Wann ist der Einsatz von Siliermittel, wirklich sinnvoll? Diese Frage zäumen wir in diesem Podcast mal etwas anders auf.
Mein Interviegast kennt die Diskussionen rund um den Siliermitteleinsatz auf Milchviehbetrieben. Wir gehen heute die 6 typischen Glaubensätze zu dem Thema durch.
Glaubenssätze sind Überzeugungen und Annahmen, die sich aus guten Gründen entwickelt haben. Es lohnt sich eigenen Glaubensätze zu erkennen und zu hinterfragen. Denn wir Leben in einer dynamischen Welt, in der sich vieles ändert. Auch bei den Siliermitteln hat sich in den letzten 2 Jahrzehnten enorm viel getan. Ein Meilenstein wurde Anfang der 2000er Jahre erreicht: Der Heterofermenter buchneri kam auf den Markt. Auch das Verständnis über die Silierung und der Wirkung von den verschiedenen Bakterienstämmen hat enorm zugelegt.
Mein Interviewgast Ermek Nuridin und ich sind uns auch einig: Siliermittel können nicht, die wichtigen Grundlagen und Hausaufgaben von einem guten Silomanagement ausgleichen.
1. Ich behandle immer nur den 1. Schnitt, für die weiteren Schnitte lohnt es sich nicht.
2. Der 1. Schnitt muss wegen der guten Qualität nicht behandelt werden. Bei den folgenden Schnitten nutze ich Siliermittel, um die schlechtere Qualität auszugleichen.
3. Den Siliermitteleinsatz entscheide ich je nach Witterung: Siliermittel setze ich nur ein, wenn es nötig ist, um eine schlechte Futterqualität zu vermeiden
4. Silage für Jungtiere und Trockene muss nicht behandelt werden! Nur die Laktierenden bekommen das hochwertige Futter.
5. Ballensilage muss nicht behandelt werden. Das machen wir nie.
6. Siliermittel sind einfach zu teuer. Und der Einsatz bringt finanziell keinen Vorteil.
Fazit: Siliermittel allein ist kein Garant für eine gute Futterqualität. Das grundsätzlichen Management muss passen.
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Viel Spaß mit deinen Kühen und genieße das Leben
Dein Christian Völkner