Das weiße Tütchen mit den roten Punkten
Das Jahr ist noch jung und viele spannende Projekte, unvorhersehbare Ereignisse und Herausforderungen verschiedenster Art liegen die nächsten Tage, Wochen und Monate vor uns.
Ein Glas, halb voll zu sehen und nicht halb leer ist eine Sache der Einstellung, denke ich. Die Art und Weise, wie Geschehnisse, Worte und Vorfälle betrachtet werden, sind bei mir maßgeblich, wie die Weichen dafür gestellt werden. Im Herbst letzten Jahres hatte ich das Glück den Laughter Yoga Dance Facilitator bei Heike Müller zu erlernen. Ein sehr spannender Tag.
Wenn du mehr darüber wissen möchtest, wende dich gerne an Heike oder schreib uns und wir werden den Kontakt gerne herstellen.
Zum Ausklang des Tages bekamen alle, die den Facilitator absolviert hatten, drei Gegenstände überreicht. Zu einem der Gegenstände erzähle ich heute., als Auftakt für das kommende, spannende Jahr, die Geschichte.
Die ursprüngliche Geschichte ist aus dem Buch „Badeler Adventsmeditationen“, aber so wirklich mit einer Meditation hat das nichts zu tun.
Dann lass uns starten:
Die weiße Tüte mit den roten Punkten
Ein Mann saß auf einer Parkbank, traurig und bedrückt. Er dachte über sein Leben nach und darüber, was alles schieflief. Ein kleines Mädchen, das durch den Park schlenderte, sah den Mann, bemerkte seine Stimmung und setzte sich zu ihm auf die Bank. Sie fragte ihn: „Warum bist du denn so traurig?“
Der Mann antwortete geknickt: „Ach weißt du, ich habe keine Freude am Leben. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Alle sind gegen mich. Alles läuft schief.“ Das Mädchen schaute verwundert und fragte: „Wo hast du denn deine gelbe Tüte? Darf ich sie mal sehen?“ Der Mann verstand nicht und erwiderte: „Was für eine gelbe Tüte? Ich habe nur eine schwarze.“ Schweigend gab er dem Mädchen die schwarze Tüte.
Behutsam öffnete die Kleine die schwarze Tüte und sah hinein. Das Mädchen erschrak und sagte entsetzt: „Das sind ja nur schlimme Erlebnisse, Alpträume, Unglücke, Schmerz und Leid!“ Der Mann entgegnete traurig: „Das ist ebenso. Da kann ich nichts machen.“
„Hier, schau“, sagte die Kleine und reichte dem Mann eine weisse Tüte mit roten Punkten. Etwas unsicher öffnete der Mann diese, und er sah ganz viele schöne Dinge: Sonnentage, glückliche Stunden, Lachen, Freude, Unbeschwertheit und Zufriedenheit.
Er wunderte sich, da das Mädchen noch jung war, und er fragte: „Wo ist denn deine schwarze Tüte?“ Die Kleine antwortete keck: „Die werfe ich jede Woche in den Müll und kümmere mich nicht mehr darum. Ich denke, es ist viel schöner und sinnvoller, meine rot gepunktete Tüte immer weiter zu füllen. Da stopfe ich so viel wie möglich hinein, und immer, wenn ich Lust dazu habe oder traurig bin, schaue ich hinein. Dann geht es mir gleich wieder besser. Wenn ich dann alt bin, habe ich eine ganz volle Tüte und kann mir viele schöne Erinnerungen anschauen!“
Der Mann war verblüfft, und als er noch über die Worte der Kleinen nachdachte, war diese bereits verschwunden. Neben ihm lag eine weiße Tüte mit roten Punkten auf der Bank. Er öffnete sie zaghaft und sah, dass sie fast leer war. Nur ein herzliches Gespräch mit dem kleinen Mädchen war darin. Der Mann lächelte und ihm wurde warm ums Herz. Glücklich machte er sich auf den Heimweg. Und unterwegs warf er seine schwarze Tüte in den Mülleimer.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Start in das neue Jahr und ich werde meine Rotweiße Tüte mit großartigen Erlebnissen füllen. Wie ist es bei Euch?
Kreative Grüße, Eure Doris!