In der Mittagsfolge sprechen wir heute mit Andreas Schwarzenbrunner, Partner von Speedinvest, über die Ergebnisse einer der bisher größten Umfragen unter europäischen Investoren zum Status Quo der Wagniskapitalindustrie.
Speedinvest ist ein Risikokapitalfonds mit einem Anlagevolumen von mehr als 1 Milliarde Euro, der in Pre-Seed-, Seed- und Early-Stage-Tech-Startups in ganz Europa investiert. Speedinvest wurde im Jahr 2011 von Daniel Keiper-Knorr, Erik Bovee, Michael Schuster, Oliver Holle und Werner Zahnt in Wien als Mikrofonds gegründet. Mittlerweile hat der VC ein Team aus über 40 Investorinnen und Investoren in Berlin, London, München, Paris und Wien. Das Portfolio umfasst über 300 Unternehmen, zu denen 6 Unicorns zählen, wie u.a. Bitpanda, GoStudent und Wefox. Zukünftig will der Wagniskapitalgeber einen noch größeren Fokus auf die branchenspezifische Strategie und auf die operative Support-Plattform richten, um bestehende Portfoliounternehmen neben dem Kapital noch weitergehend zu unterstützen. Die Fonds konnten für die institutionellen Investoren bisher mehr als das Fünffache der Bruttorendite erbringen.
Speedinvest hat zusammen mit der Technischen Universität München in einer Umfrage die Sichtweisen von 437 Einzelinvestoren in ganz Europa erfasst und gibt damit Aufschluss über die Herangehensweise europäischer Wagniskapitalgeber an Startup-Investitionen und ihre Einschätzung zum Ökosystem in Europa im Vergleich zum US-amerikanischen Pendant. Nun hat der Risikokapitalfonds die Ergebnisse in dem Bericht "Inside the Minds of European VCs" veröffentlicht. Diese zeigen, dass die Branche nach wie vor vom Networking dominiert wird. Es gibt zwar zahlreiche Möglichkeiten für Wagniskapitalgeber, sich über Startup-Deals zu informieren, aber nur wenige werden als wirklich wertvolle Quellen wahrgenommen. Bei Investmententscheidungen ist das Managementteam des Startups laut 49 % der Befragten der entscheidende Faktor. 64 % der befragten Investoren sagen, dass das Managementteam der wichtigste Aspekt für den Erfolg eines Startups ist. 87 % der VCs betrachten Europa als ein fragmentiertes Ökosystem mit regionalen Zentren und unterschiedlichen Regulierungsverfahren, die Investitionen zunehmend komplexer machen würden. Außerdem glauben 84 % der Investoren, dass Europas Einhorn-Unternehmen überbewertet sind. Die Mehrzahl von 87 % analysiert die Finanzkennzahlen des Startups vor einer Investition. Mit Blick auf die finanzielle Rendite streben Investoren laut der Umfrage von Speedinvest im Durchschnitt eine Rendite von 5x und eine IRR von 30 % an. Im Vergleich zu den USA gaben 70 % der befragten Investoren an, dass die größte Stärke Europas in seinem Bildungssystem und seinen akademischen Einrichtungen liegt.
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