Ein Jahr ist es nun her, daß sich im Westen Deutschlands die verheerendste Naturkatastrophe ereignete, die unser Land in der jüngeren Vergangenheit erlebt hat: das Hochwasser an Ahr, Erft und weiteren Flüssen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.
Am Schlimmsten betroffen war das Ahrtal, über 130 Menschen kamen alleine hier zu Tode. Und noch bevor die Opferzahlen feststanden, der Schaden bemessen war, wussten Vertreter in Medien und Politik bis hin zu Greta Thunberg und Luisa Neubauer, wer oder was schuld war an der Katastrophe. Natürlich: der Klimawandel.
Doch nicht eine angebliche „Klimakatastrophe“, sondern Staatsversagen steht im Mittelpunkt dieser Ereignisse. Staatsversagen vor der Flut, da offenbar der Hochwasserschutz bei der Bebauung in der Region nicht ausreichend berücksichtigt wurde; Staatsversagen während der Flut, da der Katastrophenschutz vielerorts nicht funktionierte; und Staatsversagen nach der Flut, da viele Flutopfer mit ihren Problemen alleine gelassen wurden. Ein Beispiel dafür ist Thorsten Rech. Er ist Gastronom, betreibt ein Restaurant in Mayschoß, wenige Meter von der Ahr entfernt. Schon kurz nach der Katastrophe schilderte Rech gegenüber JF-TV die dramatischen Ereignisse in der Katastrophennacht. Nun, ein Jahr später, haben wir ihn wieder getroffen, wollten uns ein Bild machen, wie weit der Wiederaufbau seines Betriebes fortgeschritten ist.
Das Ergebnis ist ernüchternd: von einer Wiederöffnung seines Restaurants ist Rech weit entfernt. Das ist keine Ausnahme: vielerorts geht die Behebung der Flutschäden nur schleppend voran. „Schnell, unbürokratisch und unkompliziert“ sollten die Hilfen für Flutopfer fließen, hatten Landes- und Bundesregierung nach der Katastrophe versprochen. Die Realität sieht anders aus: „Unbürokratisch ist bei uns das Unwort des Jahres“, so Rech, der schildert, daß er, von kleineren Soforthilfen abgesehen, noch keine Fluthilfen für den Aufbau seines Restaurants beantragen konnte. Erst musste er den Schaden mit seiner Versicherung klären, ein Gutachten erstellen lassen – und auch die Beantragung von Hilfsgeldern ist kompliziert und langwierig. Nicht das Land oder der Bund, sondern freiwillige Helfer waren es, die Rech unmittelbar nach der Flut unterstützten. Dabei wären die Mittel offenbar vorhanden, doch nicht einmal das schleunige Reparieren einer Bundesstraße funktioniert, weil offenbar auch da die Bürokratie der zügigen Umsetzung im Wege steht.
Wie und wovon Thorsten Rech lebt, wie weit er beim Wiederaufbau ist, welche Vorwürfe er an die Adresse der Politik erhebt und woran es bis heute im Ahrtal hapert erfahren Sie in dieser Ausgabe von JF-TV THEMA: Staatsversagen – Das Ahrtal ein Jahr nach der Flut
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