht allein dargestellt ist, sondern mit ihrer Tochter Maria und ihrem Enkel Jesus. Anna Selbdritt nennt man das. Gesicherte Informationen über sie gibt es allerdings keine. In der Bibel wird sie nicht erwähnt. Sie fand Eingang in eine apokryphe Schrift um das Jahr 150. Demnach entstammte sie dem Geschlecht von König David und hat erst nach 20-jähriger Ehe mit Joachim ihre Tochter Maria geboren. Das erinnert sehr an die Geschichte von Hannah und ihrem Sohn Samuel im Alten Testament. Die Verehrung Annas lässt sich seit dem Bau einer Kirche in Konstantinopel im Jahr 550 nachweisen. Aber nur im Osten. Im Westen wurde die Verehrung sogar durch ein Dekret verboten. Ab dem 13. Jahrhundert aber war ihr Siegeszug in Europa nicht mehr zu stoppen. Man findet Anna sogar auf einer der ältesten Darstellungen Wiens, dem Albrechtsaltar aus der Zeit um 1440. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠⁠⁠⁠.
13. Juli: Heiliger Heinrich
09-07-2024
13. Juli: Heiliger Heinrich
öchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Er war der erste, der bei seiner Kaiserkrönung einen Reichsapfel bekam und begründete die Vorstellung des Gottesgnadentums: Heinrich II. In einer Darstellung seiner Krönung sieht man das, denn er wird von keinem geringeren als Jesus selbst gekrönt. Heinrich verstand sich als Stellvertreter Gottes auf Erden, dem Gehorsam geschuldet wurde. Diese Auslegung des Gottesgnadentums wird heute kritisch hinterfragt. Anders formuliert – heute würde man Heinrich wohl nicht mehr heiligsprechen. 973 in Bayern geboren, war er bestimmt fromm, aber wohl auch berechnend und machtgierig. Die Forschung kommt zu keinem einheitlichen Ergebnis. Fakt ist, dass er sehr mächtig war, durch seine Herkunft und auch durch Eroberungen. Er führte ständig Krieg. Auf der positiven Seite finden sich viele Kirchen und Klöster, die Heinrich gestiftet hat. Er benützte die Kirche zur Sicherung seiner Macht, denn er verlangte im Gegenzug Unterstützung von ihr. In seinen Urkunden steht gleich zweimal: „Wem mehr gegeben wird, von dem wird auch mehr gefordert.“ Heinrich starb am 13. Juli 1024. Er wurde 1146 heiliggesprochen. 1200 auch seine Frau Kunigunde. Die beiden sind das einzige heiliggesprochene Ehepaar des Mittelalters. Heute würde man Heinrich wohl nicht mehr heiligsprechen. Heinrich stiftete viele Kirchen und Klöster. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠⁠⁠.
29. Juni: Apostel Petrus
17-06-2024
29. Juni: Apostel Petrus
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Bestimmt kennen Sie Witze, in denen jemand in den Himmel möchte und erst mit Petrus, dem Himmelspförtner, darüber verhandeln muss. Warum ist er das geworden? Heute würde man sagen, da hatte jemand eine geniale Marketingidee in Zeiten, in denen Analphabetismus die Norm war. Um Petrus zu kennzeichnen, drückte er ihm ein Attribut in die Hand, entnommen einer Bibelstelle. Das Attribut ist der Schlüssel. Viele andere Heilige sind mit Lilien oder Palmzweigen oder Büchern dargestellt und dadurch völlig unkenntlich. Petrus aber erkennt jeder an seinem Schlüssel. Im Neuen Testament sagt Jesus nämlich zu ihm: „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben.“ Eine große Ansage. Petrus, ein verheirateter Fischer, zählt zu den ersten Männern, die Jesus in seine Nachfolge ruft. Er werde ihn zu einem Menschenfischer machen, kündigt er an. Der Name Petrus kommt vom griechischen petros, der Stein, ursprünglich der Edelstein, und ist ein Spitzname, denn eigentlich heißt der Mann Simon. Petrus wird er von Jesus genannt. Er sagt zu ihm: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ Ziemlich viele Lorbeeren, denen Petrus zunächst nicht gerecht wird, versagt er doch jämmerlich, als er Jesus nach dessen Festnahme gleich drei Mal verleugnet. Und das, obwohl ihn Jesus davor bittet, sich um die anderen Jünger zu kümmern. Der Mann aus Kafarnaum bessert sich aber. Er wird Anführer der Apostel und begibt sich auf Missionsreisen, von denen allerlei Wunder berichtet werden. Seine letzte Station ist Rom, wo er unter Kaiser Nero um das Jahr 65 als Märtyrer stirbt. Darüber wird schon kurz danach geschrieben. Der Überlieferung nach bittet er vor seiner Kreuzigung, kopfüber angenagelt zu werden, da er sich als unwürdig sah, so wie sein Herr zu sterben. Über seinem Grab steht heute der Altar im Petersdom, der nach ihm benannt ist. Und Rom ist das Zentrum der Christenheit geworden. Petrus ist aufgrund seiner Schlüsselgewalt in den Himmel auch zum Herr über das Wetter geworden und macht sich dadurch mitunter keine Freunde. Heute heißt es in den Bauernregeln: „Regnet's am St. Petertag, so drohen dreißig Regentag.“ Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠⁠Digital-Abo⁠⁠⁠.
21. Juni: Aloysius von Gonzaga
13-06-2024
21. Juni: Aloysius von Gonzaga
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Er ist einer der bekanntesten Heiligen der Jesuiten, obwohl er nur 23 Jahre alt wurde: Aloysius. 1568 in Italien geboren, war er Erbprinz der Gonzaga. Doch als er im Alter von sieben Jahren an Malaria erkrankte, entdeckte er den Glauben. Mit zehn wurde er Page am Hof der Medici in Brescia, einem Schauplatz zahlreicher Intrigen, die ihn so abstießen, dass er Maria Keuschheit gelobte. Aloisius wurde immer klarer, dass er so nicht leben konnte und er wollte in den Jesuitenorden eintreten. Sein Vater war, wenig überraschend, dagegen, dass der Erbprinz abspringen wollte, und schickte Aloysius auf eine Reise, hoffend, dass ihn Bankette, Maskenbälle, Treibjagden und Schauspiele umstimmen würden. Vergebens. Schließlich gab der Vater nach. Aloysius verzichtete zugunsten seines Bruders auf das Erbe und trat mit 17 bei den Jesuiten ein. Neben den Studien widmete er sich der Jugendseelsorge und  der Krankenpflege, und er setzte sich dafür ein, dass auch Arme ein würdiges Begräbnis erhalten konnten. Mehr ging sich nicht aus. Mit 23 steckte sich Aloysius bei der Pflege von Pestkranken an und starb am 21. Juni 1591 in Rom, wo er auch begraben wurde.  1726 wurde er heiliggesprochen. Er ist Patron der christlichen Jugend und der Studenten sowie gegen AIDS. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠⁠Digital-Abo⁠⁠.
15. Juni: Vitus von Sizilien
12-06-2024
15. Juni: Vitus von Sizilien
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Der junge Sizilianer Vitus ist 304 gestorben. Er habe jedoch von seiner Amme Crescentia und seinem Erzieher Modestus den christlichen Glauben übernommen. Der Vater versuchte, Vitus von seinem Glauben abzubringen – und erblindete. Obwohl Vitus ihn durch sein Gebet heilte, trachtete der uneinsichtige Vater ihm nach dem Leben. Als Kaiser Diokletian von Vitus hörte, holte er ihn nach Rom. Er wollte, dass der Junge seinen Sohn, der von einem bösen Geist befallen war, heile.  Obwohl Veit dies gelang, sollte er seinen Glauben aufgeben. Als Veit sich wieder weigerte, wurde er Löwen vorgeworfen, die ihm aber nichts taten. Schließlich wurde er zusammen mit Modestus und Crescentia in siedendes Öl geworfen. Engel retteten sie daraus und brachten sie zurück nach Lukanien, wo sie starben. Adler bewachten ihre Körper, bis sie endlich begraben wurden. Vitus Gedenktag liegt nur wenige Tage vor der Sommersonnwende und daran knüpft sich auch der Glaube, der Heilige sei für pünktliches Wachwerden ohne Uhr zuständig! Dabei ist Vitus einer der 14 Nothelfer und Patron von Krems und von Sankt Veit an der Glan, aber auch gegen Besessenheit, Aufregung, Hysterie und Epilepsie, im Volksmund lange „Veitstanz“ genannt, und der bettnässenden Kinder. Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch ⁠"Von Bischofsstab bis Besenstiel"⁠ von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem ⁠Digital-Abo⁠.
6. Juni: Norbert von Xanten
31-05-2024
6. Juni: Norbert von Xanten
Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer. Vom reichen Kleriker zum armen Wanderprediger und wieder zurück – das war der Lebensweg des Norbert von Xanten. Er war ein deutscher Adeliger, der für eine Laufbahn im Stift Xanten bestimmt wurde. König Heinrich V. nahm ihn 1110 mit nach Rom. Als der König den Papst gefangen nehmen ließ, um seine Kaiserkrönung zu erzwingen, stellte sich Norbert auf die Seite des Papstes. 1115 soll neben ihm ein Blitz eingeschlagen sein, was ihn zu einem bescheideneren Lebensstil bekehrte. Er reiste barfuß als Wanderprediger durch Deutschland und Frankreich und rief zum Leben nach dem Vorbild der Urkirche auf. In Prémontré gründete er ein Kloster nach der Regel der Augustiner, die heutigen Prämonstratenser. Es wird erzählt, dass einmal eine giftige Spinne in seinen Messkelch fiel. Was tat Norbert? Er trank ihn im Vertrauen auf die Eucharistie aus. Die Spinne kroch aus seiner Nase, ohne dass er Schaden nahm. 1126 wurde Norbert Erzbischof von Magdeburg. Er machte sich alsbald unbeliebt, denn er wurde als zu streng empfunden. Dann änderte er wieder seinen Lebensstil, sodass ein Ordensbruder von der luxuriösen Hofhaltung entsetzt war. Schließlich begleitete Norbert 1132 König Lothar III. zu seiner Kaiserkrönung nach Italien. Er kehrte 1134, mit Malaria infiziert, nach Magdeburg zurück und starb bald danach.  Interesse an mehr Infos zu Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch "Von Bischofsstab bis Besenstiel" von Bernadette Spitzer im Wiener DomVerlag. Oder werden Sie dersonntag.at-Abonnent mit unserem Digital-Abo.
27. Mai: Bruno von Würzburg
26-05-2024
27. Mai: Bruno von Würzburg
Es gibt nur wenige österreichische Heilige. Dieser ist auch nicht heiliggesprochen worden, aber er wird verehrt, wenngleich weniger in Österreich als in Würzburg, das ihm den Beinamen gegeben hat: Bruno von Würzburg. Oder von Kärnten, seiner Heimat. Suchen Sie es sich aus. Sein Geburtsjahr wird um das Jahr 1005 vermutet. 1034 wurde Bruno Bischof von Würzburg. Der erfahrene Diplomat war selbst hochgebildet und strebte dies auch für seinen Klerus an.  Auch war er einer der wenigen schreibenden Bischöfe seiner Zeit. Als Diplomat strebte er stets danach, Frieden zu stiften. Und er begann mit dem Neubau des Würzburger Domes. Für all das hatte er elf Jahre Zeit. Dann endete sein Leben tragisch. Bruno begleitete den deutschen Kaiser Heinrich III. auf dessen Feldzug nach Ungarn. Am 27. Mai 1045 wurde auf der Durchreise in Persenbeug bei Ybbs an der Donau in Niederösterreich von einer Gräfin ein großes Fest zu Heinrichs Ehren veranstaltet. Es drängten sich so viele Gäste in den Festsaal im ersten Stock, dass der Boden nachgab. Im Stock darunter war die Wäscherei. Der Kaiser fiel in eine mit Wasser gefüllte Wanne und konnte ihr unverletzt entsteigen. Bruno aber schlug daneben auf dem blanken Boden auf und erlag seinen Verletzungen. Er war etwa 40 Jahre alt. Sein Leichnam wurde im neuen Dom in Würzburg bestattet. Wer Lust auf mehr Geschichten über Heilige hat, kann das Buch "Von Bischofsstab bis Besenstiel" im Domverlag bestellen. Wenn Sie an mehr exklusivem Content von dersonntag.at interessiert sind, melden Sie sich für unser Digital-Abo an.
22. Mai: Heilige Rita von Cascia
21-05-2024
22. Mai: Heilige Rita von Cascia
Rita von Cascia war Augustinerin und ist die  beliebteste weibliche Heilige Italiens. Und das kam so: Rita wurde 1370 als Margherita Lotti in Umbrien geboren. Ihr Spitzname war Rita. Sie wollte zwar Nonne werden, wurde aber verheiratet, und ihr Mann entpuppte sich als gewalttätig. Nach 18 langen Jahren wurde er ermordet. Allerdings schworen Ritas Söhne Rache. Da betete sie darum, dass sie lieber sterben als zu Mördern werden sollten, und das geschah dann auch kurz darauf, indem die beiden der Pest erlagen.  Mit 32 Jahren war Rita somit kinderlose Witwe und frei. Sie wurde Augustiner-Eremitin und hatte noch 44 Jahre zu leben. Diese nützte sie, indem sie sich um Bedürftige kümmerte sowie Kranke pflegte. Zusätzlich empfing sie eines Tages das Wundmal eines Dorns der Dornenkrone auf ihrer Stirn. Die stets offene und schmerzende Wunde blieb ihr 15 Jahre bis zu ihrem Tod. Als sie schon schwer krank und bettlägerig war, bat Rita um eine Rose aus dem Garten ihres Elternhauses. Und siehe da – obwohl es Jänner war, blühte der Rosenstock. Nach Ritas Tod am 22. Mai 1447 wurde sie jahrelang auf Wunsch der Gläubigen im offenen Sarg gelassen, da sie nicht verweste. 1900 wurde Rita heiliggesprochen. Sie ist Patronin in aussichtslosen Angelegenheiten und originellerweise – keiner weiß, warum - Patronin der Wursthersteller. Haben Sie Interesse an mehr spannenden Geschichten zu den Heiligen? Dann bestellen Sie das Buch "Vom Bischofsstab bis Besenstiel" beim Wiener Dom Verlag! Sie wollen mehr Podcast wie diese hören und mehr Geschichten lesen? Dann abonnieren Sie den Sonntag: Abo "Der Sonntag"